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Every Thing Will Be Fine: Drama um einen Schriftsteller, dessen Leben durch einen Autounfall aus den Fugen gerät.

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Handlung und Hintergrund

Ein Winterabend. Eine Landstraße. Es schneit, die Sicht ist schlecht. Aus dem Nichts gleitet ein Schlitten einen Hügel herunter. Das Unglück ist nicht zu vermeiden. Der Autounfall stellt das Leben des Schriftstellers Tomas von heute auf morgen unter vollkommen neue Vorzeichen. Auch wenn er keine direkte Schuld trägt, zerbricht die Beziehung zu seiner Freundin an diesem Ereignis. Der Mann fällt in ein tiefes Loch. Er rettet sich in sein Schreiben und versucht, mit einer neuen Liebe eine eigene Familie aufzubauen.

Ein Winterabend. Eine Landstraße. Es schneit, die Sicht ist schlecht. Aus dem Nichts gleitet ein Schlitten einen Hügel herunter. Das Unglück ist nicht zu vermeiden. Der Autounfall stellt das Leben des Schriftstellers Tomas von heute auf morgen unter vollkommen neue Vorzeichen. Auch wenn er keine direkte Schuld trägt, zerbricht die Beziehung zu seiner Freundin an diesem Ereignis. Der Mann fällt in ein tiefes Loch. Er rettet sich in sein Schreiben und versucht, mit einer neuen Liebe eine eigene Familie aufzubauen.

Nach einem von ihm verschuldeten Autounfall gerät das Leben eines Schriftstellers aus den Fugen. Von Wim Wenders in 3D konzipiertes Erlösungsdrama, das enge Räume wählt, die er mit der Kamera weit öffnet.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Wim Wenders
Produzent
  • Jeremy Thomas,
  • Vince Jolivette,
  • Hussain Armashi,
  • Erwin M. Schmidt,
  • Gian-Piero Ringel
Darsteller
  • James Franco,
  • Charlotte Gainsbourg,
  • Rachel McAdams,
  • Marie-Josée Croze,
  • Robert Naylor,
  • Patrick Bauchau,
  • Peter Stormare,
  • Lilah Fitzgerald,
  • Benoit Priest,
  • Philippe Vanasse-Paquet,
  • Julia Sarah Stone,
  • Jack Fulton,
  • Jessy Gagnon,
  • Patrick Watson
Drehbuch
  • Bjørn Olaf Johannessen
Musik
  • Alexandre Desplat
Kamera
  • Benoît Debie
Schnitt
  • Toni Froschhammer
Casting
  • Heidi Levitt,
  • Leo Davis,
  • Lissy Holm,
  • Lucie Robitaille

Kritikerrezensionen

    1. Normalerweise ist der 3D-Effekt dem großen Blockbusterkino vorbehalten. Dass sich jetzt ausgerechnet ein reinrassiges Drama die Dreidimensionalität zu eigen macht, wundert nur so lange, bis man auf den Urheber des Streifens stößt. Schon in der gefeierten Tanzdoku „Pina“ nutzte Wim Wenders das 3D als eine Art zusätzliche Farbe, um dem Geschehen so noch mehr Ausdrucksstärke zu verleihen. Das macht er nun auch in „Everything Will Be Fine“, einem Film, der ansonsten vollkommen ohne jedwede Effekthascherei auskommt und sich den Tiefeneffekt so fantastisch zunutze macht, dass vor allem eines dadurch noch wesentlich mehr zur Geltung kommt: der Gemütszustand der Charaktere.

      „Everything Will Be Fine“, zu Deutsch: „Alles wird gut“, ist ein Film über das Vergeben, jedoch nicht minder einer über das Vergessen. Der Teilzeit-Comedian James Franco, der bekannt ist für seine schauspielerische Wandlungsfähigkeit, agiert hier als zwischen Pro- und Antagonist wandelnde Figur, die einen Fehler begeht und dadurch selbst der größte Leidtragende ist. „Everything Will Be Fine“ fordert den Zuschauer dabei aktiv zur persönlichen Stellungnahme auf, von der schließlich der emotionale Verlauf des Streifens abhängig ist. Je nachdem, wie sich Hauptfigur Tomas der eigenen Wahrnehmung nach verhält, ob er mit seinem Verhalten richtig handelt oder zu einem perspektivlosen Egomanen mutiert, nimmt auch der Film ganz unterschiedliche Positionen ein. Wim Wenders erzählt dabei gleichsam aus der Sicht von Tomas und der seiner Angehörigen und jongliert gekonnt mit verschiedenen Genreeinflüssen. Sein Film hat die atmosphärische Dichte eines Thrillers, erzählt jedoch astreinen Dramastoff und schreitet in einer Langsamkeit, fast schon Lethargie voran, dass sich „Everything Will Be Fine“ dadurch automatisch dem Mainstream verschließt.

      Die Darsteller stehen dazu fast im direkten Kontrast. Mit James Franco („127 Hours“), Rachel McAdams („Sherlock Holmes“), Peter Stormare („Hänsel & Gretel: Hexenjäger“) und Charlotte Gainsbourg („Heute bin ich Samba”) kann Wenders auf ein Starensemble mit Hollywoodqualitäten zurückgreifen. Während Stormare und McAdams lediglich Randfiguren ausfüllen, beeindrucken insbesondere Franco und Gainsbourg aufgrund einer vollkommen gegensätzlichen und dadurch so faszinierenden Anziehungskraft. Besonders Gainsbourgs Figur der Mutter, die durch Tomas ihren Sohn verloren hat, ist in ihrer simplen Charakterisierung betörend und konfrontiert den Zuschauer immer wieder mit der Vergänglichkeit des Lebens. Dass auf der Leinwand an sich wenig passiert und der dialoglastige Streifen fast ausschließlich von seinem Drehbuch lebt, ist ob seiner inhaltlichen Intensität hinfällig; dazu trägt auch das 3D einen entscheidenden Teil bei, das den Gemütszustand der Figuren immer wieder kraftvoll betont und die Herkunft des Films als akribische Charakterstudie unterstreicht.

      Fazit: So hat man James Franco schon lange nicht mehr gesehen: In „Everything Will Be Fine“ agiert der Schauspieler als ein Mann, dessen Entscheidungen man nur richtig, oder falsch finden kann. Aufgrund seiner fehlenden Grauzone fordert Wim Wenders den Zuschauer aktiv zum Mitdenken auf, denn je nach Wahl eines Standpunktes ändert sich auch der Plot. Das macht den Film zu einem interessanten Experiment, das das klassische Drama mit Elementen des Thrillers aufpeppt und einen 3D-Effekt nutzt, den man so abseits des gängigen Mainstream-Kinos noch nie gesehen hat. Für Cineasten ein Geschenk!
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      1. Der junge Autor Tomas Eldan scheint auf der Stelle zu treten. Die Inspiration für seinen neuen Roman bleibt aus und seine Beziehung besteht nur noch aus Schweigen oder Streit. Als er eines Abends gedankenverloren durch die Landschaft fährt, rutschen zwei Jungen mit ihrem Schlitten direkt vor das Auto, Tomas kann nicht mehr reagieren. Der ältere der Jungs, Christopher, überlebt, doch der kleine Bruder stirbt. Dieser Unfall hinterlässt bei allen unheilbare Narben: Die Mutter kommt über ihren Verlust nicht hinweg, der Bruder steht auch Jahre später noch unter Schock und auch Tomas kann das Bild der Tragödie nicht mehr aus dem Gedächtnis bekommen. Jahre später ist Tomas ein gefeierter Autor und in einer neuen Beziehung. Doch die Vergangenheit holt ihn immer wieder ein. Nach PINA arbeitet Wim Wenders in seinem neuesten Film erneut mit den Möglichkeiten des 3D und es ist erstaunlich und zutiefst beeindruckend, wie sehr er sich die Technik zu nutze macht, um sie in die Erzählung einzubauen. Die großartigen Bilder von Benoit Debie spiegeln perfekt die Vielschichtigkeit der Gefühle wider. Die überwältigende Landschaft Kanadas tut ihr übriges, um die Aufnahmen atmosphärisch aufzuladen. In langen Einstellungen und geleitet von Wenders kontemplativer Erzählung taucht der Zuschauer ein in die Leben der Protagonisten, die in ihrer Agonie und ihrem Schmerz ihren Gefühlen keinen Ausdruck mehr verleihen können. James Franco als Tomas steht dabei im Zentrum. Es ist seine Perspektive, die der Film vermittelt, sein Kampf um das Vergessen und die Chance auf ein endgültiges Loslassen. Dies alles verkörpert Franco glaubwürdig und authentisch. Um ihn herum kreisen die Frauenfiguren, deren verschiedene Facetten von Charlotte Gainsbourg, Rachel McAdams und Marie-Josee Croze perfekt wiedergegeben werden. Doch erst durch Christophers Kontaktaufnahme zu Tomas, die gegen Ende des Films im Zentrum steht, wird das Bild vollständig abgerundet. Robert Naylor spielt ihn fast schon gespenstisch eindringlich und hinterlässt so einen bleibenden Eindruck. Mit EVERY THING WILL BE FINE ist Wim Wenders ein eindringliches, berührendes und intensives Drama gelungen, das den Betrachter ganz unaufgeregt mit seiner Ruhe gewinnt und doch völlig in seinen Bann zieht.

        Jurybegründung:

        Der jüngste Film von Wim Wenders ist ein Drama um die klassischen Themen Schuld, Schmerz, Vergebung, Erlösung und die Frage, was Zufall und was Schicksal ist. Der Schriftsteller Tomas, der mit seiner Freundin Sara in einem Dorf bei Montreal lebt, fährt bei starkem Schneefall vom St. Lawrence-Strom, wo er eine „Schreibhütte“ auf dem vereisten Wasser gemietet hat, im Dämmerlicht des späten Nachmittags nach Hause. Da saust unerwartet und nicht vorhersehbar ein Schlitten vor seinen Wagen. Tomas findet einen kleinen Jungen im Schnee, der zwar unverletzt, aber völlig traumatisiert wirkt. Als Tomas das Kind nach Hause begleitet, wird schnell klar, dass ein zweites Kind auf dem Schlitten saß und diesen Unfall nicht überlebt hat. Parallel erzählt Wenders die Lebensläufe der beiden Hauptpersonen, der von dem Tod ihres kleinen Sohnes vor Schmerz überwältigten Mutter Kate und des von Schuldgefühlen gequälten Schriftstellers, dessen eigene Beziehung endgültig daran zerbricht. Langsam und behutsam entwickelt sich der Plot. Die Jahre vergehen. Tomas hat als Schriftsteller wachsenden Erfolg, findet eine neue Frau mit Tochter, während die Mutter des verstorbenen Nicholas sich von ihrem Verlust nie wieder richtig erholt, denn auch sie fühlt sich schuldig. Nach dem ausgezeichneten Drehbuch von Bjorn Olaf Johanssen entfaltet sich ein intimes Familiendrama, das auch andere Themen streift: Der Vater von Tomas, ein renommierter Wissenschaftler, trauert der, wie er es ausdrückt, vergeudeten Zeit an der Seite der von ihm ungeliebten Mutter von Tomas nach und fürchtet das nahende Alter, das ihn im Laufe der Handlung an den Rand der Demenz führt. Anna, die neue Frau an Tomas‘ Seite, beklagt, dass ihrem Lebensgefährten jede Empathie fehle und muss sich immer wieder der Frage stellen, wie unterschiedlich Menschen mit Trauer und Erinnerungen umgehen. Kate versucht ihr Leben nach dem Unglück wieder in den Griff zu bekommen, scheitert aber an ihren Erinnerungen. Und schließlich gibt es noch Christopher, den älteren Bruder, der nicht verhindern konnte, dass sein kleiner Bruder bei dem Unfall starb. Während die Erwachsenen in einer Mischung aus Selbstmitleid und Selbstfindung ihren Alltag allmählich zu meistern beginnen, ist er der Außenseiter, nach dessen Befindlichkeit niemand fragt - bis der inzwischen 16-Jährige Junge sein Schicksal selbst in die Hand nimmt. Am Ende kommt es dann doch zu der Erlösung, die den Titel des Films, der zunächst ironisch klingt, zur Tatsache macht: „Every thing will be fine“.
        Auch aufgrund der leistungsstarken 3-D-Kamera-Arbeit von Benoit Debie werden die kanadischen Landschaften am St. Lawrence im Wechsel der Jahreszeiten, aber auch die Häuser, Innenräume und Ausblicke durch Fenster auf Gärten und Bäume, zur lebendigen Szenerie des Dramas. Diese Sichtweise bedingt ähnliche Effekte wie eine Schaukastenbühne. Sie ermöglicht dem Zuschauer konzentrierte Blicke auf Innenräume, in denen sich die seelischen Entwicklungen der Figuren abspielen. Er wird gleichzeitig hinein gezogen und doch auf Distanz gehalten. Nach dem eher gemächlichen ersten Viertel des Films gewinnt das Drama um Schuld und Vergebung mit der Szene zusehends an Tempo, da Tomas sich entschließt, Kate und den Schauplatz des Unglücks, der alle zu schuldlos Schuldigen gemacht hat, noch einmal zu besuchen. Und von dieser emotional aufgeladenen Begegnung an findet auch die Musik von Alexandre Desplat genau die richtigen Klänge für die dramatischen Szenen, in denen die Protagonisten, deren Rollen alle mit starken Schauspielern besetzt sind, sich durch die Schatten ihrer Schuldgefühle zurück ins Licht kämpfen. Besonders bemerkenswert in diesem Zusammenhang der 18-Jährige kanadische Schauspieler Robert Naylor als Christopher.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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