Anzeige
Anzeige
  1. Kino.de
  2. Filme
  3. Fall 39
  4. Fakten und Hintergründe zum Film "Fall 39"

Fakten und Hintergründe zum Film "Fall 39"

Fakten und Hintergründe zum Film "Fall 39"

Mehr zum Film? Wir haben die wichtigsten Hintergründe und Fakten für Dich gesammelt: detaillierte Inhaltsangaben, Wissenswertes über die Entstehung des Films, ausführliche Produktionsnotizen. Klick rein!

Erfahre mehr zu unseren Affiliate-Links
Wenn du über diese Links einkaufst, erhalten wir eine Provision, die unsere redaktionelle Arbeit unterstützt. Der Preis für dich bleibt dabei unverändert. Diese Affiliate-Links sind durch ein Symbol gekennzeichnet.  Mehr erfahren.

Produktion: Was macht uns Angst?

Von „The Omen“ (DAS OMEN, 1976) zu „The Exorcist“ (DER EXORZIST, 1973), von „Rosemary’s Baby“ (ROSEMARIES BABY, 1968) zu „Demon Seed“ (DES TEUFELS SAAT, 1976), von „The Others“ (THE OTHERS, 2001) zu „El orfanato“ (DAS WAISENHAUS, 2007) – Horror wird oft vor dem Hintergrund der Familie illustriert. Viele der unvergesslichen Horrorgeschichten nehmen ihren Ursprung in kleinen innerfamiliären Beziehungsproblemen und den damit einhergehenden Emotionen wie Ängstlichkeit, Paranoia und Unsicherheit. FALL 39 erzählt die Geschichte einer auf die Rettung zerrütteter Familien spezialisierten Frau, die ein Mädchen bei sich aufnimmt, das in höchster Not steckt. Doch Emily Jenkins muss entdecken, dass man nicht einfach über Nacht zur Mutter wird. Bei diesem Job materialisieren sich ihre tiefsten Ängste – Versagensangst, die Angst, nichts zu Verstehen und die Furcht davor, komplett die Kontrolle zu verlieren.

Anzeige

Diese Ängste alleine sind schon nicht ohne, doch Emilys Pflegekind Lillith setzt noch eine ganz andere Furcht in Emily und all den anderen Mitmenschen frei, die sich in den tiefsten, dunkelsten und morbidesten Ecken des Unterbewusstseins einnistet. Wen diese Furcht in ihrem unerbittlichen Griff hat, den kann sie in töten.

Oscar®-Gewinnerin Renée Zellweger gibt bei FALL 39 ihr Horrorfilm-Debüt, gleichzeitig inszeniert der talentierte deutsche Regisseur Christian Alvart erstmals eine amerikanische Produktion. Alvart machte sich europaweit einen Namen mit seinem innovativen Psychothriller ANTIKÖRPER (2005). Darin zieht die kranke Psyche eines Serienmörders selbst den ermittelnden Polizisten in ihren Bann. Die Filmwelt feierte das Werk als faszinierend stylish und provokant und katapultierte Alvart ein gutes Stück die Karriereleiter hinauf.

Alvart hatte eigentlich eine radikale Abwendung vom Horrorgenre geplant gehabt, doch er änderte seine Meinung. Produzent Kevin Misher („Public Enemies“, PUBLIC ENEMIES, 2009) schickte ihm Ray Wrights fesselndes Drehbuch zu FALL 39 und hatte ihn damit am Haken.

„Zu dieser Zeit wollte ich weg aus der Horror-Ecke, doch das Lesen von FALL 39 machte mir derart Spaß, dass ich es unbedingt machen musste“, erinnert sich Alvart. „Das Skript war großartig. Ich brauchte für das Durchlesen weniger Zeit, als der Film nun dauert. Einige von Rays Szenen schockierten sogar mich und schafften es, mich auf ganz neue Weise zu überraschen. Er konnte mich richtiggehend verunsichern und genau diese Art extremer Spannung fasziniert mich.“

