Filmfehler und Blopper sind ein großes Thema unter Fans: Manche Patzer sind auf den ersten Blick sichtbar, um andere zu bemerken muss man einen Film mindestens zehn Mal gesehen haben. Außerdem können die hervorgerufenen Reaktionen ganz unterschiedlich ausfallen. Kleinere Missgeschicke bringen die Zuschauer im besten Fall zum Lachen, andere Unkorrektheiten lösen teils lange Logikdebatten aus. Wir zeigen euch Fehler, die zumeist auf kleinen Unfällen und Improvisationen der Schauspieler beruhen – manchmal einfach nur witzig, manchmal sehr schmerzhaft. Auf alle Fälle zu gut, um sie raus zu schneiden.
Django unchained
In Quentin Tarantinos Western hält Calvin Candie (Leonardo DiCaprio) eine brennende Rede über Rassentrennung. Diese Szene gestaltete sich nicht ganz einfach. Im sechsten Anlauf war DiCaprio so in seinem Element, dass er wutentbrannt auf einen Tisch schlug und sich dabei die Hand an einem Glas verletzte. Trotz blutüberstömter Hand spielte er die Szene zu Ende und wurde mit Applaus belohnt. Auch Tarantino war so überzeugt von DiCaprios Performance, dass genau dieser Take für die Endfassung des Films verwendet wurde.
Der Herr der Ringe – Die Gefährten
„Achtung, Kopf einziehen“ – Ein Schild, dass Gandalf-Darsteller Ian McKeller gut hätte gebrauchen können, als er Bilbo in seinem Hobbit-Haus besuchte. Unbeholfen tritt der Magier in die für seine Proportionen winzigen Räumlichkeiten und wirft beinahe einen Kerzenleuchter um. In einer Szene stößt sich Gandalf an einer der Dachsparren den Kopf und dieser kleine Unfall ist genauso schmerzhaft wie er aussieht. Peter Jackson fand großen Gefallen an dieser Situationskomik und so schaffte es dieser kleine Zwischenfall in den Film.
Uhrwerk Orange
Stanley Kubricks dystopisches Meisterwerk ist mehr als verstörend! Doch nicht nur die Zuschauer können Spätfolgen davon tragen: Malcom McDowell wäre während des Drehs beinahe erblindet. Hauptcharakter Alex wurde unter Drogen gesetzt und mit Hilfe einer speziellen Apparatur fgezwungen, seine Augen offen zu halten, während man ihm gewaltverherrlichende Bilder zeigte. Bei den Aufnahmen waren McDowells Augen tatsächlich gezwungen offen zu bleiben, wobei er sich an der Hornhaut verletzte und die Gefahr der Erblindung bestand. Glücklicherweise konnte die Hornhaut heilen, der schmerzvolle Take wurde für das Endergebnis des Films behalten.
© Warner
Titanic
Leonardo DiCaprio schafft es ein weiteres Mal in unsere Bilderstrecke: In „Titanic“ spielt er den jungen Jack, der sich unsterblich in Rose (Kate Winslet) verliebt. Obwohl er in ihrer Gegenwart stets versucht, seine Gelassenheit zu wahren, gibt es einen Moment, in dem es weder Jack noch DiCaprio gelingt, cool zu bleiben: Der, in dem Rose sich von Jack malen lässt – nackt! Nachdem sie sich vollständig entkleidet hat sah der Text es vor, dass Jack sie direkt „aufs Bett… äh Sofa“ geleiten sollte. Diese (Text-)Unsicherheit war nicht gespielt sondern eher ein freudscher Versprecher des jungen Schauspielers. Regisseur James Cameron fand den Textpatzer so passend, dass wir ihn auch heute noch genauso sehen (und hören) können.
True Lies
Tanzeinlagen jeglicher Art haben uns schon in vielen Filmen erheitert. Allerdings sind wohl die meisten dieser Auftritte stark choreographiert – aber nicht mit Jamie Lee Curtis! Während ihres größtenteils sehr ansehnlichen Striptease plumpst die attraktive Schauspielerin mittendrin einfach um, blitzschnell ist sie jedoch wieder auf den Beinen und tanzt unbeirrt weiter. Die Szene sorgte nicht nur für einige Lacher sondern auch für mehr Authentizität und durfte im Film bleiben.
Mission Impossible
Wer erinnert sich nicht an die legendäre Szene, in der Ethan Hunt (Tom Cruise) beinahe ein Messer direkt ins Auge gestochen bekam? Wie wir mittlerweile wissen, ist Cruise ein großer Fan davon, alle Stunts so realistisch wie möglich aussehen zu lassen und so war es auch in diesem Fall: Er verlangte von seinem Schauspiel-Kollegen tatsächlich mit aller Kraft in sein Auge zu stechen. Zwar wurde das Messer mit einer Kette gesichert, diese hätte die Klinge jedoch erst 2,5 Zentimeter vor dem Auge stoppen können.
© Universal Pictures
Blade Runner
In dem actionreichen Science-Ficiton-Film ging einiges zu Bruch – neben verschiedenen Gegenständen auch Knochen. Während einer Verfolgungsjagd des Blade Runner (Harrison Ford) rutscht Pris (Daryl Hannah) auf nassem Untergrund aus und stürzte in ein Autofenster. Dabei handelte es sich jedoch um keinen Special-Effekt, sondern einen echten Sturz. Die Schauspielerin brach sich dabei an acht verschiedenen Stellen den Arm. Dennoch konnte sie die Szene beenden und der Take schaffte es in den Film.
Der Herr der Ringe – Die zwei Türme
Zu Beginn des Films dachte Aragorn (Viggo Mortensen), seine Hobbit-Freunde seien ums Leben gekommen. Um seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihe,n tritt er voller Trauer und Wut gegen einen Uruk-Hai Helm und geht schreiend zu Boden. Dieser leidenschaftliche Akt endete für den Schauspieler mit zwei gebrochenen Zehen und die schmerzhafte Szene landete im Film.
Nightcrawler
Auch Jake Gyllenhaal hat den Ruf, für eine realistische Darstellung seiner Charaktere einiges in Kauf zu nehmen. In seine Wut-Predigt vor dem Spiegel in „Nightcrawler“ steigerte sich Gyllenhaal so sehr hinein, dass er voller Rage den Spiegel zerschlug und sich seine Hand verletzte. Es folgte ein Krankenhausaufenthalt und er musste für den Rest des Drehs versuchen, seine ramponierte Hand möglichst zu verbergen.
Rain Man
Der Film handelt von der speziellen Beziehung des egozentrischen Autohändlers Charlie (Tom Cruise) zu seinem autistischen Bruder Raymond (Dustin Hofman). Auf ihrem Road-Trip begeben sich die beiden in eine Telefonzelle, da Charlie telefonisch Geschäfte abwickeln muss. In der Zwischenzeit versucht Raymond mit der Enge des Raums klar zu kommen, die ihm sichtlich Probleme bereitet. Letztendlich entgleitet ihm ein (echter) Pups – die folgende Empörung seines Gegenübers ist nicht gespielt und die Szene kam genau so in den Film. Rückblickend äußerte sich Cruise immer noch angeekelt über diesen Moment, wohingegen Hoffman ihn als einen der besten in seiner Karriere beschreibt.