Nach seinem neuerlichen Ausflug in das Blockbuster-Genre möchte Filmemacher Sam Raimi als Nächstes eventuell zurück zum kleinen Horrorfilm, wie er wissen ließ.
Sam Raimi ist ein Filmemacher mit vielen Talenten. Vor allem hat er aber ein Gespür dafür, was die einzelnen Filmgenres auszeichnet. Egal ob Horror, Komödie, Thriller, Drama oder Eventkino: Der 62-Jährige weiß stets, worauf es ankommt und wie er die richtigen Emotionen aus seinen Darsteller*innen herauskitzelt.
Klar, in erster Linie kennen ihn ältere Semester als den Mann, den die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz aufgrund seiner Filme „Tanz der Teufel“ und „Tanz der Teufel 2 – Jetzt wird noch mehr getanzt“ , im Original hieß die Filmreihe „Evil Dead“, besonders gefürchtet hat. Später war er mit seiner „Spider-Man“-Trilogie mitverantwortlich für den Siegeszug der Superheld*innenfilme im Kino. Aber Raimi kann auch anders und leise, das beweisen die Filmperlen „Ein einfacher Plan“ und „Aus Liebe zum Spiel“.
In den vergangenen Jahren hat sich Raimi mehr auf seine Tätigkeit als Produzent über seine Produktionsfirma Ghost House Pictures konzentriert, „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ markiert seine fulminante Rückkehr auf die große Leinwand im größtmöglichen Stil – über das Marvel Cinematic Universe (MCU). Doch was könnte danach kommen? Geht es direkt weiter mit großen Eventfilmen? Oder wird er zur Abwechslung einen kleineren Film inszenieren? Vielleicht sogar einen Horrorfilm? Diese Frage beantwortete Raimi im Interview mit Slashfilm:
„Ich mag sie eigentlich alle. Jedes stellt den/die Filmemacher*in vor seine/ihre eigenen, einzigartigen Herausforderungen und jedes ist unglaublich befriedigend. Ich würde nicht zum Budget des ersten ‚Tanz der Teufel‘ zurückkehren wollen. Ich meine, das war brutal. Das war extrem schwierig. Aber ich würde gerne etwas in der Größenordnung von ‚The Gift‘ oder ‚Ein einfacher Plan‘ machen, diese Filme mit kleinerem Budget, bei denen es nur um die Charaktere und den Nervenkitzel geht. Ein kleiner, intensiver Horrorfilm wäre toll.“
Das dürften Fans seiner Horrorfilme mit Sicherheit freuen, dass sich der Altmeister offenbar wieder dem gepflegten Grusel widmen möchte. Sollte er dazu noch Inspiration benötigen, kann er sich einen der Horrorfilme in unserem Video ansehen.
„Drag Me To Hell“ war Sam Raimis letzter Horrorfilm
Vor „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ hat Raimi nur noch einzelne Serienepisoden inszeniert, darunter eine für „Ash vs. Evil Dead“. Sein bis dato letzter Film war der Familienfilm „Die fantastische Welt von Oz“. Vier Jahre zuvor drehte Raimi aber einen kleinen und äußerst unterhaltsamen Horrorfilm, der zwar nicht so brutal wie seine „Tanz der Teufel“-Filme ausfiel, dafür über den gleichen makabren Humor verfügte: „Drag Me to Hell“. Darin muss die Bankangestellte Christine (Alison Lohman) gegen den Fluch einer alten Frau (Lorna Raver) vorgehen, bevor sie von der Hölle verschluckt wird. Was dann entbrennt, ist ein echter Privatkrieg paranormalen Ausmaßes, bei dem einem mehr als einmal das Lachen im Halse steckenbleibt.
Vielleicht hat sich Raimi ja von Lee Cronin inspirieren lassen. Der sitzt für ihn als Regisseur und Drehbuchautor am kommenden „Evil Dead Rise“; und hat mit dem bisherigen Ergebnis den Horrormeister nachhaltig beeindruckt. Gut möglich also, dass Raimi demnächst den Gruselpegel wieder gehörig nach oben schraubt mit seinem nächsten Film.
Die Horrorfilme nur anhand der Kleidung der Bösen erkennen? Das dürfte für Horrorfans ein Leichtes sein, oder?
