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En ganske snill mann: Ulrik ist gerade den schwedischen Gardinen entronnen, da stellt sich ihm die Frage - neues Leben oder altes? Eigentlich möchte er schleunigst die ungnädige Vergangenheit so weit wie möglich hinter sich lassen. Seinen Sohn will er wiedersehen und sich an dessen Nachwuchs erfreuen. Wie es sich für einen in die Jahre gekommenen Gangster gehört. Er findet einen Job in einer Autowerkstatt, bekommt eine Topfpflanze...

Handlung und Hintergrund

Ulrik wird nach zwölfjähriger Haft entlassen und will sich mit seiner Familie aussöhnen. Also sucht er den Kontakt zu seiner Exfrau und dem inzwischen erwachsenen Sohn. Derweilen wird er von seiner Hausherrin bekocht, die dafür aber auch gewisse Gegenleistungen erwartet. Ein Leben in Frieden scheint möglich. Wären da nicht seine alten Kumpels, die Ulrik drängen, sich an dem Mann zu rächen, der ihn einst an die Polizei verraten hat. Und dann gerät zu allem Überfluss auch noch die familiäre Annäherung wieder in Gefahr.

Ulrik wird nach zwölfjähriger Haft entlassen und will sich mit seiner Familie aussöhnen. Also sucht er den Kontakt zu seiner Exfrau und dem inzwischen erwachsenen Sohn. Derweilen wird er von seiner Hausherrin bekocht, die dafür aber auch gewisse Gegenleistungen erwartet. Ein Leben in Frieden scheint möglich. Wären da nicht seine alten Kumpels, die Ulrik drängen, sich an dem Mann zu rächen, der ihn einst an die Polizei verraten hat. Und dann gerät zu allem Überfluss auch noch die familiäre Annäherung wieder in Gefahr.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Hans Petter Moland
Produzent
  • Erik Poppe,
  • Finn Gjerdrum,
  • Stein B. Kvae
Darsteller
  • Stellan Skarsgård,
  • Bjørn Floberg,
  • Jannike Kruse,
  • Aksel Hennie,
  • Gard B. Eidsvold,
  • Jorunn Kjellsby,
  • Jan Gunnar Røise,
  • Bjørn Sundquist,
  • Jon Øigarden,
  • Kjersti Holmen,
  • Julia Bache-Wiig
Drehbuch
  • Kim Fupz Aakeson
Kamera
  • Philip Øgaard
Schnitt
  • Jens Christian Fodstad
Casting
  • Andrea Eckerbom

Kritikerrezensionen

    1. Stellan Skarsgard gehört zu den wenigen internationalen Darstellern, denen es gelang, in Amerika dauerhaft und nicht nur für eine kurze Phase Fuß zu fassen. Immerhin arbeitet der populäre Schwede schon seit Ende der Achtziger in Hollywood, wobei er nicht allein in Big Budget-Produktionen wie „Fluch der Karibik“ mitwirkt, sondern abwechselnd noch in Independent-Arbeiten. Trotzdem bleibt der sich in Interviews als schlagfertiger und witziger Gesprächspartner auszeichnende Akteur bodenständig genug, um bei hiesigen Filmfestivals wie in Braunschweig seine Auszeichnungen persönlich abzuholen oder Filmemachern wie dem Norweger Hans Petter Moland die Treue zu halten. Nach „Zero Kelvin“ (1995) und dem in Englisch gedrehten, großartigen Generationsdrama „Aberdeen“ (2000) steht Skarsgard als Underdog Ulrik zum dritten Mal für Moland vor der Kamera.

      Das schüttere Haar zu einem reichlich unpassenden Pferdeschwanz zusammen gebunden, läuft dieser traurige Held durch eine abweisende Umwelt, die er nach langer Haftzeit kaum wiedererkennt. Eigentlich möchte Ulrik nur Frieden mit allen schließen und seine Zukunft sichern. Doch die widrigen Umstände lassen ihn kaum zu Ruhe kommen, und die Vergangenheit holt ihn immer wieder ein. Sein Boss Jensen, herrisch, großspurig und selbstverliebt, verlangt rücksichtslos Genugtuung. Ulrik soll für ihn einen Verräter beseitigen, was den Rückfall zu alten Untugenden bedeuten würde. Mit Scheitel und Halskette wirkt Jensen ebenso lächerlich wie Ulrik oder das restliche Personal. Vor seiner mürrischen Schwester Karen Margarete kuscht der egoistische Möchtegern-Pate allerdings widerspruchslos.

