Was erlaubt sich diese Schulbehörde eigentlich? Alle kleinen Schulen sollen auf einmal zugemacht werden und die Kinder müssen alle zusammen in die große Schule gehen. Ella und ihre Freunde finden das gar nicht gut. Sie haben ihre Schule nämlich gern. Ihr Klassenzimmer, ihre Direktorin und ihren Lehrer. Doch eines Tages müssen auch sie, aufgrund eines dummen Missverständnisses, in die neue Schule. Dort finden sie ihr Zimmer nicht, alles ist kalt und unpersönlich und außerdem finden die Kinder heraus, dass der reiche Herr Yksi ihre alte Schule abreißen möchte, um eine Formel 1-Rennstrecke zu bauen. Jetzt muss ein Plan her. Und zwar rasend schnell. Die Bücher rund um Ella und ihre Klassenkameraden sind auch in Deutschland ein Riesenerfolg. Und ähnlich abenteuerlich und einfallsreich kommt die erste Verfilmung daher. Natürlich sind die Kinder die Helden, dabei spielt sich Ella als Anführerin keinesfalls in den Vordergrund. Jedes Kind hat seine besonderen Talente und Fähigkeiten, jeder kommt zum Zug und darf zur gelungenen Rettungsmission für die Schule und den Lehrer etwas beitragen. Auch schauspielerisch begeistern ausnahmslos alle kleinen und großen Darsteller. Die Einfälle der Kinder sind kreativ, der Humor ist kindgerecht, die Action nicht zu rasant und es gibt immer wieder Ruhephasen, in denen der nächste Schritt geplant wird, sodass auch junge Zuschauer nicht überfordert werden. Die Schulfreunde als kleine Familie, die zusammenhält und alles füreinander tut - eine positive Botschaft, die glaubhaft vermittelt wird. Gelungenes, überraschendes Kinderkino aus Finnland, das schon die Jüngsten begeistern wird.
Jurybegründung:
Nach dem gleichnamigen Roman ist nun auch ein Film entstanden, in dem uns die kleine Ella durch das turbulente Geschehen führt und in dessen Verlauf sie und ihre Freunde alle Schwierigkeiten gemeinsam meistern. Zunächst bittet der Lehrer das Mädchen, einen Aufsatz zu schreiben. Sie beschreibt darin den Alltag eines Zoowärters. Doch das Dokument geht direkt zur Schulbehörde, der der Lehrer eigentlich nur einen Streich spielen wollte. Daraufhin wird der Lehrer von der Polizei abgeholt, denn man vermutet, die Kinder würden ‚wie Tiere‘ behandelt. Ella ist sehr betroffen und die Kinder wollen den Lehrer befreien. Und dann soll auch noch die kleine Schule selbst geschlossen und abgerissen werden. Die Schüler sollen ab sofort die große Schule in der Stadt besuchen. Mit dieser Geschichte folgt der Film übrigens einer tatsächlichen Entwicklung in Finnland, die äußerst umstritten ist. Das muss natürlich verhindert werden und so machen sich Ella und ihre Freunde auf in die Stadt, wo sie Anna treffen, die Tochter des reichen Herrn Yksi, der nichts anderes im Sinn hat, als für seinen Sohn Kimi eine Rennstrecke zu bauen. Kimi soll Formel-1-Pilot werden. Nun beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn die Schule soll eben jener Rennstrecke weichen.
Wie Ella und ihre Freunde sich in der Erwachsenenwelt durchsetzen, wird originell und kindgerecht inszeniert: Wenn die Kinder als Präsidenten verkleidet mit Bärten und künstlichen Zöpfen bei der Polizei vorsprechen und dort scheinbar ganz ernst genommen werden mit ihrem Anliegen, dann bringt das Jung und Alt zum Schmunzeln.
Komische Momente bietet auch die Bildsprache, wenn Batman zitiert oder die Allgewalt der Erwachsenen in Frage gestellt wird, wie etwa bei der Befreiung des Lehrers, der in Ketten am Baum gefesselt ist und es nicht schafft, sich selbst zu befreien. Eine Jagd durch das riesig dimensionierte Schulhaus in der Stadt wird mit Slapstickelementen ebenfalls überzeugend in Szene gesetzt.
Schließlich kommt es zum großen Showdown, dem Rennen, das selbstverständlich Kimi gewinnt, denn die Freunde verfügen nur über einen alten VW-Bully ohne Motor. Den sollen zwar die Hunde Ole und Pole ersetzen, aber leider reißt die Leine in dem Moment, als das Rennen startet. Am Ende schließen die Kinder und Herr Yksi einen Kompromiss und Kimi wird in ihren Kreis aufgenommen. Ella, die sich vom ersten Moment an in Kimi im roten Rennanzug verliebt hatte, ist nun besonders glücklich. Das gute Ende wird besiegelt, nicht jedoch ohne einen ökologischen Appell, weniger Auto zu fahren.
Ein großer Spaß für Kinder, der mit Tempo und viel Witz kindgerecht inszeniert ist. Besonders sehenswert sind dabei die Jungdarsteller, die mit angemessenem Ernst die Geschichte vorantreiben. Während die Mehrheit der Jury großen Spaß beim Zusehen hatte, wurde auch angemerkt, dass an manchen Stellen der Klamauk sehr dominiert, wie etwa bei der irrwitzigen Verfolgungsjagd im Schul-Treppenhaus.
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)