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El olivo: Wie schön war die Welt, als Alma (Anna Castillo) noch ein kleines Kind war. Damals verbrachte sie viel Zeit mit ihrem Großvater (Manuel Cucala) und gemeinsam besuchten sie oft den uralten Olivenbaum in der Nähe ihres Anwesens. Aber heute ist Alma nur noch rebellisch und lässt keine Gelegenheit aus, Ärger zu machen. Nur ihren Opa mag sie noch. Doch der hat schon seit Jahren kein einziges Wort mehr gesprochen, weil...

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Handlung und Hintergrund

Handlung von „El Olivo – Der Olivenbaum“

Ein Olivenbaum wird im Allgemeinen auch als Generationenbaum bezeichnet und kann über hunderte Jahre wachsen. So auch auf einer spanischen Plantage, auf der Ramón (Manuel Cucala) die Geschickte an seinen Sohn übergibt. Mit seiner Enkeltochter Alma besucht er den Baum häufig und erfreut sich an den über 2000 Jahre alten Wurzeln. Doch sein Sohn hat andere Pläne für den Olivenbaum: er verkauft das alte Lebewesen und Ramón spricht künftig kein Wort mehr. Jahre später, als Ramóns Zeit auf Erden langsam zur Neige geht, besucht er noch immer den Platz, auf dem der Baum früher stand. Noch immer spricht er kein Wort und hält an seinem Schwur fest, solange bis der Baum wieder seinen rechtmäßigen Platz einnimmt. Alma (Anna Castillo) ist inzwischen erwachsen und fühlt das Leid ihres Großvater mit – immerhin hatte auch sie eine innige Beziehung zum Olivenbaum. Sie beschließt eine letzte Geste für ihren Großvater zu vollbringen. Sie möchte den Baum zurückkaufen und an seinen alten Platz einpflanzen. Gemeinsam mit ihrem exzentrischen Onkel Alcachofa (Javier Gutiérrez) und ihrem Kumpel Rafa (Pep Ambròs) macht sie sich auf die Reise nach Deutschland im LKW. Dort steht der Baum als Symbol für die Nachhaltigkeit in einer Vorhalle einer Energiefirma in Düsseldorf. Doch ihre Reise beweist sich als turbulenter, als anfangs angenommen.

Hintergründe zu „El Olivo – Der Olivenbaum“

Nach dem historischen Drama „Und dann der Regen“ (2010) widmet sich die spanische Regisseurin Icíar Bollaín nun einem der ältesten Lebewesen auf Erden: dem Olivenbaum. Die ältesten Exemplare werden heutzutage auf bis zu 4000 Jahre geschätzt und sind geprägt von äußerst langsamen Wachstum. Die Tragikomödie über den spanischen Olivenbaum wurde von Paul Laverty („The Angel’s Share“) verfasst und vereinigt sonst eher unbekannte spanische Darsteller mit Ausnahme der Verpflichtung von Javier Gutiérrez („Freunde fürs Leben“).

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Icíar Bollaín
Produzent
  • Pedro Uriol,
  • Pilar Benito,
  • Juan Gordon,
  • Michael Weber,
  • Viola Fügen
Co-Produzent
  • Michael Weber,
  • Viola Fügen
Darsteller
  • Anna Castillo ,
  • Javier Gutiérrez,
  • Pep Ambrós,
  • Manuel Cucala,
  • Miguel Angel Aladren,
  • Ines Ruiz,
  • Carmen Pla,
  • Ana Mena,
  • Maria Romero,
  • Paula Usero
Drehbuch
  • Paul Laverty
Musik
  • Pascal Gaigne
Kamera
  • Sergi Gallardo
Schnitt
  • Nacho Ruiz Capillas
Casting
  • Mireia Juarez

