Die großen Studios in Hollywood werden niemals müde, zu erwähnen, dass sie häufiger große Risiken mit ihren Produktionen eingehen. Diese Behauptung kommt nicht von ungefähr, denn so mancher Film entpuppt sich nach seinem Kinostart als einziger finanzieller Albtraum für die Studios. Wir haben heute eine Liste mit Filmen für euch, die es nach ihrer Fertigstellung noch nicht mal ins Kino geschafft haben.
„Liebe ohne Krankenschein“ (2015)
Jessica Biel und Jake Gyllenhaal sind große Sterne in Hollywood und würden diesen Fehltritt in Sachen romantischer Komödie wohl lieber vergessen. Die Story um eine Kellnerin, der mit einer Nagelpistole in den Kopf geschossen wird und die sich dann entscheidet, eine Abgeordnete im US-Amerikanischen Parlament zu werden, war wohl auch dem eigentlichen Regisseur David O. Russell zu viel. Dieser verließ das Projekt, welches es schlussendlich nicht mal mehr ins Kino schaffte. Stattdessen wurde der Film klammheimlich auf DVD und Blu-ray veröffentlicht.
„Empires of the Deep“ (2011)
Diese chinesisch-amerikanische Co-Produktion verschlang ein Budget von 130 Millionen US-Dollar und schaffte es dennoch niemals in die Kinos. Ob es daran lag, dass der Film während seiner zum Scheitern verurteilten Produktion vier Regisseure, zehn Drehbuchschreiber und zahlreiche Schauspieler verschliss, muss ungeklärt bleiben. Nur der Trailer kann als Indiz dafür gelten, denn der wurde bei seiner Veröffentlichung vom Publikum niedergemacht.
„The Brave“ (1997)
Mit dem Drama „The Brave“ legte Johnny Depp 1997 sein Debüt als Regisseur eines Spielfilms vor, doch die Kritiker in den USA zerrissen seine Darstellung eines verzweifelten US-amerikanischen Ureinwohners, der auf einer Müllkippe sein Dasein fristet. Obwohl es zuvor in Cannes besser lief, entschied sich Johnny Depp, auf eine Veröffentlichung im Kino zu verzichten. In Deutschland erschien der Film mit Marlon Brando immerhin auf Video.
„Foodfight“ (2012)
Bereits 2001 erdacht und mit prominenten Stimmen von Charlie Sheen und Hilary Duff versehen, entwickelte sich das Projekt „Foodfight“ immer mehr zum Desaster. Zunächst verschwand das Original-Material des Animationsfilms nach einer Server-Attacke, dann wurde der Neustart der Arbeiten immer wieder verschoben. Schließlich zogen sich die Geldgeber zurück und die Rechte wurden 2011 versteigert. Boulevard Entertainment erhielt den Zuschlag, doch da war das Budget bereits aufgebraucht. 2012 erschien der günstig zu Ende gedrehte Film dann zumindest auf DVD, ohne nennenswerten Erfolg.
„Don’s Plum“ (2001)
Man weiß, dass ein Film schlecht ist, wenn die beiden Hauptdarsteller wiederholt seine Veröffentlichung verbieten. In diesem Fall sind das der heutige Oscar-Preisträger Leonardo DiCaprio und der ehemalige Spider-Man-Darsteller Tobey Maguire. Beide Schauspieler gingen 1995 davon aus, nur in einem Trainings-Film mitzuspielen und klagten später gegen die plötzlich angesetzte Veröffentlichung. Immerhin war ihre Klage teilweise erfolgreich, so durfte der Film bis heute in den USA nicht im Kino gezeigt oder anderweitig verbreitet werden.
„Fantastic Four“ (1994)
Bevor Bernd Eichinger die vier Comic-Ikonen Mitte der 2000er mit Jessica Alba und Chris Evans tatsächlich in die Kinos brachte, war er damit 1994 bereits einmal gescheitert. Wie schlecht der Film sein muss, könnte man nicht nur an den Frisuren der Hauptdarsteller erahnen, sondern auch am verkrampften Lächeln von Ben Grimm alias das Ding (Michael Bailey Smith). Über die wahren Gründe für den abgesagten Kinostart des fertigen Films kursieren hingegen die wildesten Spekulationen. Eine davon besagt, dass der Film nur gedreht worden sei, um die Rechte an dem Stoff nicht abgeben zu müssen und dass es niemals der Plan war, ihn überhaupt jemandem zu zeigen…
„The Day the Clown Cried“ (1972)
Jerry Lewis‘ nie veröffentlichtes Drama über den Schrecken des Holocaust ist eine der meistdiskutierten Produktionen der Filmgeschichte. Nachdem sich die Produzenten nach über 100 Drehtagen weigerten, den Film über einen Clown im Konzentrationslager der Nazi-Zeit weiter zu finanzieren, wollte Jerry Lewis den Film zunächst aus eigenen Mitteln zu Ende drehen, verschwand dann aber mit den Aufnahmen und ward nie wieder am Set in Schweden zu sehen. Später sagte er, er habe sich nach der Sichtung des Materials für das Ergebnis geschämt. Roberto Benigni verfilmte 1997 mit „Das Leben ist schön“ einen ähnlich gelagerten Stoff hingegen höchst erfolgreich.
„The Last Film Festival“ (2016)
Vor seinem Tod 2010 spielte Dennis Hopper einen alternden Produzenten in „The Last Film Festival“, der auf der verzweifelten Suche nach einem Hit ist. Im echten Leben wurde der Film kein Erfolg, zumal sich dessen Post-Produktion immer wieder nach hinten verschob. Nach einer Vorführung im Jahr 2013 zogen die Geldgeber ab, sodass es zu keinem weiteren Kinostart kommen konnte. Regisseurin Linda Yellen schaffte es allerdings, den Film nach einer Kickstarter-Kampagne 2016 auf DVD zu veröffentlichen zu.
„Nothing Lasts Forever“ (1984)
Auch der große Bill Murray hat eine filmische Leiche im Keller. 1984 spielte er neben Dan Aykroyd im Fantasy-Drama „Nothing Lasts Forever“ über einen jungen Mann, der in einem totalitär regierten New York City von einer Karriere als Künstler träumt. Die Testvorführungen verliefen so katastrophal, dass die Verantwortlichen von MGM entschieden, den Film nicht zu veröffentlichen. Der Kinostart blieb aus, doch immerhin lief „Nothing Lasts Forever“ ein einziges Mal im US-amerikanischen Fernsehen, allerdings um zwei Uhr in der Nacht. Das war’s.