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Ein Jahr nach morgen: Aelrun Goettes Film über eine jugendliche Mörderin ist ein bedrückendes Drama über das Leben nach der Tat.

Handlung und Hintergrund

Schülerin Luca hat mit dem Jagdgewehr ihres Vaters zwei Menschen erschossen. Ein Jahr nach der Tat suchen die Angehörigen von Täterin und Opfern immer noch nach Antworten; die junge Mörderin schweigt. Gerade die Eltern des Mädchens fragen sich, was sie falsch gemacht haben. Dem Vater droht zudem ein Prozess wegen fahrlässiger Tötung. Lucas Freund war der einzige, dem sie sich und ihren ziellosen Hass offenbart hat.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Aelrun Goette
Produzent
  • Alexandra Kordes,
  • Meike Kordes
Darsteller
  • Margarita Broich,
  • Rainer Bock,
  • Gloria Endres de Oliveira,
  • Jannis Niewöhner,
  • Felix Vörtler,
  • Isolda Dychauk,
  • Matthias Bundschuh,
  • Maurizio Magno,
  • Ben Unterkofler,
  • Annalena Schmidt,
  • Peter Kurth,
  • Hans-Jochen Wagner,
  • Peter Benedict,
  • Fanny Staffa,
  • Herbert Olschok,
  • Michael Rotschopf,
  • Sabine Orléans,
  • Tom Lass,
  • Christian Ahlers
Drehbuch
  • Aelrun Goette
Musik
  • Annette Focks
Kamera
  • Sonja Rom
Schnitt
  • Monika Schindler
Casting
  • Nessie Nesslauer

Kritikerrezensionen

  • Ein Jahr nach morgen: Aelrun Goettes Film über eine jugendliche Mörderin ist ein bedrückendes Drama über das Leben nach der Tat.

    Aelrun Goette erzählt vom Nachhall des Amoklaufs einer 16-jährigen Schülerin. Ein Kriminalfall, der sich nicht für die Tat, sondern deren Ursachen interessiert.

    Sie hat einen unbestechlichen Blick für soziale Realitäten: Aelrun Goette. In ihrer prämierten Dokumentation „Die Kinder sind tot“ schilderte sie den wahren Fall einer Mutter, die ihre zwei kleinen Kinder 14 Tage allein in ihrer Wohnung zurückließ, wo sie verdursteten. Erschreckende, kluge Ursachenforschung. Wie nun auch ihr Spielfilm „Ein Jahr nach morgen“. Er beginnt dort, wo die Schlagzeilen enden. In einer Kleinstadt hat die 16-jährige Luca (Gloria Endres de Oliveira) ihre Lehrerin und eine Mitschülerin erschossen - mit dem Jagdgewehr des Papas. Warum? Das Mädchen schweigt zum Beginn des Prozesses.

    Eine sinnlose Tat. Ein Amoklauf, mitten in Deutschland. Die Eltern verstehen ihre Kinder nicht mehr. Dem Vater (Rainer Bock) fehlen die Worte, die Kunden im Optikergeschäft bleiben aus. Ist ein Umzug die Lösung? Die Mutter (Margarita Broich) will das Unfassbare begreifen. Will verstehen. Ist ewig in Bewegung. Sucht die Nähe zum Freund (Jannis Niewöhner ) der Tocher. Vielleicht weiß er Antworten. Goette spart die Tat aus. Sie sucht nach einem möglichen Motiv. Sie interessiert, wie das Leben für die Betroffenen weitergeht. Gibt es überhaupt ein danach, jenseits von Schuld, Meinung und Sensation?

    Äußerlich ist die Welt noch heil. Ein schönes Einfamilienhaus. Gepflegte Einrichtung. Genug Geld für ein angenehmes Leben. Auf den ersten Blick scheint alles ganz normal. Hätte die Tat verhindert werden können? Fragen über Fragen, nur keine Antworten. Der Vater fürchtet sich davor, dass er wegen seines sorglosen Umgangs mit seiner Waffe belangt wird. Der Anwalt empfiehlt eine Falschaussage. Nur nichts sehen. Weghören, wegschauen. Die Kommunikation zwischen den Generationen ist gestört, jeder nur noch auf sich selbst fixiert. Die Tat war nichts mehr als ein Hilfeschrei. Seht her, hier bin ich!

    Exzellente Schauspielerleistungen, ruhige Bilder, sauberer Schnitt, sorgfältig ausgearbeitete Dialoge und viel Sprachlosigkeit. Stille, die schmerzt. Ein Film mit geradezu wissenschaftlich nüchternem Blick. Ein Kriminalfilm aus dem deutschen Alltag. Der Täter ist ermittelt. Der Fall bleibt ungelöst. geh.
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