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Dr. Strangelove or How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb: Bissige weltberühmte Satire des Kultregisseurs Stanley Kubrick auf die Absurditäten der Hochrüstung und des Kalten Krieges.

Handlung und Hintergrund

Stanley Kubrick schuf mit seiner Satire „Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“ einen Klassiker der Filmgeschichte. Es handelt sich dabei um die Verfilmung des Romans „Bei Rot: Alarm“ von Peter Bryant.

„Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“ erzählt die Geschichte des geisteskranken US-Generals Jack D. Ripper (Sterling Hayden), der zu Zeiten des kalten Krieges eine nukleare Katastrophe auslöst. Vom Wahn geleitet gibt er den Befehl, die Sowjetunion mit Atomwaffen anzugreifen, um einen vermeintlichen Gegenangriff unmittelbar zu rächen. Den Gegenangriff gibt es natürlich nicht, aber dank einer List des Generals ist es nicht mehr möglich, die gestarteten Raketen zurückzuholen oder ihren Code umzuprogrammieren.

Der US-Präsident Muffley (Peter Sellers in einer von insgesamt drei Rollen) versucht verzweifelt, die verzwickte Situation zu lösen und ruft eilig eine Konferenz mit seinem sowjetischen Amtskollegen ein. Doch dieser hat noch mehr Hiobsbotschaften im Gepäck und klärt seinen Gegenüber darüber auf, dass bei erfolgtem Angriff auf sein Land sofort eine Weltzerstörungsmaschine in Gang gesetzt wird, die ebenfalls nicht mehr aufzuhalten sein wird.

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Gerade als sich alle auf das kommende Ende der Welt einzustellen versuchen, betritt der deutsche Wissenschaftler Dr. Seltsam (ebenfalls Peter Sellers) die Bühne und macht einen unmoralischen, aber eventuell funktionierenden Vorschlag, wie doch noch ein kleiner Teil der Erdbevölkerung gerettet werden könnte, der dann die Menschheit wieder von Neuem aufzüchten könnte.

Allen noch so absurderen Überlegungen zum Trotz rast die Atombombe aber weiterhin unaufhaltsam in Richtung Feindesland und die heftigen Zuckungen im rechten Arm des Herrn Seltsam aus Deutschland machen die Alternative am Verhandlungstisch nicht gerade verlockender.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Stanley Kubrick
Darsteller
  • George C. Scott,
  • Sterling Hayden,
  • Keenan Wynn,
  • Slim Pickens,
  • Peter Bull,
  • Tracy Reed,
  • James Earl Jones,
  • Jack Creley
Drehbuch
  • Stanley Kubrick,
  • Terry Southern,
  • Peter George
Musik
  • Laurie Johnson
Kamera
  • Gilbert Taylor,
  • Kelvin Pike
Schnitt
  • Anthony Harvey

Kritikerrezensionen

    1. Dieser Film ist vor allem bemerkenswert durch seinen Stil, aber auch dadurch, dass er einen Beitrag zu der Frage liefert, wie weit sich der Ernst einer Situation durch makabre Komik ausdrücken lässt. Stilistisch ist dieser Film prinzipiell realistisch. Aber dieser Realismus zeigt eine Neigung zur Abstraktion, die das Bild formal interessant macht und ihm gleichzeitig den Akzent des Unheimlichen gibt. Unheimlich ist das Grundmotiv des Films, diese Utopie eines „Falles“, der dadurch wirksam wird, dass der Einsatz des Atoms ausgelöst wird. Wenn dadurch die Situation absurd erscheint, wenn sie auf diese Weise als utopische Vorstellung eines Mannes gelten kann, der warnen will, dann ist - und dies mag als Einwand gelten - eine Mischung aus Realität und utopischer Vorstellung nicht unbedenklich. Soweit das Ganze im Bereich eines ironisch pointierten Stils bleibt, ist es ebenso als Kunstleistung hinzunehmen wie auch als ideologischer Beitrag zu einer prinzipiellen aktuellen Möglichkeit.

      Leider entgleitet die Regie zuletzt in eine der Banalität nahekommende Übertriebenheit bei der Verwendung komischer Mittel; dann nämlich, wenn sie den Bombenauslöser wie Münchhausen zu Boden gleiten lässt und bei der folgenden Beratung auf fast possenhafte Weise den Nazi-Biologismus apostrophiert, als dessen Exponenten sie den Dr. Seltsam vorführt. Wenn dieser Dr. Seltsam hier in übertriebener, wenn auch schauspielerisch intelligent ausgeklügelter Pose seine Nazi-Reminiszenzen produziert, dann wird aus der schwarzen Komik ein nahezu absurder Auftritt.

      Ohne Fehl sind die schauspielerischen Leistungen, insbesondere die Fähigkeit Peter Sellers, drei Rollen so unterschiedlich zu nuancieren, dass drei Persönlichkeiten entstehen.

      Hervorragend sind Fotografie und Montage der Bilder, und es muss hinzugefügt werden, dass es der Regie auf bemerkenswerte Weise gelungen ist, die Dämonie der Technik derart in einen Spielzusammenhang zu integrieren, dass auch in diesem Bereich das Komische unübersehbare makabre Züge trägt.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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    2. Dr. Seltsam oder Wie ich lernte, die Bombe zu lieben: Bissige weltberühmte Satire des Kultregisseurs Stanley Kubrick auf die Absurditäten der Hochrüstung und des Kalten Krieges.

      Messerscharfe Satire des amerikanischen Regiegenies Stanley Kubrick, der in einem pechschwarzen Pointenreigen eine verblüffende Realitätsnähe schuf, die bis heute nichts an Aktualität eingebüßt hat. Sprüche wie die des durchgedrehten Generals Ripper konnte man 1964 tatsächlich nicht nur aus dem Munde offensichtlicher Verrückter vernehmen, nachdem die Welt erst kurz zuvor in der Kubakrise dem Atomkrieg entkommen konnte. „Dr. Seltsam“ ist vermutlich der bissigste Kommentar auf die Absurditäten des kalten Krieges, den die Filmgeschichte je hervorbrachte.
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