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Fauteuils d' Orchestre: Französische Komödie von Regisseurin Danièle Thompson. Jessica kommt mit romantischen Vorstellungen nach Paris und arbeitet dort erst mal als Kellnerin. In ihrem Bistrot in der Avenue Montaigne lernt sie eine Menge faszinierender Menschen kennen.

Handlung und Hintergrund

Mittendrin in der mondänen Pariser Avenue Montaigne in direkter Nachbarschaft zu einer Konzerthalle und einem Auktionshaus liegt ein vergleichsweise altmodisches Bistro. Dort finden sich neben allerlei schwerreichen Einkaufsbummlern auch Bohemiens, etablierte Stars und einfache Arbeiter zum Croissant ein. Mittendrin bedient Jessica (Cecile De France), frisch der Provinz entlaufen und begeistert von der neuen Welt, die sie umgibt.

Heitere Episoden aus dem Pariser Kulturleben, angerichtet mit leichter Hand von Daniéle Thompson und vorgetragen von einem bestens gelaunten Allstar-Ensemble.

Aus der Provinz ist Jessica nach Paris gekommen, um ihr Glück zu finden. Den Weg ins neue Leben beginnt sie als Kellnerin. Bei dieser Arbeit lernt sie einen berühmten, aber frustrierten Konzertpianisten, eine populäre, aber unzufriedene TV- und Theaterschauspielerin und einen älteren Herrn mit junger Freundin kennen. Menschen, die sich neu orientieren wollen und dabei von der Liebe geprüft und geleitet werden.

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Die junge Jessica aus der französischen Provinz zieht nach Paris, um dort ihr Glück zu finden. Sie heuert in einem Bistro an, wo sich die Künstler des benachbarten Viertels die Klinke in die Hand geben, und lernt unter anderem einen frustrierten Pianisten kennen, der von seinem Job mindestens genauso angeödet ist wie von den Zuhörern. Die Schauspielerin Catherine ist ebenso unzufrieden mit den Rollen, die man ihr anbietet, während der rüstige Senior Jaques auch genug hat von der Kunst - nicht aber von seiner jungen Freundin.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Danièle Thompson
Produzent
  • Christine Gozlan
Darsteller
  • Cécile de France,
  • Valérie Lemercier,
  • Albert Dupontel,
  • Laura Morante,
  • Claude Brasseur,
  • Christopher Thompson,
  • Dani,
  • Sydney Pollack,
  • Suzanne Flon,
  • Annelise Hesme,
  • François Rollin,
  • Guillaume Gallienne
Drehbuch
  • Danièle Thompson,
  • Christopher Thompson
Musik
  • Nicola Piovani
Kamera
  • Jean-Marc Fabre
Schnitt
  • Sylvie Landra
Casting
  • Stéphane Foenkinos

Kritikerrezensionen

    1. „Das hier ist keine Brasserie, das ist ein Mikrokosmos.“ erklärt der Inhaber Jessica an ihrem ersten Arbeitstag. Das Café ist das Zentrum, um das der Kosmos der Künstlerwelt rotiert, es ist Büro, zweites Zuhause und Schlachtfeld zugleich. Und Regisseurin Danièle Thompson wirft einen zärtlichen, zuweilen ironischen Blick von Außen auf die Irrungen und Wirrungen der Künstler und ihrer Entourage, die voller Schwung auf das große Finale zusteuern.

      „Ein perfekter Platz“, mit mehr als einer Million Besucher der Frühlingshit in den französischen Kinos, ist voller geschliffener und pointierter Dialoge. Manchmal episodenhaft springt die Handlung zwischen den verschiedenen Figuren und Situationen hin und her, jede Szene wird zu Ende erzählt, kaum jedoch an einem Stück. Das verleiht dem Film Rhythmus und Geschwindigkeit und vermittelt ein Gefühl von der Atemlosigkeit der überdrehten Künstlerwelt.

      Was die Künstler am Café schätzen, ist die Ruhe und die vermeintliche Anonymität. Die Kellner tun so, als wüssten sie nicht, welcher Star da gerade vor ihnen sitzt – bis Jessica auftaucht und die ungeschriebenen Regeln missachtet. Mit großen, manchmal zu großen staunenden Augen, ein bisschen naiv und vor allem äußerst unverfroren betrachtet sie die neue Umgebung.

      Ein exzellent besetztes Schauspielerensemble haucht dem durchkomponierten Film Leben ein und verleiht ihm seine unglaubliche Leichtigkeit. Da ist Suzanne Flon, eine der großen alten Damen des französischen Films, die kurz nach Ende der Dreharbeiten verstarb, als nostalgische und ein bisschen verwirrte Großmutter Jessicas, oder Albert Dupontel als depressiver Pianist. Und ein Gastauftritt von Sidney Pollack als desorientierter amerikanischer Regisseur, der das Leben von Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir verfilmen möchte. Einzig Hauptdarstellerin Cécile de France wirkt etwas holzschnittartig in der Rolle des Dummchens vom Lande, das die große weite Welt entdeckt. Doch am Ende findet auch sie einen „guten Platz, nicht zu nah oder zu weit von der Bühne entfernt“, ein Leben zwischen der (vermeintlich) glamourösen Welt der Kunst und ihrer einfachen Herkunft. Die Abgründe, die sich in diesem weiten Feld zwischen Paris und der Provinz auftun, die bleiben in dieser leichten Komödie freilich verborgen. Denn es geht in „Ein perfekter Platz“ weniger um die Sehnsucht der kleinen Leute nach ein bisschen Glamour, um den Wunsch, den Stars nahe zu sein, auch wenn man sich dafür verdingen muss. Die Figur Jessicas dient Danièle Thompson im Wesentlichen als Vorwand, auf humorvolle Weise die Schickeria zu beobachten.

      Doch was für die junge Kellnerin und ihre Großmutter eine Traumwelt voller Luxus ist, ist für die Kunden des Cafés ein goldener Käfig, aus dem sie nicht entfliehen können. Jessica verkörpert, was die Schickeria längst verloren hat und was sie alle verzweifelt suchen: Authentizität. Der Kunstliebhaber Jacques Grumberg will seine Sammlung verkaufen, der Pianist Jean-François Lefort entledigt sich seines Fracks und will nur noch vor Kindern und Krebskranken spielen, alles auf der Suche nach der verloren gegangenen Natürlichkeit, nach der Nähe zum einfachen Volk. Doch einmal im goldenen Käfig gefangen, können sie ihm, allen Bemühungen zum Trotz, nicht mehr entfliehen. Sie können ihn höchstens ein klein wenig menschlicher gestalten.

      Fazit: Ein sommerlicher Wohlfühl-Film: rhythmisch, witzig, leichtfüßig.
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