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Youth: Hinreißende surreale Komödie über zwei in die Jahre gekommene Freunde, die in einem Hotelressort in den Bergen ihr Leben Revue passieren lassen.

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Handlung und Hintergrund

Fred Ballinger (Michael Caine) und Mick Boyle (Harvey Keitel) kennen sich bereits seit vielen Jahren und verbringen nun gemeinsam ihren Urlaub in einem luxuriösen Hotel am Fuß der Alpen. Begleitet werden sie dabei von Freds Tochter Lena (Rachel Weisz), die ebenfalls seine Managerin ist. Bei Fred handelt es sich nämlich um einen berühmten Komponisten und Dirigenten, der sich allerdings im Ruhestand befindet. Sein Freund Mick hat es ebenfalls zu Ruhm gebracht, dies jedoch als Regisseur, der darüber hinaus weiterhin seinem Beruf nachgeht. Das soll sich aber ebenfalls bald ändern, denn Mick plant ein letztes Projekt umzusetzen und es danach seinem Freund gleichzutun.

Zunächst will er mit seinem letzten, großen Film aber noch einmal an frühere Erfolge anknüpfen, weswegen Mick selbst im Urlaub, der eigentlich zur Entspannung gedacht war, unaufhörlich an seinem Drehbuch feilt. Doch auch Fred wird in dem Hotel in der Schweiz von seiner früheren Berufung eingeholt und das in Form eines penetranten Abgesandten aus dem Buckingham Palace. Der bietet dem einstigen Star-Komponisten noch einmal die Möglichkeit, eines seiner berühmten Stücke in einem Konzert für die Queen persönlich zu dirigieren.

Fred lehnt das verlockende Angebot jedoch ab, denn ihm ist viel mehr daran gelegen, endlich die Füße hoch zu legen und über Gott und die Welt nachzudenken. Dabei ist ihm auch der Schauspieler Jimmy Tree (Paul Dano), der ebenfalls im Hotel untergekommen ist, eine gern gesehene Gesellschaft. Und selbst mit dem vielbeschäftigten Mick findet sich die ein oder andere Gelegenheit, um über das Leben, das Alter und die anderen skurrilen Gäste zu sinnieren.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Paolo Sorrentino
Produzent
  • Viola Prestieri,
  • Nicola Giuliano,
  • Carlotta Calori,
  • Francesca Cima
Darsteller
  • Sir Michael Caine,
  • Harvey Keitel,
  • Rachel Weisz,
  • Paul Dano,
  • Jane Fonda,
  • Mark Kozelek,
  • Robert Seethaler,
  • Alex Macqueen,
  • Ed Stoppard,
  • Sonia Gessner
Drehbuch
  • Paolo Sorrentino
Musik
  • David Lang
Kamera
  • Luca Bigazzi
Schnitt
  • Cristiano Travaglioli
Casting
  • Shaheen Baig,
  • Laura Rosenthal,
  • Anna Maria Sambucco

Kritikerrezensionen

    1. Der italienische Regisseur Paolo Sorrentino, Oscarpreisträger mit seinem Film „La Grande Belezza“, wagt sich an seinen zweiten englischsprachigen Film. Nach „Cheyenne – This Must Be The Place“ liefert mit „Ewige Jugend“ ein imposantes Werk ab.
      Sie sind die dicksten Freunde schon seit Sandkastenzeiten. Fred (Michael Caine) und Mick (Harvey Keitel), jetzt im hohen Alter, befinden sie sich in einem Feriendomizil zur Wellness. Allerdings was das Alter betrifft, haben beide sehr unterschiedliche Auffassungen.
      Fred der berühmte Dirigent und Komponist verbringt seine Zeit mit süßem Nichtstun, während Mick emsig bemüht, ist sein letztes Filmprojekt auf die Reihe zu bringen. Allerdings will seine Hauptdarstellerin und Muse Brenda (Jane Fonda) dabei nicht mitspielen, sodass dieses Projekt zu platzen droht.
      Auch Freds Erholung droht zu platzen. Ein Abgesandter des Buckinghampalastes stört die Idylle. Die Queen persönlich wünscht sich zum Geburtstag von Prinz Philipp die „Simple Songs“ durch ihren Schöpfer selbst hören. Ein Angebot, das Fred rundherum ablehnt, sehr zum Verdruss seiner Tochter und Managerin Lena (Rachel Weisz).
      Lieber möchte der Komponist mit seinem Freund Mick und dem jungen, skurrilen Schauspieler Jimmy (Paul Dano) relaxen und über das Leben philosophieren, sowie die Macken der anderen Gäste herausfinden und kommentieren.
      Ein Film, obwohl er im Titel das Wort Jugend trägt, über das Altern und die Begleitumstände, damit umzugehen, behandelt. Dazu passend eine hübsche Szene, in der die beiden Alten im Swimmingpool entspannen, als Miss Universum in nackter Schönheit ins kühle Nass eintaucht.
      Sie führt den verzauberten alten Männern vor Augen, was sie längst verloren haben: ihre Jugend. Mit dieser Starbesetzung schafft es Sorrentino, mit zum Teil surrealen Bildern, den Lauf der Zeit, von Freundschaft, Liebe, Generationskonflikten und davon wie das Alter die Sicht auf die Dinge verändert.
      118 Minuten – ein filmisches Plädoyer auf das Leben.
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    2. Ewige Jugend: Hinreißende surreale Komödie über zwei in die Jahre gekommene Freunde, die in einem Hotelressort in den Bergen ihr Leben Revue passieren lassen.

      Hinreißende surreale Komödie über zwei in die Jahre gekommene Freunde, die in einem Hotelressort in den Bergen ihr Leben Revue passieren lassen.

      Rückblickend scheint es fast unglaublich, dass „La grande bellezza - Die große Schönheit“ vor zwei Jahren in Cannes ohne Palme nach Hause geschickt wurde. Aber es war auch ein ungewöhnlich starker Jahrgang mit denkwürdigen Filmen wie „Blau ist eine warme Farbe“ oder „Inside Llewyn Davis„, und Paolo Sorrentinos Verbeugung vor „Das süße Leben“ wurde später ja auch mit dem Europäischen Filmpreis und dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film üppig belohnt. Nun kann sich „Youth“ Chancen auf einen Preis in Cannes ausrechnen, denn der italienische Filmemacher ist sich bei seiner sechsten Regiearbeit (und der zweiten in englischer Sprache nach „Cheyenne - This Must Be the Place„, der 2011 in Cannes vertreten war) unbedingt treu geblieben. Obwohl der Schauplatz von Rom in ein prächtiges Bergressort in der Schweiz verlegt wurde, ist der Geist Fellinis geradezu omnipräsent, wenn zwei in die Jahre gekommene Freunde, einer ein ehemaliger Komponist, der andere ein um sein letztes Meisterwerk ringender Regisseur, auf dem letzten Stück Lebensweg über die Dinge räsonieren, die ihre Existenz ausgemacht haben. Um Kunst geht es, um Schönheit, Alter und Träume, um das, was war, was ist und was bleibt, ganz humorvoll und entspannt, oftmals zutreffend, manchmal auch banal.

      Michael Caine, der hier Sorrentinos Lieblingsschauspieler Toni Servillo perfekt vertritt, und Harvey Keitel genießen jede Sekunde ihrer Auftritte, die Sorrentino stets in kleine visuelle Kabinettstückchen einpasst. Um die beiden gebrechlichen Männer, von denen der eine wieder inspiriert und der andere spektakulär scheitern wird, veranstalten die anderen Hotelgäste einen hübschen Jahrmarkt der Eitelkeiten. Ein junger Hollywoodschauspieler darbt daran, dass sich die Menschen nur daran erinnern, dass er einmal einen Roboter gespielt hat. Die Tochter des Komponisten fällt in ein tiefes emotionales Loch, als sie vom Sohn des Regisseurs wegen einer Popsängerin verlassen wird, und entdeckt die Wonnen des Bergsteigens. Diego Maradonna zeigt Kunststücke mit einem Tennisball. Ein Junge übt verzweifelt das Geigespiel. Zwischendrin taucht ein Botschafter der Königin auf, der den Komponisten überreden will, sein bekanntestes Stück noch ein letztes Mal zu dirigieren. Und ziemlich gegen Ende hat Jane Fonda einen ätzenden Auftritt, für den Norma Desmond morden würde. Wie „La grande bellezza“ ist auch dieser Film über verpasste Chancen und Selbstbetrug wie eine Sinfonie gestaltet. Der Liebesbrief an die Stadt Rom ist seinem immer einfallsreichen, visuell und inhaltlich stets zufriedenstellenden Nachfolger einzig voraus, dass sich das Crescendo der Ideen und Motive zu einem wirksameren Finale steigert: Anders als der buddhistische Mönch im Hotel hebt „Youth“ am Schluss nicht meterhoch ab, sondern nur ein kleines bisschen. ts.
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      1. Youth ist eine bombastische dramatische Komödie über kleine Gefühle. Unwesentliche Gesten und belanglose Routine erhält hier übermässigen Wert. Keiner der Charaktere hat mehr Weisheit als jeder Durchschnitts-Typ. In diesem Sinne ist Youth ein anti elegischer Film, in dem die Figuren über ganz banale Gefühle senieren: Selbst-Liebe, Stolz, Schuld. Letztlich realisieren sie, dass ihre Sicht auf die Dinge letztlich nur ihren besonderen Umständen entspricht. Paolo Sorrentino hinterlässt uns Zuschauer mit der Bestimmtheit, dass wir nicht nur genauso viel wissen wie die Figuren, sondern vermutlich mehr. Youth gipfelt mit einem wundervollen Medley, das den Titel trägt "Simple Songs": "I've got a feeling. I live near. I live for you now." Nichts könnte besser passen zu diesem grossen Film der kleinen Gefühle. Michael Caine spielt den gefeierten Komponisten Fred Ballinger, der alljährlich mit seinem Freund, dem berühmten Filmregisseur Mick Doy­le (Harvey Keitel) im Schweizer Grand Hotel Urlaub macht. Ballnger muss sich eingestehen, dass er ein apathischer, abwesender Vater und Ehemann gewesen war. Die Gegenwart der Tochter Lena (Rachel Weisz) erinnert ihn daran beharrlich - immerhin ist sie seine Agentin. Doyle arbeitet mit Studenten an seinem letzten Werk, seinem Testament. Es ist aber fraglich, ob dieser Film je realisiert werden wird? Beide haben sich überlebt, pflegen aber noch einen priviligierten Lebensstil in Überfluss und Dekadenz - mit dem doppelten Boden der Melancholie. Wellness Behandlungen und gepflegte Mahlzeiten bestimmen diesen Urlaub. Als sich die Miss Universum vor ihnen entblättert, ist das für die Herren weniger erotisch als vielmehr ein idyllischer Anblick. Während sie sich über Prostata Krebs unterhalten, erwartet Doyle den Besuch seiner Muse Brenda Morel (Jane Fonda). Sie entcheidet letztlich durch ihre Zusage darüber, ob sein letztes Projekt produziert werden kann. Ballinger währenddessen soll durch Abgesandte des britischen Königshauses überredet werden, seine "Simple Songs" noch einmal aufzuführen. Sogar Lena Ballinger darf eine Krise durchleben, weil ihr Mann sie wegen einer Popsängerin verlassen will. Sorrentino gönnt uns den Spass, Ballingers zynischen Tagesgeschäften zu folgen, während er erörtert, ob er jetzt pissen gehen soll oder mit wem er damals auf der Highschool schlief. Ballinger philosophiert, Leichtfertigkeit sei eine Perversion oder alle Linkshänder seien unkorrekt. Meistens sprechen in Youth eben Leute, die sich gern reden hören. Dennoch erschien mir die romantische Idylle des Schweizer Hotels als eine echte Idylle: Vielleicht deshalb, weil die Menschen ab einem bestimmten Alter Frieden schliessen mit ihren kleinen Nichtigkeiten und Mängeln? Youth bietet dafür eine charmante Feststellung: Was ist schon eine tiefsinnige Aussage, wenn nicht nur ein weiterer winziger Schritt auf dem Weg, den Sinn des täglichen Lebens zu ergründen? mehr auf cinegeek.de
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