Um „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ wirklich genießen zu können, müsst ihr einige andere MCU-Serien und -Filme kennen. Wir verraten euch, was wirklich wichtig ist.
„Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ ist bereits der 28. Film im Marvel Cinematic Universe (MCU). Hinzu kommen bislang noch sechs MCU-Serien bei Disney+ (ein Abo dafür könnt ihr euch hier sichern) oder anders geschrieben: reichlich Chancen, um den Überblick zu verlieren.
Da niemand verlangen kann, dass ihr all das gesehen habt, wollen wir euch alle nötigen Informationen liefern, die ihr für den Kinobesuch von „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ braucht. Dafür stellen wir euch die für den neuesten Titel relevantesten Filme und Serien vor und decken grob deren wichtigste Ereignisse ab. Entsprechend folgen jetzt einige Spoiler zu den jeweiligen Werken. Einen Ausblick geben euch übrigens auch die Stars des Films, die wir interviewt haben:
„Doctor Strange“
Da es sich hier um eine Fortsetzung handelt, solltet ihr wenig überraschend den ersten Teil kennen. In „Doctor Strange“ werden dem genialen, aber arroganten Neurochirurgen Dr. Stephen Strange (Benedict Cumberbatch) bei einem schweren Autounfall die Hände zertrümmert. Auf seiner Suche nach Heiliung entdeckt er, dass es Magie wirklich gibt und lässt sich von der mächtigen Die Älteste (Tilda Swinton) ausbilden, die im Laufe des Films jedoch stirbt. Strange lernt auch Wong (Benedict Wong) kennen, der ihm seitdem ein treuer Begleiter ist. Anfangs steht ihm ebenso Mordo (Chewitel Ejifor) zur Seite, der jedoch zu der Überzeugung gelangt, dass die Magier*innen ihre Macht missbrauchen, weswegen er am Ende die Jagd auf sie eröffnen und ihnen ihre Kraft rauben will. Eine weitere wichtige Figur ist Dr. Christine Palmer (Rachel McAdams), die einstige Geliebte von Stephen Strange, die er durch seine arrogante, gefühlskalte Art jedoch verjagt.
„WandaVision“
Die zweite wichtige Figur in „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ ist Wanda Maximoff alias Scarlet Witch. Ihre Motivation im Film wird stark durch die Ereignisse der Serie „WandaVision“ geprägt sein. Darin erschuf sie eine Illusion ihrer großen Liebe Vision (Paul Bettany), da sie seinen Tod in „Avengers: Infinity War“ nicht verarbeiten konnte. Gemeinsam hatten die beiden gar zwei Kinder namens Billy und Tommy, die auch als Superhelden Wiccan und Speed bekannt sind. Wanda erfuhr im Lauf der Serie, dass sie die unter Hexen sagenumwobene Scarlet Witch ist, Chaos-Magie beherrscht, die vielleicht mächtigste, aber auch gefährlichste Art der Magie. Am Ende von „WandaVision“ muss Wanda ihre Illusion auflösen, da sie damit aus Versehen eine ganze Kleinstadt gefangen gehalten und gefoltert hat. Dadurch lösen sich auch Vision und ihre beiden Kinder auf. Die hören wir aber in der Post-Abspann-Szene der Serie, wie sie ihre Mutter um Hilfe anflehen. Wo genau sie sind, ist unklar, aber das Multiversum könnte den Schlüssel dafür bereithalten, weswegen Scarlet Witch sich wohl Doctor Strange bei seinem neuen Abenteuer anschließt. Das tut sie aber vielleicht nicht als reine Verbündete: In „WandaVision“ gelangte sie in den Besitz des Darkhold, eines Buches, das sämtliche Magie-Sprüche enthalten soll, seine Leser*innen jedoch korrumpiert.
