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Dread: „Moloch Angst“ ist der Titel der Kurzgeschichte von Horror-Papst Clive Barker, die diesem effektiven Schocker Zugrunde liegt. Inszeniert von Anthony DiBiasi, der bei der letzten Handvoll von Barker-Adaptionen als Produzent mitwirkte, ist „Dread“ eine Rückkehr zu gewohnter Barker-Form, vielleicht gerade, weil hier kein übernatürlicher Schrecken für den Horror sorgt, sondern im Stil eines „Das Experiment“ Abgründe...

Handlung und Hintergrund

Stephen Grace ist als Filmfan ans College gekommen, um das Handwerk zu erlernen. Dort trifft er den ebenso mysteriösen wie charismatischen Quaid, der geradezu besessen scheint von allem, was mit Angst zu tun hat. Er überredet Stephen, sich in einem Thesenpapier eindringlicher mit dem Thema Angst auseinanderzusetzen und Mitschüler vor der Kamera über ihre Erfahrungen reden zu lassen. Stephen weiß nicht, dass Quaid wegen einer Kindheitserfahrung traumatisiert ist und mit dem Projekt ganz andere Interessen verfolgt.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Anthony DiBlasi
Produzent
  • Peter Bevan,
  • Jeremy Burdek,
  • Nadia Khamlichi,
  • Adrian Politowski,
  • Karl Richards,
  • Clive Barker,
  • Lauri Apelian,
  • Joe Daley,
  • Jorge Saralegui,
  • Nigel Thomas,
  • Charlotte Walls
Darsteller
  • Jackson Rathbone,
  • Shaun Evans,
  • Hanne Steen,
  • Jonathan Readwin,
  • Elissa Dowling,
  • Carl McCrystal,
  • Laura Donnelly,
  • Vivian Gray
Drehbuch
  • Anthony DiBlasi
Musik
  • Theo Green
Kamera
  • Sam McCurdy
Schnitt
  • Celia Haining
Casting
  • Gail Stevens
Buchvorlage
  • Clive Barker

Kritikerrezensionen

    1. Anthony DiBlasis Regiedebüt beruht auf „Moloch Angst“ – einer Kurzgeschichte von Clive Barker, dem bekannten Autor der „Bücher des Blutes“.

      Angst spielt im Terror-Genre wohl immer eine allgegenwärtige Rolle. In „Dread“ wird sie aber zum ausschließlichen Thema gemacht und Barker sowie auch DiBlasi nutzen dabei die Gelegenheit, dem Publikum dessen bisweilen abartige Faszination am Makaberen genau vor Augen zu führen.

      Um die Angst für den Zuschauer nahezu greifbar zu machen, findet DiBlasi zusammen mit seinem Kamermann Sam McCurdy hervorragende Bilder, greift dabei auf Altbekanntes zurück, entwickelt es weiter oder erfindet es neu: Alfred Hitchcock, ein Meister seines Fachs, jagte wohl jedem einen Schauer über den Rücken, als James Stewart in „Das Fenster zum Hof“ (1954) allein gefangen in seinem dunklen Appartement sitzt. Das einzige Geräusch – neben James Stewarts immer schneller werdem Atem – sind die langsamen, schwerfälligen, lauter werdenden Schritte draußen im Treppenhaus... Das war gestern. Heute nimmt DiBlasi diese Grundkonstellation „Mörder kommt die Treppe hoch und es scheint kein Entkommen zu geben“ auf und radikalisiert sie: Während der Zuschauer in „Das Fenster zum Hof“ nur sieht und hört, was die Figur von James Stewart hört, setzt uns DiBlasi auch auf die Seite des Killers, einem Angst einflößenden grobschlächtigen Kerl. In Detailaufnahmen sehen wir, wie auch er schwerfällig quälend langsam die Treppe hochstampft und dabei ein Beil hinter sich herschleift. Ein Bild, welches im weiteren Verlauf des Films noch mehrfach auftauchen wird. Es sind nicht die Fußtritte, die Gänsehaut verursachen, sondern das Beil. Das Geräusch des aufwärts polternden Beils ist es auch, welches Quaid in erster Linie mit dem schrecklichen Ereignis verbindet, das ihm in seiner Kindheit widerfahren ist.

      Natürlich ist Quaid gespielt von Shaun Evans die interessanteste Figur. Mit den Flügeln seines Schutzengels auf dem Rücken tätowiert, markiert er vom ersten Auftritt an den „Bad Boy“ und alle Beteiligten merken erst zu spät, dass es sich nicht nur um eine Attitüde handelt und durch ihn die Definition des traumatisierten Opfers eine neue Dimension erhält.

      Alle Nachtszenen sind gelbstichig, die Bilder wirken dadurch schmuddelig – passend zu den später ekelerregenden Szenen. Quaid ist von diesem Gelbstich mehr betroffen als die anderen Figuren und um seine Undurchsichtigkeit gegenüber Stephen und Cheryl auch auf der Bildebene zu verdeutlichen, wird sein Gesicht meist von einem Schatten überdeckt.

      „Dread“ beginnt als durchdachter Psychothriller und kippt dann plötzlich in blanken Terror um. Gleich zu Beginn, wenn Quaid seine Pillen wegwirft, wird deutlich, dass er den Kampf gegen die Schrecken seiner Vergangenheit zu verlieren droht. Das entsetzliche Ausmaß dieser Niederlage trifft allerdings völlig unerwartet und strapaziert nicht nur die Nerven, sondern auch den Magen. So manch einer wird das nächste Steak unberührt auf dem Teller liegen lassen.

      Fazit: „Dread“ serviert Terrorkino der extrafiesen Art, garniert mit einem besonders aussichtslosen Ende.
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    2. „Moloch Angst“ ist der Titel der Kurzgeschichte von Horror-Papst Clive Barker, die diesem effektiven Schocker Zugrunde liegt. Inszeniert von Anthony DiBiasi, der bei der letzten Handvoll von Barker-Adaptionen als Produzent mitwirkte, ist „Dread“ eine Rückkehr zu gewohnter Barker-Form, vielleicht gerade, weil hier kein übernatürlicher Schrecken für den Horror sorgt, sondern im Stil eines „Das Experiment“ Abgründe der menschlichen Seele beleuchtet werden: „Dread“ geht auf seine eindringliche Weise weiter, als einem bisweilen lieb ist.
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