Hans Zimmer lies ganze Instrumente für die Musik von „Dune“ bauen. Dieser einzigartige Sound bescherte ihm einen Oscar, doch ein weiteres Mal wird das vorerst nicht klappen.
Bis zur 97. Oscar-Verleihung am 03. März 2025 ist es zwar noch ein gutes Stück hin, doch bereits jetzt diskutieren Cineast*innen, welche Filme für die prestigeträchtige Preisverleihung in Frage kommen. Das Sci-Fi-Epos „Dune 2“ wird hier besonders oft genannt, denn der Film konnte in diesem Jahr tatsächlich an den Erfolg des Vorgängers anknüpfen. Dementsprechend hoch ist die Erwartung an eine Fortsetzung, doch „Dune“-Fans müssen sich wohl noch etwas gedulden.
Aktuell platziert sich „Dune 2“ knapp hinter dem Sieger*innentreppchen, auf Platz 4 der erfolgreichsten Filme des Jahres. Der Sci-Fi-Hit spielte nach Angaben von Box Office Mojo international 717 Millionen US-Dollar ein und konnte auch die ersten Zuschauer*innen begeistern. Eine Sache hat besonders zum Erfolg des Blockbusters beigetragen: der unverwechselbare Sound. Hier findet ihr den Sci-Fi-Hit:
Egal ob der ikonische Gesang, sobald die goldenen Dünen von Arrakis auf der großen Leinwand erscheinen oder das bekannte Surren der riesigen Wüstenwürmer – die Welt von „Dune“ hat einen Sound mit echtem Wiedererkennungswert, wofür Hans Zimmer bereits 2022 den Oscar für Beste Filmmusik bekam. Doch ausgerechnet in dieser Kategorie werden Hans Zimmer und sein Team im nächsten Jahr nicht gewinnen. Das Branchenmagazin Variety berichtet, dass der Teufel hier im Detail steckt, denn die Academy hat eindeutige Regeln:
„In Fällen wie Fortsetzungen und Franchises jeglicher Medien darf die Filmmusik nicht mehr als 20 % bereits bestehender Themen und Musik aus früheren Filmmusiken der Franchise verwenden.“
Nach der Ansicht der Academy verwendet „Dune 2“ also zu viele Anteile der Musik seines Vorgängers und ist damit unzulässig für den Wettbewerb. Nichtsdestotrotz kommt die Arbeit von Hans Zimmer und seinem Team durchaus noch für andere Preise in Frage, wie die Critics Choice Awards, Golden Globes, BAFTA und sogar den Grammys.
Die Arbeit an der Musik der „Dune“-Reihe stellte eine besondere Herausforderung für Hans Zimmer da, denn er musste sich der Frage stellen: Wie hört sich die Zukunft an? Bereits mit 14 Jahren las der mehrfach ausgezeichnete Hans Zimmer Frank Herberts Buchvorlage und war begeistert, erzählte er Vanity Fair in einem Interview. Er machte es zu seiner persönlichen Herausforderung wieder in die Rolle des Teenager-Sci-Fi-Fans zu schlüpfen und diese Begeisterung in die Musik zu übertragen.
Eben diese Einstellung zeigt sich auch in seinem Interview mit Variety, in dem er die verpasste Möglichkeit auf einen weiteren Oscar kommentierte:
„Ich bin unheimlich stolz auf das, was wir in Zusammenarbeit mit Visionären wie Denis Villeneuve geschaffen haben. Dies ist unser Beitrag zu einer größeren Kinoerfahrung.“
So ganz ist die Hoffnung auf einen weiteren Oscar für Deutschland jedoch noch nicht dahin, denn der Filmkomponist arbeitete zusätzlich an der Musik zum Zweiten Weltkriegs-Drama „Blitz“ von Regisseur Steven McQueen – eine zulässige Einreichung. Die beide haben in der Vergangenheit bereits erfolgreich an „12 Years a Slave“ zusammengearbeitet.
Mit seiner Arbeit an „Dune“ gestaltete der Komponist die Welt des Sci-Fi-Epos mit. Diese erfreute sich einer solchen Beliebtheit, dass ab dem 28. November 2024 auf WOW eine Spin-off-Serie zu „Dune“ startet. Den spannenden Trailer mit den Vorfahren des ehrwürdigen Hauses Harkonnen und Atreides, findet ihr hier:
Zwei Perfektionisten arbeiteten an der „Dune“-Reihe
Hans Zimmer und Denis Villeneuve träumen schon lange von einer Verfilmung des Sci-Fi-Films, denn der Regisseur erzählte in einem Interview, dass er ebenfalls seit dem Teenageralter über eine Adaption nachdenkt. Villeneuve hat zwar eine der epischsten Szenen im Film nicht selbst gedreht, aber nur aufgrund seines ausgeprägtem Perfektionismus.
Bei der „Dune“-Reihe haben sich also gleich zwei erfahrene Perfektionisten für die Adaption gefunden. In einem Interview mit Variety fasste Hans Zimmer diese Haltung zusammen:
„In der Welt des Geschichtenerzählens ist es unsere Aufgabe, der Erzählung zu dienen und eine Verbindung zum Publikum herzustellen“
Er fuhrt fort:
„Mit ‚Dune 2‘ setzen wir die Reise, die wir in der ersten Hälfte des Buches begonnen haben, genau dort fort, wo wir aufgehört haben. Die Partitur wurde immer geschrieben, um die Themen zu erweitern und weiterzuentwickeln und sie, wie das Buch, zu einem natürlichen Ende zu führen, das vom ersten Wort bis zur letzten Note geplant ist.“
Es mag zwar für „Dune 2“ in der Kategorie Ton nicht für einen Oscar gereicht haben, aber der Sound der Sci-Fi-Welt bleibt trotzdem einzigartig und prägend für die Filmlandschaft. Kennt ihr euch vom ersten Wort bis zu letzten Note mit der Welt von „Dune“ aus? Euer Wissen über die komplexe Welt von Frank Herbert, könnt ihr in diesem Quiz testen:
