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The Visitor: Überaus gelungenes Post-9/11-Drama über eine ungewöhnliche Freundschaft in New York.

Handlung und Hintergrund

Der Uniprofessor Walter Vale leidet seit dem Tod seiner Frau unter chronischer Lebensunlust. Das ändert sich, als er zu einem Kongress nach New York geschickt wird, wo er immer noch einen Zweitwohnsitz hat. Doch in dieser Wohnung haben sich der Araber Tarek und die Senegalesin Zainab, beide illegal in den USA, eingenistet. Nach dem ersten Schreck bietet Walter seinen Überraschungsgästen übergangsweise Logis an. Aber gerade als der Professor sich mit Tarek anfreundet, wird der junge Araber in Abschiebehaft genommen.

Der Uniprofessor Walter Vale leidet seit dem Tod seiner Frau unter chronischer Lebensunlust. Das ändert sich, als er zu einem Kongress nach New York geschickt wird, wo er immer noch einen Zweitwohnsitz hat. Doch in dieser Wohnung haben sich der Araber Tarek und die Senegalesin Zainab, beide illegal in den USA, eingenistet. Nach dem ersten Schreck bietet Walter seinen Überraschungsgästen übergangsweise Logis an. Aber gerade als der Professor sich mit Tarek anfreundet, wird der junge Araber in Abschiebehaft genommen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Thomas McCarthy
Produzent
  • Jeff Skoll,
  • Ricky Strauss,
  • Chris Salvaterra,
  • Omar Amanat,
  • Mary Jane Skalski,
  • Michael London
Darsteller
  • Richard Jenkins,
  • Hiam Abbass,
  • Danai Jekesai Gurira,
  • Haaz Sleiman,
  • Oliver Bokelberg,
  • Ramón Fernández,
  • Laith Nakli,
  • Waleed Zuaiter,
  • Tzahi Moskovitz
Drehbuch
  • Thomas McCarthy
Musik
  • Mary Ramos
Kamera
  • Oliver Bokelberg
Schnitt
  • Tom McArdle
Casting
  • Kerry Barden

Kritikerrezensionen

    1. Das Einwandererdrama von Regisseur Tom McCarthy ist zugleich eine zärtliche Beziehungsgeschichte zweier sehr verschiedener Außenseiter. Der vereinsamte Professor Walter schleppt sich ohne Interesse für seine Mitmenschen durch den Alltag. Die Syrerin Mouna, mit der er sich in New York anfreundet, ist in der Gesellschaft mehr geduldet als akzeptiert und darf ihren Sohn während der Abschiebehaft nicht besuchen. Doch Mouna steht mehr im Leben als Walter, der in ihrem Beisein aufblüht. Die beiden Hauptdarsteller Richard Jenkins und Hiam Abbass geben diesem gesellschaftskritischen Film Klasse.

      Ob Walter Vale früher gerne Wirtschaftsprofessor war, erfährt man nicht. Als der Film beginnt, sieht man den älteren Mann desinteressiert in seiner Sprechstunde sitzen und nachher fast schon verzweifelt gegen seine Entsendung zu einer Konferenz anreden. Es sei doch die Arbeit seiner Kollegin, die er dort vorstellen müsse. Doch Walter hält nur einen einzigen Kurs und die Universität ist nicht länger bereit, sein Nichtstun hinzunehmen. Er muss zur Konferenz fahren.

      Nachdem sich der erste Schock über die unerwarteten Bewohner seines New Yorker Appartements gelegt hat, entwickelt Walter Interesse für die beiden jungen Menschen. Der herzliche Tarek, der in ihm die Leidenschaft für das Trommeln weckt, wird sogar sein Freund. Auf dem Kongress schafft es Walter, tagelang kaum ein Wort mit jemandem zu wechseln. Doch in der Mittagspause eilt er zu den afrikanischen Musikern, die draußen trommeln, um ihnen zuzuschauen. Eines Tages fordert ihn Tarek auf, sich mit ihm zu ihnen zu gesellen. Der Sprung vom Publikum zu den Musikern einer anderen Generation, einer anderen Hautfarbe und einer anderen Gesellschaftsschicht ist für den Professor im Anzug groß.

      Als dann noch Tareks Mutter Mouna auftaucht, erlebt Walter zum ersten Mal seit langem wieder zärtliche Gefühle. Richard Jenkins wurde für seine Rolle des weitgehend stummen Walter für den Oscar nominiert. Er schafft es, nur durch Blicke und sehr verhaltenes Mienenspiel einen bewegenden Stimmungsbogen von der Apathie bis zur schüchternen Begeisterung aufzubauen. Hiam Abbass spielt einmal mehr die unabhängige, ehrbare Frau, der im Leben nichts geschenkt wurde, in der aber jugendliches Feuer nur darauf wartet, entfacht zu werden.

