An den Kinokassen klimpert es gewaltig dank „Ein Minecraft Film“. Doch in den Kinosälen kommt es zu Störungen und Auseinandersetzungen, die das Filmerlebnis zerstören.
Die Videospielverfilmung „Ein Minecraft Film“ sorgt derzeit nicht nur an den Kinokassen für Aufsehen, sondern auch in den Kinosälen selbst – und das im negativen Sinne. Wegen eskalierender Fanreaktionen sehen sich Kinos in Großbritannien gezwungen, offizielle Warnungen auszusprechen, um gegen störendes Verhalten während der Vorstellungen vorzugehen.
Wie die BBC berichtet (via Variety), hat beispielsweise ein Cineworld-Kino in Oxfordshire ein deutliches Statement veröffentlicht, das auf virale Trends in sozialen Netzwerken reagiert. Dort heißt es:
„Jede Form von unsozialem Verhalten, insbesondere alles, was andere Gäste stören könnte – wie lautes Schreien, Klatschen und Rufen – wird nicht toleriert. Wer sich in dieser Weise verhält, wird aus dem Saal verwiesen und hat keinen Anspruch auf Rückerstattung.“
Hintergrund ist ein TikTok-Trend, der junge Zuschauer*innen dazu animiert, während des Films laut zu klatschen, zu schreien, Popcorn zu werfen und besondere Szenen – etwa wenn Jack Black „Ich bin Steve“ ruft oder „chicken jockey!“ brüllt – euphorisch zu feiern. In diesem Instagram-Video könnt ihr sehen, wie so eine Reaktion aussieht und welche Verwüstung sie hinterlässt – zu Recht ein Grund für die Kinos, die Polizei zu rufen, die die Leute des Kinos verweist. Denn was sich hier in den Kinosälen abspielt, ist wahrhaftig einer der dämlichsten Trends der Filmgeschichte.
Videospielverfilmungen gehen nicht selten in die Hose. Warum es so knifflig ist, die Geschichte aus einem Game auf der großen Leinwand zu erzählen, verraten wir euch in folgendem Video:
Weitere Kinos äußern sich zum „Minecraft“-Chaos
Auch andere Kinobetreiber reagieren auf das rücksichtslose Verhalten der Gäste. Eine Sprecherin der REEL-Kinos äußerte gegenüber People:
„Um sicherzustellen, dass alle Gäste das bestmögliche Kinoerlebnis haben, erhöhen wir unsere Überwachung während der Vorstellungen. Störendes Verhalten – auch das Mitmachen bei TikTok-Trends – vor, während oder nach einer Vorstellung wird nicht toleriert. Störende Personen werden des Kinos verwiesen und gegebenenfalls wird die Polizei gerufen.“
Ein Cineworld-Kino in Glasgow wies ebenfalls auf die Problematik hin:
„Uns wurden Berichte über einen Online-Trend zu lautem Verhalten während ‚Ein Minecraft Film‘ gemeldet. Wir erinnern alle daran, sich respektvoll zu verhalten, leise zu bleiben und das Handy nicht zu benutzen. Andernfalls kann ein Ausschluss aus dem Kino erfolgen.“
In manchen Videos sieht man dabei Polizist*innen, die eine Person aufgrund ihres rücksichtslosen Verhaltens aus dem Kinosaal führen. Die Meute besingt dabei fröhlich den Ausschluss der entsprechenden Person. Eine Person aus dem oben verlinkten Video hat sogar ein lebendiges Huhn dabei, das er inmitten des Popcorn-Hagels und der prasselnden Lärmkulisse in die Luft hält.
Trotz der Turbulenzen verzeichnet der Film einen gewaltigen kommerziellen Erfolg. „Ein Minecraft Film“ basiert auf dem gleichnamigen Spiel des schwedischen Entwicklers Mojang Studios. Der Film startete mit 162 Millionen US-Dollar in Nordamerika und spielte weltweit bereits 550,5 Millionen US-Dollar ein – ein Rekord im Bereich der Videospielverfilmungen.