„Loki“
Das Multiversum spielt in Phase 4 des MCU eine entscheidende Rolle und das Tor dahin stieß „Loki“ auf. Der Gott des Schabernacks (Tom Hiddlestone) traf hier auf die Time Variance Authority (TVA), nachdem er durch die Ereignisse in „Avengers: Endgame“ seine angedachte Zeitlinie verlassen hatte. Die TVA kümmert sich schließlich darum, dass der Wahre Zeitstrahl eingehalten wird, alle abweichenden Varianten werden schonungslos ausgelöscht. Im Finale der Serie erfuhr Loki, dass die TVA von Jener der bleibt (Jonathan Mayors) erschaffen wurde. Der war einst ein Wissenschaftler aus der Zukunft, der die Existenz des Multiversums entdeckte. Das gelang auch vielen anderen Versionen von ihm aus anderen Realitäten und unter seinen aggressiven Varianten entbrannte bald ein Eroberungskrieg, der fast das ganze Multiversum ausgelöscht hätte. Entsprechend sollte die TVA alle Zeitstränge verhindern, in denen eine böse Version von Jener der bleibt entstehen könnte. Das gesamte Konstrukt brach jedoch zusammen, weil eine weibliche Variante von Loki namens Sylvie (Sophia Di Martino) Jener der bleibt tötete. Die Pforten des Multiversums sind jetzt also im MCU geöffnet. Womit praktisch alles möglich ist.
„Marvel’s What If…?“
Wozu das Multiversums alles in der Lage ist, verriet uns diese Animationsserie bei Disney+. „What If…?“ zeigte uns vertraute Szenarien aus dem MCU, änderte darin jedoch ein entscheidendes Detail, wodurch sich völlig neue Geschichten ergaben. Wichtig für „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ sind vor allem zwei Folgen. Zum einen die erste, in der Peggy Carter (Hayley Atwell) statt Steve Rogers (Chris Evans) das Supersoldatenserum erhält und dadurch statt Captain America Captain Carter geboren wird.
Noch wichtiger ist Folge 4, in der Doctor Strange beim Autounfall nicht seine Hände, sondern seine große Liebe Dr. Christine Palmer verliert. In der Folge verliert er sich in wahrlich dunklen Ecken der Magie, um ihren Tod ungeschehen zu machen. Da ihr Ableben jedoch ein Fixpunkt in der Zeit ist, braucht er enorme Mengen Energie, um das zu bewerkstelligen. Dafür nimmt er etliche Dämonen und Kreaturen in sich auf, was ihm eine wahrlich ungesunde Farbe verleiht, neben einigen anderen Nebenwirkungen, versteht sich. Letztlich kann Doctor Strange, der in diesem Universum der Oberste Zauberer oder Sorcerer Supreme ist, weswegen er von Fans als Strange Supreme bezeichnet wird, Dr. Christine Palmers Tod rückgängig machen. Dadurch erzeugt er jedoch ein Paradoxon, was sein gesamtes Universum in sich zusammenfallen lässt, wodurch Strange, der seinen Fehler viel zu spät einsah, am Ende das Schickal drohte, die Ewigkeit in dieser Welt alleine verbringen zu müssen. Im Staffelfinale half Strange Supreme den Guardians of the Multiverse um Captain Carter dabei, den mit Infinity-Steinen ausgestatteten Ultron zu besiegen. Trotz seiner zweifelhaften Taten ist dieser Doctor Strange also nicht zwingend böse, aber mehr zu seiner Gesinnung erfahren wir wohl bald im Kino, denn Strange Supreme taucht ebenfalls im neuen MCU-Film auf.
„Spider-Man: No Way Home“
Neben den Ereignissen aus „Loki“ sägte auch Strange selbst an der Stabilität des Multiversums. In „No Way Home“ wollte er durch einen Zauberspruch eigentlich nur alle Welt vergessen lassen, dass Peter Parker (Tom Holland) in Wahrheit Spider-Man ist. Der funkte bei der Durchführung des Zauberspruchs jedoch dazwischen, wodurch Strange diesen letztlich verpfuschte. Das sorgte dafür, dass stattdessen etliche Personen, die die Wahrheit über Spider-Man kennen, von ihren Realitäten in diese geholt wurden. Nebenbei erfuhren wir zudem, dass in der Zwischenzeit in der Hauptrealität des MCU Wong zum Obersten Zauberer und damit zum arkanen Hüter der Erde aufstieg. Am Ende konnte Doctor Strange Schlimmeres verhindern, indem er sämtliche Erinnerungen an Peter Parkers ganze Existenz auslöschte.
Doch das Multiversum bekam durch den Vorfall einige Risse ab und mit den daraus resultierenden Konsequenzen wird sich der Marvel-Held in „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ auseinandersetzen müssen. Der neue MCU-Film startet am 4. Mai in den deutschen Kinos und wir hoffen, ihr seid darauf jetzt bestens vorbereitet.
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