120 Millionen US-Dollar hat sich Apple das Sklaverei-Drama „Emancipation“ kosten lassen, das dieses Jahr eigentlich auf dem hauseigenen Streamingdienst Apple TV+ erscheinen sollte.
Mit der Tragikomödie „CODA“ ist es Apple bei der vergangenen Oscarverleihung gelungen, als erster Streamingdienst den Oscar für den Besten Film des Jahres abzustauben. Schon in diesem Jahr wollte der Tech-Gigant diesen Erfolg wiederholen und das Drama „Emancipation“ von Regisseur Antoine Fuqua („Training Day“) ins Rennen schicken, in dem es um einen Sklaven geht, der sich durch die Sümpfe von Louisiana kämpfen muss, um vor gewalttätigen Plantagenbesitzern zu fliehen. Dabei sollte Hollywoodstar und Publikumsgarant Will Smith in der Hauptrolle für die nötige Aufmerksamkeit sorgen. Doch genau diese Hoffnung ging jetzt nach hinten los: Denn bei eben jener Oscarverleihung, bei der auch Apple den Oscar für „CODA“ gewann, stand vor allem Will Smith über allen anderen im Mittelpunkt: Und damit ist natürlich nicht sein eigener Oscar-Gewinn als Bester Hauptdarsteller für „King Richard“ gemeint, sondern der Skandal um die Ohrfeige, die der Schauspieler seinem Kollegen Chris Rock live im TV auf der Bühne verpasste, nachdem dieser einen geschmacklosen Witz über Will Smiths Ehefrau Jada Pinkett Smith gemacht hatte.
„Emancipation“ war zu diesem Zeitpunkt bereits abgedreht und Apple hatte eigentlich fest damit gerechnet, einen richtig heißen Oscar-Anwärter für die kommende Saison in der Tasche zu haben. Nach dem Will-Smith-Skandal sah die Welt aber plötzlich ganz anders aus und der Hauptdarsteller, der das eigentliche Zugpferd des 120 Millionen US-Dollar teuren Films sein sollte, stellte plötzlich das größte Problem für die Vermarktung von „Emancipation“ dar. Ob Apple den Film also nun ins kommende Oscar-Rennen schicken will, stand plötzlich in den Sternen. Bis jetzt ist es tatsächlich weiterhin auffällig ruhig um den Film geblieben: Bisher lief er auf keinem großen Film-Festival, es wurde kein Trailer veröffentlicht und ein offizielles Startdatum gibt es natürlich auch noch nicht. Bleibt Apple etwa auf dem Film sitzen oder wird das Unternehmen versuchen, den Skandal weiter auszusitzen und auf eine Veröffentlichung in 2023 spekulieren? Alle Hintergründe zu Apples Will-Smith-Dilemma gibt es im folgenden Video: