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Wesele: Muntere Burleske aus Polen, in der Regisseur Wojciech Smarzowski genüsslich einen Patriarchen demontieren lässt.

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Handlung und Hintergrund

Der festlichste Tag im Leben von Kasia (Tamara Arciuch) und Janusz (Bartlomiej Topa) steht an: Das junge Paar heiratet. Doch die Feier wird zur ruinösen Katastrophe. Der Vater der Braut, Geizkragen Wojnar (Marian Dziedziel), schenkt ihr einen geklauten Audi TT. Die Kapelle verweigert den Dienst, das Essen ist ungenießbar und schließlich taucht auch noch die wahre Liebe der Braut auf. Während der Wodka in Strömen fließt, gerät das Fest immer mehr außer Kontrolle.

Polnische Erfolgskomödie, die im eigenen Land Rekorde brach und als internationaler Festivalhit firmiert. Newcomer Wojciech Smarzowski verulkt in dem schrillen Spaß das postkommunistische Polen und ballt augenzwinkernd reihenweise Klischees über seine Landsleute zusammen.

Ein Brautvater will der Tochter ein rauschendes Hochzeits-Fest bescheren, doch er ist ein Geizhals wie er im Buche steht. Der Audi, ein Geschenk für den Bräutigam, stammt aus dunklen Quellen, der Wodka ist ein billiger Import und das Festmahl besteht aus verdorbenen Zutaten. Der Tod des Großvaters, ein explodiertes Klo und diverse Seitensprünge sorgen für weitere Turbulenzen. Eine katastrophe ist vorprogrammiert.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Wojciech Smarzowski
Produzent
  • Anna Iwaszkiewicz,
  • Dariusz Pietrykowski,
  • Bartlomiej Topa
Darsteller
  • Marian Dziedziel,
  • Iwona Bielska,
  • Tamara Arciuch,
  • Maciej Stuhr,
  • Bartlomiej Topa,
  • Pawel Wilczak,
  • Arkadiusz Jakubik,
  • Jerzy Rogalski,
  • Elzbieta Jarosik,
  • Lech Dyblik,
  • Andrzej Beja-Zaborski,
  • Pawel Gedlek
Drehbuch
  • Wojciech Smarzowski
Musik
  • Tymon Tymanski
Kamera
  • Andrzej Szulkowski
Schnitt
  • Pawel Laskowski

Kritikerrezensionen

  • Eine Hochzeit und andere Kuriositäten: Muntere Burleske aus Polen, in der Regisseur Wojciech Smarzowski genüsslich einen Patriarchen demontieren lässt.

    Muntere Burleske aus Polen, in der Regisseur Wojciech Smarzowski genüsslich einen Patriarchen demontieren lässt.

    Am Ende, man ahnt es bereits zu Beginn, wird Wojnar mit leeren Händen da stehen: Die Frau auf und davon, der geheime Safe mit den Ersparnissen geplündert, er selbst an Leib und Seele derangiert. Was der schönste Tag im Leben seiner Tochter werden sollte, ist zu seiner ganz persönlichen Katastrophe kulminiert.

    Vier Jahre hat es gedauert, bis diese muntere Burleske von Wojciech Smarzowski den Weg in unsere Kinos gefunden hat, doch der Film wirkt viel älter. Wäre nicht ein deutscher Audi TT gewissermaßen Motor der Handlung, man würde schwören „Eine Hochzeit und andere Kuriositäten“ ist kein polnischer Film, sondern ein tschechisches Frühwerk etwa von Jiri Menzel oder Milos Forman, an dessen „Feuerwehrball“ man sich des öfteren erinnert fühlt. Einen nicht geringen Anteil an diesem Eindruck hatte bei Testvorführungen am Rande der Berlinale allerdings auch die Synchronisation, die über weite Strecken ähnlich vierschrötig anmutete wie diverse Komparsen, die das Hochzeitsfest bevölkern. Einige Sprecher klangen dabei in der Tat, als habe man sie von der Straße geholt. Diese Synchronversion ist im Auftrag des Weltvertriebes entstanden. Dass der Film diese akustische Malträtierung relativ unbeschadet überstanden hat, darf durchaus als Qualitätsmerkmal gewertet werden.

    Der Verleih Filmlichter hat sich dankenswerterweise entschlossen, das Werk in einer untertitelten Originalfassung in die Kinos zu bringen. Tatsächlich ist die genüssliche Demontage des Patriarchen, der zu Beginn alle Fäden und am Ende gar nichts mehr in der Hand hat, ein munteres Vergnügen, zumal Hauptdarsteller Marian Dziedziel den Brautvater als wunderbar hybride Figur verkörpert: Einerseits will der Geizhals seiner Tochter ein rauschendes Fest bescheren, andererseits spart er, wo es nur geht. Der Audi, ein Geschenk für den Bräutigam, stammt selbstredend aus dunklen Quellen, der Wodka ist ein billiger Import aus der Slowakei und das Festmahl besteht aus verdorbenen Zutaten. Doch je geiziger sich Wojnar geriert, um so häufiger muss er Geld aus seinem Versteck holen, weil alle die Hand aufhalten; vom Notar, der eine Grundstücksschenkung beglaubigen soll, bis zu den Polizisten, die dem Audi zum polnischen Kennzeichen verhelfen. Zwischendurch sorgt Smarzowski immer wieder für krachlederne Erheiterung, weil sich die Festgäste die Zeit mit allerlei derben Spielen vertreiben. So explodiert etwa das Klo oder es stirbt der Großvater, bevor er seine Unterschrift unter die Schenkungsurkunde setzen konnte; von den diversen Seitensprüngen ganz zu schweigen. tpg.
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