John Wayne Gacy gilt als der erste „Horror-Clown“ der jüngeren Kriminalgeschichte und inspirierte zahlreiche Filme. Wer war der gefürchtete Serienkiller?
Im Zuge des Kinostarts von „Es“ geisterte Pennywise als mordlüsterner Clown ganze 27 Jahre nach dem Erfolg des Fernsehzweiteilers erneut über die hiesigen Kinoleinwände. Stephen King war mit seiner Romanvorlage einer der ersten, der dem Phänomen „Horror-Clown“ ein ganzes Buch widmete und die Figur des Pennywise in der Popkultur verankerte. Eine weitere Ausprägung des sogenannten „bösen Clowns“ wird aber vor allem mit dem US-amerikanischen Serienmörder John Wayne Gacy in Verbindung gebracht, der, auch bekannt als „Pogo der Clown“, in den 1970er-Jahren mehr als 33 Jungen und Männer ermordete.
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Auch wenn Stephen King selbst es nie bestätigen wollte, munkeln bis heute zahlreiche Horror-Fans, dass die Figur des Pennywise aus seinem Roman ES in Wirklichkeit auf dem Serienkiller John Wayne Gacy basiert, dessen Lebensgeschichte wiederum zahlreiche Filme inspirierte. Gacy wurde 1942 in Chicago geboren und stammt aus schwierigen Verhältnissen. Dennoch galt der eifrige Geschäftsmann als angenehmer Zeitgenosse und beliebtes Gemeindemitglied, bis 1978 ein Massengrab unter seinem Haus entdeckt wurde, das eine erschreckende Wahrheit ans Licht bringen sollte.
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„Pogo der Clown“
Der unter der häuslichen Gewalt seines Vaters leidende Gacy engagierte sich seit seinem 18. Lebensjahr in der Politik, in Förderverbänden für Jugendliche sowie in diversen örtlichen Organisationen. Nach der Geburt seiner Nichte begann der junge Student, mit einem selbst genähten Clowns-Kostüm Straßenfeste zu besuchen und dort kleine Kinder zu unterhalten und generierte damit Anerkennung und Beliebtheit. Was viele nicht wussten: Abseits seines Hobbys, als „Pogo der Clown“ zu arbeiten, lockte Gacy kleine Kinder in sein Haus, die er mit einem Messer tötete und dann im Keller seines Hauses verscharrte.
Die Gewalt eskaliert
1972 ermordete Gacy sein erstes Opfer, den 16-jährigen Timothy McCoy. Drei Jahre zogen ins Land, bevor mit den nächsten Verbrechen seine Mordlust eskalierte: Zwischen 1975 und 1978 tötete der US-Amerikaner weitere 32 Menschen, deren Leichen er allesamt in seinem Keller versteckte. Trotz mehrerer Hinweise, konnte der Mann mit der Clown-Maske erst 1978 überführt werden, nachdem der 15-jährige Robert J. Piest verschwand und bekannt wurde, das dieser mit Gacy Kontakt gehabt hatte.
Nach seiner Verhaftung begann im Februar 1980 der Prozess, aus dem er mit einem Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde hervorging: Er erhielt 21-mal lebenslang und zwölfmal die Todesstrafe – die längste Strafe, die je über einen Serienmörder verhängt wurde. 1994 wurde er schließlich im Stateville Correctional Center hingerichtet.
Nachdem sein Fall durch die Medien publik wurde, veränderte sich das Image der Grusel-Clowns in der Popkultur maßgeblich. Erst im Herbst 2016 keimte der schon in den 1980er-Jahren in den USA etablierte Trend, als „Horror-Clown“ ahnungslose Menschen zu erschrecken, erneut auf. Mit der Geschichte um John Wayne Gacy erhält dieses Phänomen einmal mehr einen bitteren Beigeschmack.
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