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© Hugh Stewart / Warner

Elvis: Biopic über den Musiker und Schauspieler Elvis Presley, dargestellt von Austin Butler.

Handlung und Hintergrund

Er ist der King of Rock `n´ Roll: Elvis Presley (Austin Butler) ist bekannt für seine schwungvollen Hüften, die Frauen reihenweise in Ekstase brachten und glänzte neben seinem Rockabilly-Sound auch vor der Kamera in Filmen wie „Love Me Tender“. Der Mann hinter seinem Erfolg ist Colonel Tom Parker (Tom Hanks), der ihn ab 1955 als Manager begleitete.

Zuvor wuchs Elvis bei seinen Eltern Gladys (Helen Thomson) und Vernon Presley (Richard Roxburgh) auf. Ohne musikalische Ausbildung verlässt sich Presley einzig auf sein Gehör, um Lieder zu komponieren und zu singen. Während die Studios anfangs kein Interesse an dem Jungen zeigen, bekommt er dank Parker einen Plattenvertrag und sein Durchbruch ist nur eine Frage der Zeit.

Der große Erfolg hatte jedoch auch seine Schattenseiten, die sich später deutlich zeigten: Alkohol- und Tablettensucht und der frühe Tod der Mutter überschatten sein Leben, er wird nur 42 Jahre alt. Doch bevor es so weit kam, verlor der heißbegehrte Bachelor an die junge Priscilla Ann Wagner (Olivia DeJonge) sein Herz. Mit über 700 veröffentlichten Songs, 41 Alben und 31 Filmen ist Elvis Presley ein Mann der Superlative.

„Elvis“ – Hintergründe, Besetzung, Kinostart

Im Kinojahr 2022 wird dem King ein weiteres filmisches Denkmal gesetzt. Der australische Regisseur Baz Luhrmann („Moulin Rouge“) inszeniert ein Biopic auf der Grundlage des bewegten Lebens des Vollblutmusikers. Schauspieler Austin Butler („Once Upon A Time in Hollywood“) konnte sich gegen zahlreiche Konkurrenten durchsetzen und wird den King verkörpern.

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Im Interview mit den Stars „Elvis“ erfährt man, wie sich Austin Butler auf die Rolle vorbereitet hat:

An seiner Seite nimmt Tom Hanks („Sully“) als sein Manager Colonel Tom Parker die Rolle als Drahtzieher zum Erfolg ein. Als die Dreharbeiten im Frühjahr 2020 in Australien zu Gange waren, steckten sich Tom Hanks und seine Ehefrau Rita Wilson mit dem Coronavirus an. Die Produktion musste zwischenzeitlich gestoppt werden.

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Als die Dreharbeiten wieder aufgenommen wurden, drehte sich das Casting-Karussell weiter: Waren zunächst Rufus Sewell und Maggie Gyllenhaal als Vernon und Gladys Presley, die Eltern von Elvis angedacht, mussten sie wegen anderen Projekten abziehen. Stattdessen sind Richard Roxburgh und Helen Thomson als Eltern von Elvis Presley gecastet worden. Mit Roxburgh arbeitete Luhrmann bereits in „Moulin Rouge“ zusammen.

Am 23. Juni 2022 startet das „Elvis“-Biopic in den deutschen Kinos.

 

 

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Baz Luhrmann
Darsteller
  • Austin Robert Butler,
  • Tom Hanks,
  • Olivia DeJonge,
  • Helen Thomson,
  • Richard Roxburgh,
  • David Wenham,
  • Dacre Montgomery,
  • Luke Bracey

Kritikerrezensionen

    1. FBW-Pressetext:

      Elvis Presley ist ein junger, ungestümer und extrem talentierter Sänger, als der gewiefte Manager „Colonel“ Tom Parker in der Provinz auf ihn aufmerksam wird. Im Laufe der folgenden Jahre wird Elvis zu einer musikalischen Ikone, die die Welt erobert. Und Parker setzt alles daran, mit diesem Talent den größtmöglichen Gewinn zu erzielen. Aus der Perspektive des berüchtigten Managers erzählt Meisterregisseur Baz Luhrmann die Geschichte von Elvis Presley als bombastisch-eindrucksvolles Biopic-Drama mit schillernden Bildern, mitreißender Musik und umwerfenden Hauptdarstellern.

      Schon die ersten Szenen dieses ungewöhnlichen Biopics sind wie ein Feuerwerk für die Sinne. Mit schachtelartig angelegten Montagesequenzen springen Luhrmann und seine Editors Jonathan Redmond und Matt Villa in den früheren Erinnerungen des „Kings“ hin und her, lassen die Kindheit im Süden der USA als Erweckungsfantasie und als Comic auferstehen, die mitreißenden Songs, die allesamt Klassiker sind und an Energie und Zauber nichts eingebüßt haben, umrahmen die einzelnen Sequenzen und zeigen die sogartige sinnliche Magie, die Elvis‘ Songs von Beginn an auf das vor allem weibliche Publikum ausübten. Das Phänomenale in Austin Butlers Verkörperung von Elvis liegt nicht in einer etwaigen Ähnlichkeit mit ihm, sondern zeigt sich vor allem in seiner charismatischen Ausstrahlung, die bei jedem Auftritt Funken versprüht und die die Bühnensequenzen zu einem einzigartigen Musikerlebnis machen, das man auf alle Fälle auf der großen Leinwand genießen sollte. Luhrmann geht seinen eigenen erzählerischen Weg, fern von einem akkurat nacherzählten Biopic, dabei vermischen sich Realität und freie Interpretation kunstvoll miteinander und vermitteln Elvis‘ Leben als Gefühl einer ganzen Zeit. Die aufgegriffenen gesellschaftlichen Themen wie Rassismus, Identitätssuche, Starruhm und der Kampf gegen die Suchtspirale im Showbiz verleihen dem Film auch heute eine hochaktuelle Relevanz. Zusätzlich macht Luhrmann den anhaltenden musikalischen Einfluss von Elvis Presleys Musik durch die aktuellere Musik deutlich, die sich organisch in die Sequenzen einfügt. Der von Tom Hanks eindrucksvoll mit Ambivalenz verkörperte Tom Parker ist der ideale Erzähler der Geschichte. Ein Mann, dem Elvis gerade am Anfang blind vertraute - und der ihn für seine eigenen Zwecke schamlos ausnutzte. Baz Luhrmanns ELVIS ist die übergroße Verfilmung eines übergroßen und letzten Endes tragisch-traurigen Künstlerlebens. Eine inszenatorische Sensation und eine filmische Wucht, die dem „King“ in jeder Form gerecht wird.

      FBW-Jury-Begründung:

      Wie nähert man sich einer Über-Figur an? Einer Ikone, die von der Bühne, der Leinwand und aus den Lautsprechern unser pop-kulturelles Bewusstsein derart grundgeprägt hat, dass die Privatperson hinter der Figur keine greifbare Form annehmen kann? Möglicherweise aus der Beobachtung eines Charakters, der von sich behaupten kann: „Ich habe ihn gemacht.“
      Dies ist nur eine von zahlreichen zentralen Aussagen des berüchtigten Managers Tom Parker, dem Colonel. Mit ihm begleiten wir Elvis Presleys Aufstieg bis hin zum Mega-Kult um einen Musik-Star, wie es ihn zuvor wohl nicht gegeben hat. Sein Absturz und frühes tragisches Ende verfolgte die (Welt-)Öffentlichkeit folgerichtig fast ebenso gebannt. Die symbiotisch-komplizierte Beziehung der beiden Männer formt den Zugang zu diesem außergewöhnlichen Musiker-Biopic.
      Doch bevor der Colonel seinem Instinkt folgend mit der Ausgestaltung „seiner“ Erfolgs-Figur Elvis beginnt, lässt er uns Raum, den jungen, ungeschliffenen, ‚echten‘ Elvis zu entdecken. Sein Aufwachsen in einfachen Verhältnissen begünstigte die Nachbarschaft zur schwarzen Kultur Amerikas, deren Musik in sein weißes Leben eindrang. Regisseur Baz Luhrmann zeigt dies, wie immer der Opulenz nicht abgeneigt, in einem wahren Erweckungserlebnis bei einem Gospel-Gottesdienst, bei dem der charismatische Darsteller Austin Butler seine Augen vor Ekstase gar nicht weit genug aufreißen kann.
      Doch was im Teaser vielleicht etwas zu dick aufgetragen wirken mag, macht im dramaturgisch durchdachten Kontext des Films durchaus Sinn. Denn es geht hier fortwährend um Überhöhung. Schließlich nehmen nicht nur wir Elvis entsprechend wahr, auch er selbst kann dieser Überdehnung seiner Person niemals entkommen. Zwangsläufig erfährt auch die Darstellung jener toxischen Beziehung zu seinem Manager eine gewisse Stilisierung, auch in seinem Antagonismus. Bevor dieser sich überhaupt aufbauen kann, endet Elvis Zeit der Bühnen-Unschuld wiederum mit einem Erweckungserlebnis, diesmal seiner weiblichen Fans, als er auf einer regionalen Western-Bühne erstmals seine für damalige Begriffe quasi-schwarze Musik samt elvistypischem Hüftwackeln präsentiert. Eine Hormon-Explosion bei den jungen Frauen, Provokation für Cowboys, Sitte und Anstand sind die Folge. Nicht minder erschüttert entdeckt hier sein zukünftiger Manager gerade seinen Ausnahme-Schützling und lebenslange Geldquelle.
      Schon früh in Elvis‘ Karriere, als er Erotik versprühend und viel zu dicht an der schwarzen Kultur lavierend zur öffentlichen Gefahr des prüden und rassistischen Amerikas wird, überredet der Manager ihn zur Armee nach Deutschland zu gehen, denn die Alternative wäre Gefängnis gewesen, womöglich Rebellion - jedenfalls Unkontrollierbarkeit für den Colonel. So kann er in aller Ruhe die finanziell erfolgreiche und künstlerische fragwürdige Hollywoodkarriere des King vorbereiten. Der unkontrollierbare Faktor dabei bleibt stets die Liebe, auch das zieht der Film konsequent bis zum Ende durch, als der Colonel im Voice Over resümiert „Die Liebe hat ihn umgebracht“. Vorgeblich ist hier die Liebe der Fans gemeint. Vorläufig aber markieren der Tod der labilen, anhänglichen Mutter und die Begegnung mit Priscilla, der (tragischen) Liebe seines Lebens, die nächsten wichtigen Lebens-Kapitel.
      Die Erzählweise des Films erinnert ein wenig an Milos Formans AMADEUS, der die Perspektive des Wiener Komponisten Antonio Salieri erzählt. Doch während dieses besondere Musiker-Biopic das Thema Neid auf das scheinbar angeborene Talent beleuchtet, geht es in ELVIS um die Auswüchse einer toxischen Beziehung. Die eigenmächtigen Machenschaften des Colonels stehen dabei nicht zuletzt für das Land, das an seinem Idol zerrte, immer wieder, auf die eine oder andere Weise. Und auch im Besonderen weist die Geschichte über sich hinaus. Große Musik-Künstler sind nicht nur einmal an ihren Managern zerbrochen. Rausch und Drama, Symbiose und Antagonismus fügen sich gut zusammen.
      Gemeinsam haben beide Filme die Betrachtung des Popstars, der seinen Fans gehört, aus dem Blickwinkel eines weniger hochstilisierten Wegbegleiters zu betrachten. Die Über-Figur Elvis, denn nur so kennen wir sie, kann weiter Bestand haben, ja wir können diese Figur sogar mit einem gewissen Gestus der Überhöhung erzählt bekommen und doch schafft es die Darbietung, uns nicht nur das Phänomen, sondern auch den Menschen Elvis ein Stück näher zu bringen - eine kluge Wahl. Vollständigkeit aller Lebensetappen und Authentizität der Ereignisse in jedem Augenblick braucht es dafür nicht.
      Wiederholt nutzt der Film pfiffige Triggerpunkte des Zeitgeschehens, aus denen für Elvis-Initialmomente hätten entstehen können, nachdrücklicher den eigenen Weg zu gehen. Die Tate-Morde und das Attentat auf Robert Kennedy waren solche Momente. Immerhin singt er auf dem für ihn so wichtigen Comeback-Konzert 1968 einen Protest-Song und lässt sich auch nicht in das vom Sponsor vorgesehene Weihnachtskostüm quetschen. Trotzdem nutzt Tom Parker diese Einflüsse geschickt in seinem Sinne, Elvis von internationalen Auftritten abzuhalten. Weil er eigene Deals für Elvis in Amerika gemacht hat und vielleicht auch, weil er fürchtete, man würde dem Geheimnis um seine wahre Identität erneut nachspüren. Die Sicherheit ginge vor, argumentiert er bestimmend. Der gesellschaftliche Kontext mit Bezug zum gegenwärtigen Zeitgeschehen wird dabei immer wieder eingewoben, z.B. wenn der Colonel von der „leidenden Nation“ und ihrer Spaltung spricht.
      Getragen wird dieses Erzähl-Konzept von seinen beiden Protagonisten. Tom Hanks bleibt auch in seinem Antagonismus authentisch und rutscht nicht ins Eindimensionale ab. Die besondere Maske, die dem schlanken Schauspieler, Fülle, Gewicht und fliehendes Kinn verleihen, wirkt lebendiger als jede zeitgemäße Botox-Maske.
      Als sensationell empfand die Jury die darstellerische Leistung von Austin Butler - sowohl im Gestus, als auch in der Stimme. Er singt den jüngeren Elvis selbst, dabei vermittelt sich die Kraft von Musik, Performance und Moderne in der damaligen Zeit absolut überzeugend. Eine echte Casting-Entdeckung, auch wenn er später dem Tempo, in dem Elvis aufgedunsen ist, nicht Schritt halten kann. Die deutsche Synchron-Stimme findet den richtigen Sprech-Sound, der Elvis‘ tiefen, langgezogenen Südstaaten-Sound gut andeutet.
      Die Black Music steht hier nicht nur für die Wurzel seiner Songs, sie wurde von Elvis intensiv gelebt. Moderne Interpretationen kommentieren und betonen die Zeitlosigkeit seiner Kunst.
      Und auch über die Kostüme vollzieht der Film eine grandiose Reise durch sein Leben. Meisterhaft und opulent fügt sich zudem das Set-Design ein. Sie tragen zur Intensität bei, die den Zuschauer von Anfang an erfasst, bisweilen vielleicht an der Grenze, hiervon erschlagen zu werden.
      Die zweieinhalb Kino-Stunden vergehen sehr zügig. Der Film ist kurzweilig, trotzdem vermittelt sich die Tragik eines Menschen auf besondere Weise, der denjenigen, der einem nicht guttut, nicht verlassen kann. Das Leben von Elvis bleibt - man will fast sagen, standesgemäß - letztlich ungreifbar, dennoch ist man ganz bei ihm. Die Jury zeigt sich beeindruckt von Baz Luhrmanns Werk und verleiht gerne das höchste Prädikat.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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