      Der Independentfilm ist geradezu unamerikanisch mit seiner atypischen Geschichte, in der das Individuum nicht siegreich aus dem Kampf gegen widrige Umstände hervorgeht. Der Anwalt, den Walter für Tarek nimmt, zieht nicht in einen fintenreichen Prozess, sondern dämpft die Hoffnungen. Seit den Anschlägen vom 11. September habe sich die Haltung der Behörden gegenüber illegalen Einwanderern geändert. Araber würden gezielt ausgewiesen. Walter erlebt bei der Festnahme Tareks in der U-Bahn, wo er der Polizei beim Überspringen einer Sperre auffiel, die eigene Machtlosigkeit. In barschem Ton befehlen die Polizisten Walter, auf Abstand zu bleiben. Das gleiche passiert ihm erneut, als er an der Pforte des Abschiebegefängnisses fragt, wohin Tarek gebracht wurde.

      Fazit: Einsamer amerikanischer Professor freundet sich mit arabischen Einwanderern an: Richard Jenkins und Hiam Abbass beeindrucken mit ihrem zärtlichen Spiel der Gegensätze.
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    2. Ein Sommer in New York - The Visitor: Überaus gelungenes Post-9/11-Drama über eine ungewöhnliche Freundschaft in New York.

      Die ungewöhnliche Freundschaft zwischen einem jungen Araber und einem New Yorker Professor rückt Thomas McCarthy ins Zentrum seines subtilen Post-9/11-Dramas.

      Ein kleinwüchsiger Mann mit einer Vorliebe für Eisenbahnen aller Art stand im Focus des Regiedebüts von Schauspieler Thomas McCarthy, der 2003 mit seiner unabhängig produzierten Komödie „Station Agent“ auf Anhieb ein kleines Arthaus-Meisterwerk ablieferte. Sechs Jahre und einige Rollen später stand McCarthy der Sinn nach etwas Politischem, und so ist „Ein Sommer in New York - The Visitor“ vor allem eine Reflexion über das traumatisierte Amerika der Post-9/11-Ära geworden. Auch diese Arbeit, das Drehbuch dazu stammt ebenfalls von McCarthy, steht und fällt mit seinem Hauptdarsteller - in diesem Fall mit dem großartigen Richard Jenkins („Burn After Reading„). Er spielt mit einer Mischung aus sarkastischem Humor, stoischer Zurückhaltung und weltmännischer Offenheit den Wirtschaftsprofessoren Walter Vale, der seit dem Tod seiner geliebten Frau unter chronischer Lebensunlust leidet. Das ändert sich, als er zu einem Kongress nach New York geschickt wird, wo er früher öfters war und immer noch einen Zweitwohnsitz hat. Just in dieser Wohnung in Manhattan angekommen, wartet eine dicke Überraschung auf ihn - sie wird von einem jungen Pärchen bewohnt, dem Araber Tarek und der Senegalesin Zainab, die sich beide illegal in den USA aufhalten. Als sich der erste Schreck gelegt hat, bietet Walter seinen Überraschungsgästen Logis an, bis sie etwas Passendes gefunden haben. Doch gerade als der Professor sich immer besser mit Tarek anzufreunden beginnt und sich von dem passionierten Musiker in die Künste des Trommelns einführen lässt, wird der junge Araber in der U-Bahn aufgegriffen und in Abschiebehaft genommen.

      Um eine ungewöhnliche Freundschaft geht es in McCarthys Film der leisen Töne und kleinen Gesten, aber auch um die Ohnmacht eines US-Staatsbürgers, der versucht, sich gegen die Asylpolitik seines Landes zu stellen. Mit Hilfe der Musik, die Völker verbindet, glaubt Vale, religiöse wie gesellschaftliche Schranken überwinden zu können. Doch nur einmal - wenn er gemeinsam mit Tarek und anderen im Park eine Drum-Session einlegt - hat man das Gefühl, da könnte wirklich etwas zusammenwachsen. Dass „The Visitor“ so bewegend und so glaubwürdig geworden ist, ist das Verdienst der Schauspieler - Haaz Sleiman als lebenslustiger, niemals aufgebender Tarek, Danai Gurira als schöne, scheue, schüchterne Zainab, Hiam Abbass („Die syrische Braut„) als Tareks anmutige, elegante Mutter Mouna und natürlich der für diesen Part Oscar-nominierte Richard Jenkins, der nicht der einzige ist, der Abbass‘ geheimnisvoll-orientalischem Charme erliegt. Am Ende, als er seine neuen Freunde alle wieder verloren hat, sitzt Walter in einer U-Bahn-Station und trommelt seine Wut heraus - das klingt zwar alles andere als perfekt, hat aber etwas Befreiendes, für ihn, und auch für den Zuschauer. lasso.
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