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Emma: Britische Dramedy nach dem gleichnamigen Roman von Jane Austen.

„Emma“ im Kino

Aktuell sind keine Kinotickets in diesem Ort verfügbar.

Handlung und Hintergrund

Emma Woodhouse (Anya Taylor-Joy) lebt im britischen Highbury und sieht sich gern als Heiratsvermittlerin. Als nächstes möchte sie für die weniger gut situierte Harriet Smith (Mia Goth) einen geeigneten Partner finden. Nachdem sich der potenzielle Kandidat, Mr. Elton (Josh O’Connor), allerdings sehr viel mehr für Emma als für Harriet zu interessieren scheint, schwört sie, sich nicht mehr einzumischen. Tadel erhält sie davon nicht zuletzt von ihrem guten Freund Mr. Knightley (Johnny Flynn).

Emma selbst möchte nicht heiraten, schließlich ist sie finanziell nicht auf einen wohlhabenden Mann angewiesen und muss sich ohnehin um ihren Vater (Bill Nighy) kümmern. Doch hegt vielleicht auch sie Gefühle für jemanden? Der wohlhabende Frank Churchill (Callum Turner) soll sich bald im Örtchen umblicken.

„Emma“ – Hintergründe und Besetzung

„Emma“ ist der letzte Roman, der noch zu Lebzeiten von Jane Austen veröffentlicht wurde. Austen entwickelt die Geschichte um eine Frauenfigur, die – im Gegensatz zu vorausgegangenen Erzählungen – keine finanziellen Sorgen hat und sich aus diesem Grund den Heirats-Konventionen entzieht, diese aber durchaus anerkennt. Erst im Verlauf des Romans erkennt Emma ihre eigenen romantischen Gefühle, die ihr einst völlig fremd waren.

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Seit die BBC Mitte der 90er Jahre einen TV-Mehrteiler von „Stolz und Vorurteil“ produzierte, stieg das Interesse an Jane Austens Romanen nicht nur in Großbritannien, sondern auch in Hollywood stark an. Infolgedessen gab es eine Vielzahl von Verfilmungen, auch „Emma“ wurde gern verwertet – teils in historischem Gewand („Emma“, mit Gwyneth Paltrow in der Hauptrolle) oder als moderne, amerikanisierte Version („Clueless – Was sonst!“). 2020 können sich Austen-Fans auf eine weitere Film-Adaption freuen, die originalgetreu im Großbritannien des 19. Jahrhunderts spielt.

Die titelgebende Hauptrolle übernimmt Anya Taylor-Joy, die in „Split“ als auch in „Glass“ die Rolle der Casey Cooke übernahm. Weitere Charaktere werden gespielt von Josh O’Connor („God’s Own Country“), Johnny Flynn („Beast“), Mia Goth („Suspiria“), Miranda Hart („Spy“), Billy Nighy („Shaun of the Dead“) und Callum Turner („Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“).

„Emma“ startet am 5. März 2020 in den deutschen Kinos.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Autumn de Wilde
Produzent
  • Tim Bevan,
  • Graham Broadbent,
  • Peter Czernin,
  • Eric Fellner
Darsteller
  • Anya Taylor-Joy,
  • Josh O'Connor,
  • Mia Goth,
  • Johnny Flynn,
  • Chloe Pirrie,
  • Bill Nighy,
  • Gemma Whelan,
  • Miranda Hart,
  • Gemma Whelan,
  • Callum Turner,
  • Rupert Graves
Drehbuch
  • Eleanor Catton
Musik
  • David Schweitzer,
  • Isobel Waller-Bridge
Kamera
  • Christopher Blauvelt
Schnitt
  • Nick Emerson
Casting
  • Jessica Ronane

Kritikerrezensionen

    1. FBW-Pressetext:

      England im frühen 19. Jahrhundert: Mit 21 hat die schöne, kluge und reiche Emma Woodhouse keinen Grund, sich zu beklagen. Zusammen mit ihrem Vater gehört sie zu den geachtetsten Bewohnerinnen der Dorfgemeinschaft Highbury. Da sie aus ihrer Stellung heraus nicht gezwungen ist, zu heiraten, vertreibt sie sich die Zeit damit, andere zu verkuppeln. Immer unter dem kritischen Blick ihres guten Freundes Mr. Knightley, der mit Emma so manche Wortgefechte über die seiner Meinung nach völlig unnötigen Einmischungen vom Zaun bricht. Als mit Harriet Smith eine neue beste Freundin in Emmas Leben tritt, ist sie entschlossen, für sie eine gute Partie zu finden. Noch ahnt Emma nicht, dass sie mit diesem Bestreben das gesamte gesellschaftliche Gefüge der beschaulichen Gemeinschaft komplett durcheinanderwirbelt. Immer wieder ist Jane Austens Klassiker beliebter Stoff für Kino- und Fernsehadaptionen gewesen. Mit EMMA hat nun die Film- und Musikkünstlerin Autumn de Wilde die streitbare und selbstbewusste Heldin auf die Leinwand gebracht. Mit der Besetzung von Anya Taylor-Joy ist ihr dabei ein Glücksgriff gelungen. Sie verkörpert überzeugend die kühle Arroganz, die die Figur aufgrund ihres Stands mit sich bringt und schafft es dennoch, Empathie zu erwecken. De Wilde inszeniert die Dorfgemeinschaft als Mikrokosmos, der nur um sich kreist und in dem jede Figur ihre Rolle zugewiesen bekommt, ohne Möglichkeit der Abweichung von Konventionen. Die einzelnen Sequenzen in den Herrenhäusern, den Geschäften und den öffentlichen Plätzen arrangieren de Wilde und ihr Kameramann Christopher Blauvelt wie Gemälde. Die Farben sind kräftig, die Kostüme perfekt, die Bewegungen der Menschen durchchoreografiert, und über allem liegt der von Isobel Waller-Bridge komponierte Score, der jede Geste, jede Handlung und jeden Blick ironisch kommentiert. Im großen Ensemble lassen alle Darsteller, allen voran Miranda Hart als Mrs. Bates, Bill Nighy als Mr. Woodhouse und Mia Goth als gutgläubig devote Harriet Smith in der subtilen Überzeichnung und den pointierten Dialogen große Spielfreude erkennen, ohne aber ihre Charaktere zur Karikatur verkommen zu lassen. Und wenn am Ende des fröhlichen Reigens die Liebe siegt und die Hochzeitsglocken läuten, dann ist man fast traurig, die Highbury-Gemeinde mit ihren illustren und liebenswürdig verschrobenen Bewohnern zu verlassen. Ein zeitlos unterhaltsamer Klassiker, mit kunstvoller Hand frisch auf die Leinwand gebannt. Witzig. Charmant. Besonders wertvoll.

      FBW-Jury-Begründung:

      In den 1990er Jahren gab es eine große Welle von Jane-Austen-Verfilmungen fürs Kino, und auch im britischen Fernsehen finden die Figuren der berühmten Schriftstellerin immer wieder ihren Platz. Nun hat die US-amerikanische Fotografin und Filmemacherin Autumn de Wilde mit EMMA ihr Langfilmdebüt inszeniert, und natürlich sind bei dieser Neuinterpretation des nun 200 Jahre alten Stoffes Vergleiche mit der Kino-Version von 1996 nicht zu vermeiden. Damals spielte Gwyneth Paltrow Emma Woodhouse, eine reiche, junge Dame, die sich für klüger hält als alle anderen und glaubt, diese glücklich zu machen, indem sie gerade diejenigen miteinander verkuppelt, die überhaupt nicht zueinander passen. CLUELESS, also „Ahnungslos“ war dann auch der passendere Titel einer zeitgenössischen Variation der Geschichte mit Alicia Silverstone als Protagonistin. Nun sind Paltrow und Silverstone in ihren jeweiligen Rollen absolute Sympathieträgerinnen, während Jane Austen Emma als eine „Heldin, die niemand außer mir selbst mag“ beschrieben hat. Und in diesem Sinne ist Autumn de Wilde werktreuer als ihre Vorgänger, denn Anya Taylor-Joy verkörpert Emma eher schnippisch als charmant und somit als eine snobistische Besserwisserin, die andere gedankenlos kränkt und beleidigt. Das Milieu des Landadels, in dem alle Figuren wie in einer Blase leben, wird hier auch nicht idyllisch verklärt wie etwa in Ang Lees SINN UND SINNLICHKEIT, sondern statt dessen mit deutlicherem satirischem Biss gestaltet. Witz und Musikalität sind eindeutige Stärken der Regisseurin. Die Bewegungen und Dialogsätze sind rhythmisch präzise gesetzt, und wenn sich die Filmfiguren in den Räumen bewegen, sind diese Sequenzen choreografisch inszeniert. Da ist die Musik dann genau auf eine Geste oder einen Ausruf hin arrangiert. De Wilde, die sich mit Videokunst einen Namen gemacht hat, inszeniert ungewöhnlich musikalisch. Und sie hat erkannt, dass Jane Austen im Grunde eine komische Autorin ist. So macht sie aus skurilen Figuren wie etwa Emmas phlegmatischem und hypochondrischem Vater, der von Bill Nighy verkörpert wird, die eigentlichen Sympathieträger des Films. Emmas Freundin Harriet, die voller Naivität an ihren Lippen hängt und auf ihr Anraten hin den Mann verstößt, der ideal zu ihr passen würde und sie aufrichtig liebt, wird von Mia Goth mit solch einem breiten, unschuldig strahlenden Lächeln gespielt, dass sie den Beschützerinstinkt aller Zuschauern wecken dürfte. Und Mr. Knightley, der nicht umsonst den edlen Ritter im Namen trägt, und schließlich für die erfolgreiche Gefühlsbildung von Emma verantwortlich ist, wird mit blondem Wuschelkopf und rebellischer Attitüde von dem jungen britischen Sänger Johnny Flynn gespielt. Auch wenn sich Autumn de Wilde keine Anachronismen im Stil von Sofia Coppola leistet und ihr Film als aufwendig ausgestatteter historischer Kostümfilm aufwendig und stimmig inszeniert ist, wirkt er erstaunlich modern.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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