„Ein ganzes Leben“ erzählt sehr eindringlich die Lebensgeschichte von Andreas Egger, man könnte fast glauben, das alles wäre wirklich passiert.
Wer sich den Film „Ein ganzes Leben“ aktuell im Prime-Video-Abo oder letztes Jahr im Kino angeschaut hat, fragte sich vielleicht, ob die Schilderungen auf Tatsachen beziehungsweise einer Biografie basieren. Das ist aber nicht der Fall. Sie stammen aus dem Kopf des Literaten Robert Seethaler. Sein fünfter Roman „Ein ganzes Leben“ ist in 40 Sprachen übersetzt und wurde von Regisseur Hans Steinbichler verfilmt.
Aktuell seht ihr den Film zum Roman im Abo bei Prime-Video, das ihr 30 Tage kostenlos testen könnt. Ebenfalls gratis gibt es den Trailer hier zu sehen:
Keine wahre Begebenheit: „Ein ganzes Leben“ basiert auf einem Roman
Es gibt also keine reale Person, die man explizit bewundern müsste, weil sie ein ganzes Leben überstanden hat. Aber tatsächlich wimmelt es ja in der Welt von Menschen, die sich oder jemand Vertrauten im Leben von Egger wiedererkennen können. Auch wenn seine Geschichte nicht in diesem Sinne wahr ist, entbehrt sie nicht realer Hintergründe.
So beschreibt zum Beispiel auch der Regisseur Steinbichler selbst im Interview mit Filmdienst.de, dass er das Leben seines Vaters im Buch von Seethaler wiedererkannt hat. Wie er in dem Gespräch erzählt, hat er schon lange eine Verbindung zu Robert Seethaler und war nach dem Lesen von „Ein ganzes Leben“ sofort sicher, dass er diesen Film machen musste:
„Denn ‚Ein ganzes Leben‘ vereint alles, was mein Leben ausmacht. Mein Vater kommt aus einer bäuerlichen Familie am Rande der Alpen. Was Seethaler beschreibt, mit all den Auswüchsen, habe ich aus der Welt meines Vaters mitbekommen. Ich kannte auch das ganze Drumherum. Im Film gibt es daher am Ende eine Widmung an meinen Vater: ‚…der mir die Berge geschenkt hat‘, heißt es dort. So ist es auch gemeint.“
Entsprechend wollte er auch einen Hauptdarsteller finden, der noch nicht so bekannt ist und vom Körperbau und dem Gesicht viel Projektionsmöglichkeit erlaubt. Die Entscheidung fiel auf den österreichischen Theaterschauspieler Stefan Gorski. Den kleinen Egger spielt Ivan Gustavik und der alte Mann wurde von August Zirner übernommen.
Veränderungen vom Buch zum Film
Um die 150 Seiten „Ein ganzes Leben“ auf die Leinwand zu bannen, mussten einige Änderungen vorgenommen werden. Das Drehbuch zum Film, der es schafft, jenseits üblicher dramaturgischer Entwicklungen eine spannende Geschichte zu erzählen, verfasste Ulrich Limmer. Dabei kam es zu einigen Veränderungen. Zum Beispiel beginnen Film und Roman unterschiedlich, da der Roman nicht durchgängig chronologisch geordnet erzählt wird. Einige Episoden im Leben von Egger wurden weggelassen. Wer also nur den Film kennt, kann sich der Literaturvorlage dennoch mit großem Interesse widmen und eine neue Erfahrung mit dem Stoff machen.
„Ein ganzes Leben“ war 2023 im Kino und ist jetzt bei Amazon in der Flatrate. Was wisst ihr über die Filme aus 2024?