Kritikerrezensionen

    1. Vor zwölf Jahren ließ Almas Vater auf dem Familiengrundstück einen Olivenbaum ausgraben, der seit mehr als 2000 Jahren an seinem Platz verwurzelt war. Er verkaufte den Baum für viel Geld und hatte große Pläne. Doch seitdem ist nichts mehr, wie es war. Der Großvater spricht kein Wort mehr mit seinen Kindern, Almas Vater ist arbeitslos, geschieden und hoch verschuldet und die Familie hat ihre Existenz verloren. Nur Alma ist weiterhin tatkräftig, trotzig und stolz. Und die junge Frau ist auch die einzige in der Familie, die der Großvater in seiner Nähe duldet. Doch immer mehr zieht sich der alte Mann zurück, verweigert das Essen, wird schwächer. Alma spürt, dass der Großvater noch immer um den Verlust des Baumes trauert. Als sie herausfindet, dass der Baum damals nach Deutschland gebracht wurde, entschließt sie sich, gemeinsam mit ihrem Onkel und einem Freund, dorthin zu reisen. Um den Baum nach Hause zu holen. Von der ersten Minute an erweckt der Film der spanischen Regisseurin Iciar Bollain beim Zuschauer den Eindruck, nicht Schauspielern zuzuschauen, sondern wahrhaftige Schicksale zu erleben. Der Umgang der Figuren miteinander, ihre Konflikte, ihre Gefühle, Sorgen und Nöte - all das wirkt natürlich und authentisch. Dass dies so gut gelingt, liegt nicht nur an der beeindruckend sicheren Regieführung durch Bollain und dem überzeugend geschriebenen Drehbuch von Paul Laverty, sondern auch an den fantastischen Darstellern, allen voran die Newcomerin Anna Castillo. Als Alma vereint sie ganz natürlich eine trotzige Stärke und gleichzeitig eine verletzliche kindliche Seele in sich, die vor allem bei den wunderbar organisch eingewobenen Rückblenden in ihre Kindheit gespiegelt werden. In diesen Rückblenden wird auf berührende Weise nicht nur die Verbindung von Alma und ihrem Großvater spürbar, sondern auch die Verbindung der Menschen mit dem Land, mit der Natur und der Heimat. Kamera, Lichtsetzung und auch die Musik erzeugen eine fast sinnliche Stimmung, die sich aber nie von dem realistischen Szenario und Setting entfernt. Denn auch die gesellschaftlichen Probleme Spaniens, die Finanz- und Immobilienkrise der letzten Jahre und die Depression eines ganzen Landes werden in die Handlung integriert, jedoch ohne moralisch erhobenen Zeigefinger. EL OLIVO - DER OLIVENBAUM ist glaubwürdig erzählt und gleichzeitig so klug und emotional, dass er sich anfühlt wie ein Sonnenstrahl, der durch die Bäume leuchtet.

      Jurybegründung:

      Im mediterranen Baumhandel sind uralte Olivenbäume begehrt wie Edelsteinschmuck. Aus dem Boden gerissen zieren sie als lebendige Skulpturen Sternerestaurants, Privatgärten, Banken oder wie in EL OLIVO die Schaltzentrale eines Energieunternehmens. Eine Zeitungsmeldung über den Verkauf von Olivenbäumen, die in der Zeit von Jesus Christus im Grenzgebiet zwischen Valencia und Katalonien gepflanzt worden waren, gab den Anstoß zu zu dem Film von Iciar Bollain.

      Ein Baum als eine Art Zentralfigur? Klingt zunächst wenig spannend, schon weil hierzulande Gummi- und Tannenbaum die Spießigkeit der Deutschen ausreichend auskleiden. Aufgrund des Klimas waren die Deutschen nie eine Nation der großen Gartenbauer, obwohl die Kunst über Jahrhunderte eine große emotionale Nähe zu Bäumen wie Esche, Linde oder Eiche ausweist. Der Baum in EL OLIVO ist jedoch von einer derartigen Wucht, dass jedes flache Verständnis von kultivierten Bäumen in den Himmel wächst. Der Baum als großes Wunder, Heiligtum und Verbindung zwischen den Menschen. Dieser universellen Aussage kann man sich emotional nicht entziehen, denn die Dialoge und Bilder des Films sind sehr besonders. Gefühle, Erfahrungen, Wünsche und Sehnsüchte der Menschen finden in dem Film gleichermaßen Platz. Die Schauspieler, bis in die Nebenrollen bezaubernde Figuren, überzeugen in einem starken Ensemblespiel. Drama, Komödie, Naturfilm - das alles wird in EL OLIVO verbunden zu einer vollkommen eigenen und beeindruckenden Mischung. EL OLIVO verdient jede Superlative der Filmkritik. Dies ist zweifelsohne Filmkunst, die Grenzen sprengt und mit großer Leichtigkeit der Wahrheit und Hoffnung einen neuen Raum schenkt.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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