Dora Heldt: Urlaub mit Papa: TV-Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Dora Heldt.
Handlung und Hintergrund
Eigentlich will Christine, Mitte dreißig, auf Norderney einer Freundin beim Renovieren helfen und sich dabei von ihrer Scheidung erholen. Ihre Mutter überredet sie allerdings, den Herrn Papa mitzunehmen, einen schrecklichen Besserwisser, der bei den Renovierungsarbeiten permanent dazwischen funkt und kurzerhand die Bauleitung übernimmt. Weiteren Ärger gibt es, als sich Christine in den schmucken Johann verliebt: Ihr Vater ist überzeugt, der Mann sei ein Heiratsschwindler.
Besetzung und Crew
Regisseur
Produzent
Darsteller
- Julia Stinshoff,
- Lambert Hamel,
- Steffen Groth,
- Bettina Lamprecht,
- Astrid Meyerfeldt,
- Philipp Sonntag,
- Christoph Hagen Dittmann,
- Peter Fieseler,
- Ulla Geiger,
- Franziska Troegner,
- Oliver Hörner,
- Angelika Thomas,
- Gudrun Gundelach,
- Mark von Seydlitz
Drehbuch
Musik
Kamera
Schnitt
Casting
Kritikerrezensionen
Dora Heldt: Urlaub mit Papa Kritik
Dora Heldt: Urlaub mit Papa: TV-Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Dora Heldt.
Da hat das ZDF einen guten Griff getan: Mit der Verfilmung des Romans „Urlaub mit Papa“ hätten sich auch andere Sender ohne Frage gern geschmückt. Die Geschichte der frisch geschiedenen Mittdreißigerin, die sich beim Scheidungsurlaub auf Norderney ausgerechnet von ihrem schrecklich besserwisserischen Vater begleiten lassen muss, bescherte Dora Heldt im letzten Jahr den Durchbruch und wurde zum Bestseller. Regisseur Mark von Seydlitz hat den Roman (Drehbuch: Stefani Straka) so munter adaptiert, dass das Resultat auch prima zu Sat.1 gepasst hätte.
Selbst wenn die Spannung in der zweiten Hälfte merklich nachlässt, die Dialoge nicht mehr ganz so bissig sind und die Handlung alles andere als unvorhersehbar ist: Gerade dank Lambert Hamel macht die Sache richtig Spaß. Mit spürbarer Spielfreude verkörpert der große Mime diesen alten Querkopf, der immer alles an sich zieht. Eigentlich wollte Tochter Christine (Julia Stinshoff) ihrer Freundin Marleen (Astrid Meyerfeldt), die auf Norderney eine Pension mit Bar besitzt, beim Renovieren helfen. Weil Vater Heinz aber permanent dazwischen funkt, kurzerhand die Bauleitung übernimmt und Marleens Pläne für eine moderne Bar in eine Seemannswirtschaft umfunktioniert, gibt es permanent Ärger. Außerdem mischt sich Heinz in Christines Liebesdinge ein. Ihre Scheidung hat ihm gar nicht gepasst. Dass sie sich nun dem Schönling Johann (Steffen Groth) an den Hals wirft, stinkt ihm erst recht, und das gleich doppelt, als der attraktive Charmeur in den Verdacht gerät, ein Heiratsschwindler zu sein. Tatsächlich hat er sich von Christine Geld geliehen und ist dann verschwunden. Dabei ist er in Wirklichkeit in ein Komplott ganz anderer Art verwickelt.
Sieht man darüber hinweg, dass Julia Stinshoff ein bisschen zu oft die Augen verdreht, sind die Schauspieler ausnahmslos bestens besetzt; auch wenn der Charmeur keine große Herausforderung für Steffen Groth ist. Gerade die Gegenfiguren werden ganz wunderbar verkörpert. Grausame Nervensägen sind zum Beispiel Ulla Geiger und Franziska Troegner als Urlauberinnen, die einen Narren an Heinz gefressen haben. Schmierig bis an den Rand der Selbstverleugnung ist der Journalist getroffen, den Christoph Hagen Dittmann als eine Art Insel-Pendant zu Horst Schlämmer verkörpert; das aufgrund der Korpulenz überm Hosenbund offene Hemd gewährt tiefe Einblicke in die Abgründe des Bauchnabels. An Hamel aber kommt keiner ran, zumal die Geschichte eine Vielzahl von Fettnäpfchen für Heinz bereithält; und dankenswerterweise lässt er sich nicht ein einziges entgehen. tpg.
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