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Bakjwi: Vampirfilm von "Oldboy"-Regisseur Park Chan-wook, in dem ein Priester bei einem Experiment zum Blutsauger wird.

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Handlung und Hintergrund

Ein zutiefst gläubiger und in seiner Gemeinde hochgeschätzter Priester lässt sich freiwillig auf ein medizinisches Experiment ein. Es schlägt fehl und verwandelt ihn in einen Vampir. Der Priester beginnt sich psychisch und körperlich zu verändern und lässt sich auf eine Affäre mit der Frau eines Freundes aus Kindheitstagen ein, die ihre Probleme verdrängt und ihres Alltags überdrüssig ist. Mehr und mehr verzweifelt der Priester an seiner Situation und kämpft um das letzte verbleibende Stück Menschlichkeit.

Der junge koreanische Priester Sang-hyeon geht nach Afrika, um bei der Bekämpfung einer mysteriösen Krankheit zu helfen. Er fällt einer experimentellen Impfung zum Opfer, erwacht jedoch nach kurzer Zeit wieder zum Leben und kehrt zurück nach Korea, wo er verehrt wird wie ein Heiliger, ohne jemandem zu erzählen, dass er nur deshalb noch lebt, weil er jetzt ein Vampir ist. Im Hause eines Jugendfreundes, dessen Mutter auf seine heilenden Kräfte spekuliert, verliebt sich Sang-hyeon in die junge Ehefrau und gerät in einen Gewissenskonflikt.

Ein koreanischer Priester, der sich von menschlichem Blut ernährt, verliebt sich in die Ehefrau seines Freundes. Etwas anderes Vampirbeziehungsdrama vom kunstsinnigen koreanischen Hochglanzschockspezialisten Chan-wook Park („Oldboy“).

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Park Chan-wook
Produzent
  • Ahn Soo-Hyun
Darsteller
  • Song Kang-ho,
  • Kim Ok-bin,
  • Kim Hae-sook,
  • Shin Ha-kyun,
  • In-hwan Park,
  • Oh Dal-Su,
  • Song Young-Chang,
  • Mercedes Cabral,
  • Eriq Ebouaney
Drehbuch
  • Park Chan-wook,
  • Jeong Seo-Gyeong
Kamera
  • Jeong Jeong-hun

Kritikerrezensionen

    1. Zum ersten Mal beschäftigt sich Park Chan-Wook, einer der renommiertesten Vertretern von Koreas „Neuer Welle“, mit einem Horrorsujet. Doch hinter der Ausgangssituation des unsterblichen, Tod bringenden Vampirs finden sich vertraute Themen des für seine drastischen Gewaltdarstellungen bekannten Filmemachers. Schuld und Sühne waren stets wichtige Themen seiner „Rache“-Trilogie sowie die Frage, wie sich der Einzelne in einer Extremsituation verhalten würde.

      Besonders die untreue, lebenshungrige Tae-ju macht eine Entwicklung von der schuldbewussten Ehefrau zur machtlüsternen, rachsüchtigen Geliebten durch. Aber ebenso der an seinem Glauben (ver-)zweifelnde Priester Sang-hyun lässt immer stärker alle Skrupel fallen. Der Umgang mit den eigenen Sünden und seinem Verlangen verkommt ihm zur Routine. Erneut trifft man auf Koreas wandlungsfähigen Superstar Song Kang-ho („The Good, The Bad, The Weird“), der die Gespaltenheit seiner Figur zwischen Seelsorger und Killer eindrucksvoll unterstreicht.

      Für diese moralischen Fragen wählt Park Chan-Wook symbolhaft-überhöhte Bilder. Immer wieder wird die Mutter Gottes als Verweis auf das bigotte Verhalten der Charaktere ins Bild gerückt. Optisch dient die Farbe Weiß, mit der viele Räume ausgestattet sind, als Zeichen der Reinheit, das durch das frevelhafte Verhalten der Protagonisten zunehmend beschmutzt wird.

      Die Ehebruch-Ausgangssituation zwischen gehörnten Gatten, untreuer Ehefrau und dem Fremden in ihrer Mitte mag an James M. Cains „Wenn der Postmann zweimal klingelt“ erinnern. Vielmehr beruft sich Park Chan-Wook auf Emile Zolas gleichfalls mehrfach verfilmten Klassiker „Thérèse Raquin“, welcher der Dreieckssituation noch eine dominante Schwiegermutter hinzu fügt, unter deren Diktatur Tae-ju zu leiden hat. Die späte Strafe des Hausdrachens besteht darin, dem lasterhaften Treiben aus Ehebruch, Mord und Totschlag willenlos zusehen zu müssen, ohne eingreifen zu können.

      Im Grunde sind Park Chan-Wooks sämtliche Filme schwarze Komödien (außer vielleicht „Old Boy“), die den dunklen Themen um erbarmungslose Alltagsgewalt, fatale Schicksalsfügungen, Fremdsteuerung und Folter mit absurder Komik begegnen. Auch dieses Mal findet Chan-Wook für den plötzlichen Blutdurst des Gottesmannes und sein inneres Dilemma manchen schrägen Einfall. So verkommt ein sterbender Patient im Krankenhaus zunächst zum bequemen Mittel zeitweiliger Sättigung.

      Doch bevor in einem so dramatischen wie poetischen Finale das Schicksal der Protagonisten besiegelt wird, kommt das überlange Horrormelodram nicht ohne inhaltliche Durchhänger und Wiederholungen aus. In ihrer Dramaturgie erscheinen Park Chan-Wooks frühere Werke weitaus präziser und bissiger auf den Punkt gebracht.

      Fazit: Surreale, tragikomische Mischung aus Glaubensdrama, Ehebruchstudie und Vampirschocker mit grandiosen visuellen und inhaltlichen Einfällen, aber ebenso repetitiven Momenten.
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    2. Durst: Vampirfilm von "Oldboy"-Regisseur Park Chan-wook, in dem ein Priester bei einem Experiment zum Blutsauger wird.

      Nach dem Gewinn des Regiepreises in Berlin für „I’m a Cyborg, but That’s Okay“ kehrt der eigenwillige koreanische Regisseur Park Chan-Wook nach Cannes zurück, wo sein internationaler Stern mit „Oldboy“ vor fünf Jahren aufging. Erstmals wagt er sich an das Horrorgenre, ohne sich jemals an die Konventionen des Vampirfilms zu halten. Vielmehr ist sein düsterer und kompromissloser Film eine ernste Auseinandersetzung mit Glauben und Menschlichkeit, die er bis zur letzten Konsequenz durchzieht.
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