Girl, Interrupted: Die junge Susanna Kaysen (Ryder) begibt sich freiwillig in psychiatrische Behandlung, nachdem bei ihr eine stark gestörte Persönlichkeit diagnostiziert wurde. Sie wird für 18 Monate eingewiesen - eine lange Zeit, in der sie unter der Aufsicht von Psychiaterin Dr. Wick (Redgrave) und Oberschwester Valerie (Goldberg) die anderen Patienten kennenlernt...
Handlung und Hintergrund
Nach einem vermeintlichen Selbstmordversuch landet die 17-jährige Susanna Kaysen 1967 in einer exklusiven psychiatrischen Privatklinik. Dort findet der Teenager Freunde, aber keinen Weg aus ihrer auch für sie unerklärlichen emotional-seelischen Krise. Erst als ein tragischer Vorfall Blockaden bricht, öffnet sich Susanna und wird dadurch befreit.
1967. Im konservativen Nordwesten der USA leidet die 17-jährige Susanna unter Ängsten, Depressionen und dem Gefühl, vom Leben ausgeschlossen zu sein. Ihre ersten Erfahrungen mit Männern waren deprimierend und haben dazu beigetragen, dass sie versucht hat, sich mit Schlaftabletten das Leben zu nehmen. Susanna wird gerettet und in die Psychiatrie eingeliefert. Dort freundet sie sich mit der Soziopathin Lisa an, die sie ebenso verehrt wie fürchtet. Und allmählich dämmert ihr auch, dass sie wieder frei sein möchte…
Nach einem Selbstmordversuch landet eine junge Amerikanerin in den Spätsechzigern in einer psychiatrischen Anstalt. Dort knüpft sie Kontakt mit einer Soziopathin. Weibliche, melodramatische „Kuckucksnest“-Variante mit Winona Ryder und Angelina Jolie, die für ihre Leistung mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.
Besetzung und Crew
Regisseur
Produzent
- Winona Ryder,
- Carol Bodie,
- Douglas Wick,
- Cathy Konrad
Darsteller
- Winona Ryder,
- Angelina Jolie,
- Jared Leto,
- Clea DuVall,
- Brittany Murphy,
- Elisabeth Moss,
- Jeffrey Tambor,
- Vanessa Redgrave,
- Whoopi Goldberg,
- Mary Kay Place
Drehbuch
- James Mangold,
- Lisa Loomer,
- Anna Hamilton Phelan
Musik
Kamera
Schnitt
Kritikerrezensionen
Cinefacts.de
1993 veröffentlichte die Schriftstellerin Susanna Kaysen unter dem Titel "Girl, Interrupted" ihre Memoiren aus den späten 60er Jahren, in denen sie gegen ihren Willen in der Psychiatrie gesessen hatte. Elf Wochen lang stand das Buch auf der Bestsellerliste der New York Times. Douglas Wick, ein Produzent der Columbia Pictures sicherte sich schnell die Filmrechte und fand auch bald in der jungen Winona Ryder die passende Besetzung, denn die hatte die Klapse selbst schon von innen gesehen.
Es sollte zwar einige Jahre dauern, bis das Projekt erste Formen bekommen sollte, aber als man den Independent-Filmer James Mangold, der 1997 mit dem starbesetzten "Copland" seinen Durchbruch hatte, sowohl für die Regie als auch für eine Umschreibung des existierenden Drehbuchs von "Gorillas im Nebel"-Autorin Anna Hamilton Phelan verpflichtete, konnte die Produktion endlich beginnen.
Entstanden ist ein Darsteller-Film mit zwar großer psychologischer Tiefe, aber nicht genug Zeitcharisma und gesellschaftskritischer Schärfe. So basiert der Reiz doch viel eher auf dem grausam guten Spiel der beiden Hauptdarstellerinnen Ryder und Jolie. Letztere durfte für ihre Rolle unter anderem den Oscar und den Golden Globe in Empfang nehmen. Ansonsten ist der Film definitiv kein Nachfolger von "Einer flog über das Kuckucksnest", mit dem "Durchgeknallt" so gerne verglichen wird.
Lag in Milos Foremans Klassiker der Mittelpunkt doch eher auf der gnadenlosen Zurschaustellung der horrorhaften Zustände in amerikanischen Psychiatrien, so liegt er hier eher auf der Präsentation einer verletzten Seele und ihrer Reinkarnation. Die Darstellung eines unsicheren jungen Mädchens, das erst durch die psychische Gewalt, die ihr in der Klapse widerfährt, zur starken und erwachsenen Frau werden kann, die in der Lage ist, sich gegen ihre Umwelt durchzusetzen, und für die die Psychiatrie am Ende doch nicht ein so schlimmes Erlebnis ist.
Und da widerspricht sich der Film doch eigentlich selber und wird undurchsichtig. Mangolds unspektakuläres Finale passt nicht recht zum Rest des Films. Ein überaus sehenswerter Film, der jedoch, solange man nicht bedenkt, dass er auf einer wahren Geschichte basiert, wesentlich härter hätte sein müssen. Dadurch, dass es in diesem Film keinen Bösen gibt, wirkt er natürlich realistischer, für den Massenpublikumsgeschmack wird er dadurch aber auch untauglich. Umso mehr ist es verwunderlich, mit welcher Leichtigkeit der Film sein 24 Millionen Dollar Budget in Amerika wieder eingespielt hat.
Fazit: Ein sehr sehenswerter Film mit großer psychologischer Tiefe, dem es aber an Härte fehlt.
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