In der Fortsetzung von „Dune“ wird erstmals auch das Haus Harkonnen näher beleuchtet. Die Beziehungen des mächtigen Hauses sind vor allem durch Strategie und Grausamkeit geprägt.
In „Dune 2“ kehren Zuschauer*innen auf den heißen Wüstenplanten Arrakis zurück, welcher das Zentrum des Konflikts zwischen dem Haus Atreides und dem Haus Harkonnen ist. Der Kampf um das wertvolle Spice geht in die nächste Runde und verschiedene neue Charaktere versuchen ihren Anspruch auf den Rohstoff geltend zu machen.
In der Fortsetzung des Sci-Fi-Epos gewährt Regisseur Denis Villeneuve einen weiteren, diesmal genaueren Einblick auf Giedi Prime, den Heimatplanet der Harkonnen. Dort gelten ganz eigene zwischenmenschliche Regeln und das Haus Harkonnen scheint besonders sadistisch und machthungrig zu sein. Diese Charaktereigenschaften sorgen für eine bizarre Familienstruktur, die den Darsteller von Feyd-Rautha (Austin Butler) dazu inspirierte, eine ganz bestimmte Stelle zu improvisieren: den Kuss mit seinem Onkel Baron Wladimir (Stellan Skarsgård). Butler sagt in einem Interview mit Entertainment Weekly, wie er Feyd-Rauthas Beziehung zu Wladimir interpretiert:
„Da er mit dem Baron aufgewachsen ist, hatte ich das Gefühl, dass der Baron in vielerlei Hinsicht einen großen Einfluss auf ihn haben würde.“
Besonders für Buch-Fans der „Dune“-Reihe sollte dieser Kuss wenig überraschend sein und könnte gar als kleine Anspielung verstanden werden, denn der Baron bevorzugt seinen Neffen in der Vorlage deutlich. Beispielsweise platziert das Oberhaupt der Harkonnen zu Beginn seinen ältesten Neffen Glossu Rabban (Dave Bautista) als Stadthalter von Arrakis und lässt diesen mit eiserner Faust regieren – und das aus reinem Kalkül und zum Wohl seines anderen Neffen: Als der Baron im Anschluss Feyd-Rautha einsetzt, wird dieser als Held gefeiert. Wladimir Harkonnen war also bereit, seine eigenen Neffen gegeneinander auszuspielen und den einen zu opfern, um den Erfolg des anderen vorzubereiten.
Auch Austin Butler hat den Roman gelesen und überlegte, wie er Feyd-Rauthas Charakter darstellen könnte:
„Dann habe ich über die Art und Weise nachgedacht, wie er spricht und darüber, dass das mit der Person zusammenhängt, die er als Kind mit der größten Macht sieht und der er schließlich in gewisser Weise nacheifert.“
Baron Wladimir ist zweifelsfrei eine der mächtigsten Figuren in „Dune 2“, doch auch zu Zeiten seiner Herrschaft über Arrakis hatte er seine Probleme mit den Bedingungen auf dem Wüstenplanet. Eine dieser Herausforderungen sind die Sandwürmer, die vor allem für die Fremen von großer Bedeutung sind, die sie als Transportmittel nutzen. Weitere Fakten zu den riesigen Tieren findet ihr in diesem Video:
Die Beziehung von Feyd-Rautha und seinem Onkel ist auf jeden Fall von einem Machtverhältnis geprägt. Regisseur Denis Villeneuve traute sich jedoch eine Eigenschaft des Bösewichts für die Verfilmung zu ändern.
Baron Wladimir ist im „Dune“-Original viel schlimmer
Das Oberhaupt der Harkonnen ist in der Buchvorlage von Frank Herbert noch viel fieser als in der Film-Adaption. Denn der Bösewicht zeigt nicht nur pädophiles Verhalten, sondern macht nach Angaben von Comic Book Resources, auch inzestuöse Kommentare gegenüber seinem Neffen. Wladimir ist damit nicht nur der einzige klar queere Charakter in „Dune“, der Autor lässt auch kein gutes Haar an ihm. Regisseur Villeneuve entschied sich verständlicherweise gegen diese negative Darstellung der LGBTQIA+-Community aus den Büchern.
Die Verfilmung des Sci-Fi-Epos galt als eine beinahe unmögliche Aufgabe, da der Stoff als sehr komplex gilt. Wer sich trotzdem einmal an die Buchreihe wagen möchte, findet den Roman „Dune – Der Wüstenplanet“ auf Amazon. „Dune“ ist selbstverständlich nur eine von vielen Buchadaptionen, die große Erfolge verzeichnen konnten. Euer Wissen zu diesen Literaturverfilmungen könnt ihr in diesem Quiz testen: