Anzeige
Anzeige
  1. Kino.de
  2. Filme
  3. Emilia Pérez
  4. „Emilia Pérez“: Kartell-Thriller trifft auf Telenovela – mit einem großen Twist

„Emilia Pérez“: Kartell-Thriller trifft auf Telenovela – mit einem großen Twist

„Emilia Pérez“: Kartell-Thriller trifft auf Telenovela – mit einem großen Twist
© Neue Visionen Filmverleih / Wild Bunch Germany

Der Erfolgshit aus Cannes startet in den Kinos: Hier erfahrt ihr alles über die Stärken und Schwächen von „Emilia Pérez“ und sichert euch mit etwas Glück exklusive Kinofreikarten.

Erfahre mehr zu unseren Affiliate-Links
Wenn du über diese Links einkaufst, erhalten wir eine Provision, die unsere redaktionelle Arbeit unterstützt. Der Preis für dich bleibt dabei unverändert. Diese Affiliate-Links sind durch ein Symbol gekennzeichnet.  Mehr erfahren.

An dem starbesetzten, spanischsprachigen Musical-Epos „Emilia Pérez“ führt in der Filmwelt aktuell kein Weg vorbei. Der Thriller des französischen Filmemachers Jacques Audiard („Der Prophet“) heimste nach seiner Premiere auf den 77. Filmfestspielen von Cannes den Preis der Jury ein und geht als französischer Kandidat für den Auslandsoscar 2025 ins Rennen. Außerdem wurde Hauptdarstellerin Karla Sofía Gascón, ein spanischer Telenovela-Star, für ihre Darstellung der Emilia Pérez in Cannes als erste offen trans*sexuelle Schauspielerin mit einem großen Preis des Filmfestivals ausgezeichnet.

Und tatsächlich: Gascón brilliert in ihrer Doppelrolle: anfänglich leitet sie noch unter dem Namen Manitas del Monte ein Drogenkartell. Doch als Kartellboss und allen voran als Mann fühlt sich Manitas schon lange unwohl. Hier kommt die Anwältin Rita (Zoe Saldaña) ins Spiel. Die intelligente, aber für ihren Job völlig überqualifizierte junge Frau hat bereits etliche Kriminelle aus dem mexikanischen Kartellmilieu erfolgreich verteidigt, die Anerkennung dafür kassiert allerdings stets ihr korrupter Chef. Als Kartellboss Manitas mit Ritas Unterstützung aus der Mafia-Welt aussteigen und eine langersehnte Geschlechtsangleichung vornehmen will, bedeutet das auch für die Anwältin eine verheißungsvolle Chance auf ein neues Leben. Rita setzt alle Hebel in Bewegung, um Manitas Plan, der bereits lange im Verborgenen reifte, in die Realität umzusetzen. Sie findet den vertrauenswürdigsten Arzt für die Operation, bringt Manitas Frau Jessi (Selena Gomez) und die gemeinsamen Kinder am anderen Ende der Welt unter und täuscht einen glaubhaften Tod Manitas vor, die schließlich als Emilia Pérez einen Neuanfang starten kann. Doch kann sie ihre dunkle Vergangenheit tatsächlich so einfach hinter sich lassen?

Anzeige

Der Trailer liefert einen ersten Einblick in das opulente Musical:

Mutiger Genre-Mix oder überladenes Epos

Man muss es Regisseur und Drehbuchautor Jacques Audiard schon lassen, eine Prämisse wie diese beweist Originalität und Mut, besonders weil er den ungewöhnlichen Mafia-Thriller als Musical aufzieht und somit einen gewagten Genre-Mix präsentiert. Zuweilen, wenn Zoe Saldaña etwa auf einer Benefizveranstaltung unter Bühnenscheinwerfern beginnt, auf den Tischen der elitären, aber korrupten Gäst*innen zu tanzen, erinnert „Emilia Pérez“ sogar an Theater oder gar eine Oper und auch das ist beabsichtigt. Audiard verfasste ein Drehbuch, welches mit seinen vier Akten, minimalistischen Kulissen und archetypischen Figuren eher einem Opernlibretto ähnelt und drehte einen Großteil der Szenen auf einer Soundstage in Paris.

Die Erlösungsgeschichte der Emilia Pérez stellt anscheinend auch eine Metapher für Mexiko dar, ein Land, das mit seiner eigenen Geschichte ringt. Der Film greift hier die hunderttausend Vermisstenfälle und die Kartell- und Clankriminalität des Landes auf und verwebt diese mit Emilias und Ritas verzweifelter Suche nach Absolution. Hiermit wurde für mich ein Punkt erreicht, wo der Film nur noch schwerlich seinen vielen thematischen Schwerpunkten gerecht werden konnte. Verständlicherweise, denn eine Trans*-Befreiungsgeschichte, ein Musical mit packenden Thriller-Elementen und eine Ode an die Vermissten in Mexiko in rund zwei Stunden Film zu verpacken, ist ein ambitioniertes Vorhaben.

Unweigerlich macht der Film somit an einigen Stellen Abstriche und reduziert beispielsweise die Transitionsgeschichte seiner Titelheldin zu einer oberflächlichen Metapher. Nichtsdestotrotz hat mich Audiards „Emilia Pérez“ unterhalten und die kühne Herangehensweise des Filmemachers beeindruckt. Das größte Lob gebührt meines Erachtens allerdings den Hauptdarstellerinnen Karla Sofía Gascón und Zoe Saldaña, die auch ganz natürlich, weder blau („Avatar: Aufbruch nach Pandora“), noch grün („Guardians of the Galaxy“) eingefärbt, eine eindrucksvolle Performance ablegt. Die beiden Frauen, die voller Energie und Hingabe spielen und im Laufe des Films eine überzeugende und berührende Freundschaft aufbauen, machen „Emilia Perez“ für mich aus.

Anzeige

„Emilia Pérez“ Gewinnspiel

Wenn ihr euch ein eigenes Bild von dem gefeierten Cannes-Preisträger machen wollt, dann solltet ihr jetzt gut aufpassen. Denn wir verlosen 3x2 Kinofreikarten für „Emilia Perez“, pünktlich zum Kinostart am 28. November!

Was ihr dafür tun müsst:

Schreibt uns eine E-Mail an win@kino.de mit dem Betreff „Emilia Perez“ und verratet uns euren Namen, um in den Lostopf zu kommen.

Einsendeschluss ist der 27. November 2024 um 23:59 Uhr. Die Gewinner*innen werden unter allen Teilnehmer*innen ausgelost und bis spätestens 28. November 2024 über den Gewinn benachrichtigt.

Anzeige

*Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erklärst du dich damit einverstanden und bestätigst, dass du die Teilnahmebedingungen und die Datenschutzbedingungen gelesen und akzeptiert hast.

Alle personenbezogenen Teilnehmer*innendaten werden bis 27. Dezember 2024 (30 Tage nach Ablauf des Gewinnspiels) aus unseren aktiven Systemen gelöscht.

Anzeige