English Vinglish: Shashi Godbole, eine junge Frau, die schlecht Englisch spricht, fühlt sich für diese mangelnden Kenntnisse von ihrer Familie und ihrem Umfeld verunglimpft. Denn im Alltag kann sie sich nur schwer verständigen, etwa wenn sie einkaufen gehen möchte oder wenn sie auch nur zwischendurch einen normalen Kaffee im Bistro bestellt. Die sprachlichen Hürden machen jede Integration und Interaktion unmöglich. Deshalb beschließt...
Handlung und Hintergrund
Die attraktive Shashi geht in ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter voll auf. Leider bringen ihr weder der Ehemann noch die pubertierende Tochter den gebührenden Respekt entgegen. Im Gegenteil, die beiden machen sich obendrein über ihr rudimentäres Englisch lustig. Als Shashi ein paar Wochen anlässlich der Hochzeitsvorbereitungen ihrer Nichte in New York verbringt, packt sie die Gelegenheit beim Schopf und belegt einen Englischkurs für Anfänger. Dabei lernt sie nicht nur neue Freunde kennen, sie beginnt auch, ihr Leben zu überdenken.
Besetzung und Crew
Regisseur
Produzent
- Anita Anand,
- R. Balki,
- Rakesh Jhunjhunwala,
- Sunil Lulla,
- RK Damani
Darsteller
- Sridevi,
- Adil Hussain,
- Mehdi Nebbou,
- Priya Anand,
- Sujatha Kumar,
- Navika Kotia,
- Shivansh Kotia,
- Cory Hibbs,
- Rajeev Ravindranathan,
- Sumeet Vyas,
- Ruth Aguilar,
- Maria Romano,
- Damian Thompson,
- Ross Nathan,
- Amitabh Bachchan
Drehbuch
Musik
Kamera
Schnitt
Casting
Kritikerrezensionen
Cinefacts.de
Schwer zu sagen, warum ausgerechnet die Culture-Clash-Komödie "Englisch für Anfänger" ("English Vinglish") für den deutschen Markt auserwählt wurde. Sicherlich hängt es mit dem ungemeinen Erfolg des Debüts von Werbefilmerin Gauri Shinde im Herstellungsland Indien zusammen. Doch dort konnte man auf die Popularität von Hauptdarstellerin Sridevi Kapoor, erstmals nach langer Pause wieder auf der Leinwand, und Bollywood-Legende Amitabh Bachchan bauen, dessen Gastauftritt als hilfreicher Flugreisender zu den gelungensten Einfällen des Films zählt. In der Synchronisation muss jedoch zwangsläufig der Gegensatz der hinduistischen zur amerikanischen Sprache verloren gehen. Dass sich Englisch in alltäglichen Gebrauch zunehmend durchsetzt, konnte man zuletzt am munteren Sprachgemisch fast aller "Bollywood"-Produktionen zumindest in der Originalfassung verfolgen.
Darauf baut Regisseurin und Autorin Shinde ihren zentralen Konflikt: Aufgrund mangelhafter Englischkenntnisse fühlt sich die stille Protagonistin Shashi stets als Außenseiterin und Zielscheibe des allgemeinen Spottes. Offensichtlich geziert es sich nicht für eine gewissenhafte Hausfrau, ihren vertrauten Wirkungsbereich zu verlassen, weshalb niemand etwas von ihrer Teilnahme an einem US-Sprachkurs erfahren darf. Zwar liefert "Englisch für Anfänger" die Chronik einer milden Emanzipation, doch Shashi wird bis zum Schluss von Schuldgefühlen verfolgt, eigenmächtig und ohne Zustimmung ihrer Familie gehandelt zu haben. Dass ihr ein charmanter französischer Mitschüler bald den Hof macht Mehdi Nebbou kennt man auch aus deutschen Produktionen wie "Schläfer" -, macht die Angelegenheit noch verzwickter.
Da es sich bei Laurent um einen Koch handelt, kommen sich die beiden Außenseiter über ihre gemeinsame Leidenschaft und Profession näher. Paritätisch setzen sich die restlichen Kursteilnehmer aus Vertretern der verschiedensten Nationalitäten zusammen, darunter eine chinesische Friseuse oder ein pakistanischer Taxifahrer. Noch klischeehafter fiel die Zeichnung des bieder gekleideten, schwulen Englischlehrers aus, der wie ein großes Kind wirkt. Im Verein mit ihren neuen Freunden mag Shashi an Selbstbewusstsein und Vertrauten gewinnen, doch schließlich ordnet sie sich doch wie selbstverständlich ihrer traditionellen Bestimmung unter.
Trotz durchaus amüsanter Einfälle und etwas Slapstickhumor krankt die Feel-Good-Produktion neben ihrem konservativem Rollenverständnis an dramaturgischen Hängern. Mit 134 Minuten fiel "Englisch für Anfänger" für das Hindi-Kino zwar relativ kurz aus, doch in der zweiten Hälfte gerät der Erzählfluss manchmal ins Stocken. Selbst die spärlichen Songs erfolgen zumeist aus dem Off. Dank dynamisch choreographierter Gesangs- und Tanzeinlagen wurde schon so manches durchschnittliche Werk aufgewertet, doch hier muss man bis zum Finale warten, ehe die Charaktere zum befreienden Tanz ansetzen. Jenseits eines diskussionswerten Ansatzes zu Tradition und Moderne sowie einiger netter Gags bleibt dieser "Bollywood"-Ableger hinter seinen Möglichkeiten zurück.
Fazit: Die nur teilweise amüsante Komödie "Englisch für Anfänger" über kulturelle und nationale Differenzen kommt nicht ohne Längen und dick aufgetragene Klischees aus.
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