Do Not Resist: Investigativer Dokumentarfilm über die Methoden der US-Polizei, die sich zunehmend militarisiert.
Handlung und Hintergrund
Amerika, „Land of the free“: Als der afroamerikanische Jugendliche Michael Brown in Ferguson, Missouri durch eine Polizeikugel ermordet wurde, bricht eine Protestwelle los. Die schwarze Community sieht den angeblichen Unfall als Ausdruck eines tief verwurzelten Rassismus der Polizei. Der Fall wirft die Frage auf, wem die versprochene Freiheit gilt und ob bestimmte Bevölkerungsgruppen und Minderheiten gezielt und willentlich benachteiligt werden. Der Dokumentarfilm nimmt die Antwort der Polizei auf die Proteste zum Anlass, die gegenwärtigen und zukünftig geplanten Praktiken der Gesetzeshüter unter die Lupe zu nehmen. Dabei wird die Militarisierung der Polizei zum Thema: Im Fachjargon als „Warrior Cops“ betitelte Polizisten sind mit ihrer Armeekluft in Tarnfarben für das untrainierte Auge nur noch durch die Aufschrift „Police“ auf ihrem Rücken von Bodentruppen zu unterscheiden.
Zugegeben, auch wenn keine Bomben aufs heimische Territorium fallen, befinden sich die USA im Krieg und terroristische Attacken verschieben die Frontlinien manchmal eben doch in die USA: Das Schlachtfeld kann für den Moment des Anschlags potentiell überall sein. Die vor Ort präsente Polizei wird somit zur ersten Einheit im Einsatz an der „Front“. Populistische Kriegsrhetorik über die Notwendigkeit von Schutz und somit von Überwachung durch das Militär wird zur Realität: Personal, Fahrzeuge und Equipment der Polizei erinnern zumindest in ihrem Look und Auftreten an die Armee. Wo liegen da in der Praxis noch die Grenzen zwischen Armeetruppen und der Polizei?
Hintergründe
Das Regiedebüt von „Detropia“-Kameramann Craig Atkinson gewann den Preis als beste Dokumentation auf dem New Yorker Tribeca Filmfestival 2016. Von den Kritikern gelobt, stellt der Film moderne Praktiken der amerikanischen Polizei im Umgang mit Bürgeraufständen und Demonstrationen an den Pranger. Die Unterdrückung von Protesten gestaltet sich gewaltvoll und stellt die Polizei in enttarnend unvorteilhaftes Licht: Ist ihr Vorgehen rechtens oder zumindest gerecht? So diskutiert der Film Missstände in einem Land, das von sich beansprucht, die Freiheit aller Bürger zu garantieren und skizziert darüber hinaus die Zukunftspläne der Polizei, die sich immer mehr dem Militär anzunähern scheint. Eine düstere Projektion, die durchaus als schockierender „Augenöffner“ gemeint ist.
Besetzung und Crew
Regisseur
- Craig Atkinson
Produzent
- Laura Hartrick
Kamera
- Craig Atkinson