      Ulrik findet bei ihr ein vorläufiges Quartier, bei dessen Ausstattung jedoch zu schließen ist, dass seine Gefängniszelle zuvor mehr Komfort und Bequemlichkeit bot. Dass die verschroben-unnahbare Vermieterin bei ihrem Gast schnellen Sex sucht und für Gegenargumente ebenso wenig empfänglich ist wie ihr Bruder („Ich habe auch Gefühle“), führt zu einigen der unerotischsten, unsinnlichsten Liebensszenen der Filmgeschichte, was sich bei den Beischlafsequenzen mit Ulriks Exfrau und seiner zeitweiligen neuen Geliebten Merete wiederholt. Mag der Verleih dies auch als Running Gag ansehen, läuft sich der Einfall mit den emotionslosen, überspitzten Kopulationseinlagen doch bald tot.

      Ansonsten reichet der talentierte Drehbuchautor Kim Fupz Aakeson („Okay“, „Alt, neu, geliehen und blau“) Ulriks Suche nach Würde, Vergebung sowie einer besseren Zukunft mit zahlreichen schrägen Charakteren und Pointen an. Nach ersten persönlichen Erfolgen, etwa bei der Annäherung an den unbekannten Sohn, zeichnen sich bald neue Rückschläge ab, die das Schicksal noch vorgesehen hat. Diese tragikomische Odyssee eines Verlierertyps setzt Moland in langen, lakonischen Einstellungen in Szene, ohne wie eine Kaurismäki-Kopie zu wirken. Ebenso verstärkt die mitunter bewusst gegenläufige Musikuntermalung, etwa mit Mamboklängen, die bissige Komik der Inszenierung. Nur einige Anschlussfehler, etwa in Restaurantszenen, dürften einem Profi wie Moland längst nicht mehr unterlaufen.

      Während „Ein Mann von Welt“ im Berlinale-Wettbewerb 2010 bei der Kritik eher auf Ablehnung stieß, ist es erfreulich, dass die schräge Charakterstudie jetzt im regulären Kinobetrieb noch eine Chance erhält.

      Fazit: Schwarzhumorige, tragikomische Chronik eines hürdenreichen Resozialisierungsversuchs für Fans skandinavischer Komik.
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    2. Ein Mann von Welt: Ulrik ist gerade den schwedischen Gardinen entronnen, da stellt sich ihm die Frage - neues Leben oder altes? Eigentlich möchte er schleunigst die ungnädige Vergangenheit so weit wie möglich hinter sich lassen. Seinen Sohn will er wiedersehen und sich an dessen Nachwuchs erfreuen. Wie es sich für einen in die Jahre gekommenen Gangster gehört. Er findet einen Job in einer Autowerkstatt, bekommt eine Topfpflanze geschenkt und verliebt sich in die Tochter vom sehr redseligen Chef. Eine verschrobene alte Dame gibt ihm Kost und Quartier und will als Gegenleistung lediglich auch ihren - erotischen - Appetit gestillt wissen. Einem ganz normalen Leben steht also eigentlich nichts mehr im Wege. Wenn da nicht die offen gebliebenen Rechnungen wären. Sein Gangsterfreund Jensen bedrängt ihn, dort weiterzumachen, wo er einst aufgehört hat. Den Verräter von damals hat Ulriks alte Bande ausfindig gemacht und den nötigen Schlachtplan noch dazu. Doch ganz so einfach gehen Familie und Verbrechen eben nicht zusammen. Plötzlich soll Ulrik seinen Enkel nicht mehr sehen dürfen, seine Freundin will nichts mehr von ihm wissen und Jensen drängelt immer weiter, endlich auf Rache statt auf Ruhe zu sinnen. Denn Gangster vergessen nicht. Obwohl sie manchmal gerne würden.

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