„Mich interessieren nur Horrorfilme, die reale, allgemeingültige Ängste behandeln. Ganz besonders gefiel mir an FALL 39 die Beschäftigung mit den Gegebenheiten und der Gefühlswelt dysfunktionaler Familien“, erklärt Alvart. „Der Kern der Story handelt vom Elternsein und der Tatsache, dass man die Gedanken seiner Kinder nicht kontrollieren kann. Man kann es versuchen und sein Bestes geben, aber man hat nie die völlige Kontrolle. Und was passiert, wenn man, wie Emily, alles richtig gemacht hat, und es trotzdem einfach nicht funktioniert? Wenn jemand trotz all der Versuche, ihn zu steuern, Böses tut?“

Aufgrund dieser Fragen entschied sich Alvart für eine lebensnahe Herangehensweise, stark an der Realität orientiert – bis eine Reihe von Ereignissen die Schwelle zum Übernatürlichen übertritt. „Ich wünschte mir für den Film stets einen harten, ungeschönten Look“, verdeutlicht er.

Anzeige

Realismus bedeutet für Alvart jedoch keineswegs, seinen unverwechselbaren Stil abzulegen. Er benutzt komplizierte visuelle Rhythmen, die er übereinander lagert, und erreicht damit einen grauenerregenden Effekt. „Ich möchte bei solchen Produktionen alles kontrollieren, damit jedes Element – jedes Requisit, jede Farbe, jede Bewegung der Schauspieler – das Publikum in eine komplette, emotional überhöhte Realität mitnimmt, die es auf ungeahnte Weise berührt.“

Diese Herangehensweise faszinierte auch die Produzenten Steven Golin und Kevin Misher. „Christian hatte ein hervorragendes Verständnis für das Material“, schwärmt Misher. „Als Steve Golin, Renée Zellweger und ich ihn das erste Mal trafen, mochten wir ihn auf der Stelle. Er faszinierte uns mit seiner Energie, seinem Durchsetzungsvermögen und seinen Ansichten. Er hatte noch nie zuvor auf Englisch gedreht, doch ANTIKÖRPER sprach Bände über sein Talent. Spannung ist Christians Lebenselixier. Außerdem wusste er schon beim ersten Treffen bis zur letzten Kameraeinstellung genau, was er wollte.“

Schnell nahm das Projekt Formen an und Alvart fertigte das Storyboard jeder Filmszene an; er ging sogar so weit, detaillierte Frames jeder Filmsekunde anzulegen, wie er sie bereits in seinem Gehirn gespeichert hatte. Er wusste, dass es für viele der erschreckendsten Szenen eine ausgefeilte Balance brauchte; etwa die spannende Ofen-Szene, mit der Emilys Beziehung zu Lillith ihren Anfang nimmt, oder die unvergessliche Badezimmersequenz, in der Emilys Freund, der Psychologe Doug, von einem Schwarm Hornissen bedrängt wird. „Wir wollten diese Szenen angsteinflößend und verstörend machen“, erinnert sich Alvart, „ohne zu weit zu gehen. Wir suchten das äußerste Extrem, ohne die Grenzen des Psychothrillers zu sprengen.“

Beim Casting achtete Alvart auf die Chemie der Schauspieler, die geheimnisvoll, emotional und beängstigend wirken sollte. „Damit die übernatürlichen Elemente von FALL 39 funktionieren, muss man an die Charaktere glauben“, erklärt er. „Ich brauchte Darsteller, die diese seltsamen Ereignisse emotional glaubwürdig machen und die das Publikum tief berühren. Damit lagen wir bei Renée Zellweger, Jodelle Ferland, Ian McShane und all den anderen genau richtig.“

Produktion: Renée Zellweger ist Emily Jenki

FALL 39 lebt von der mutigen Darstellung einer der führenden US-Schauspielerinnen: Oscar®-Gewinnerin Renée Zellweger spannte in ihrer Karriere einen weiten Bogen vom ergreifenden Historiendrama „Cold Mountain“ (UNTERWEGS NACH COLD MOUNTAIN, 2003) über die unterhaltsame Kaltschnäuzigkeit der Gefängnisinsassin Roxy Hart in „Chicago“ (CHICAGO, 2002) bis hin zur titelgebenden Kultfigur von „Bridget Jones’s Diary“ (BRIDGET JONES – SCHOKOLADE ZUM FRÜHSTÜCK, 2001) und dessen Sequel. Diesmal liefert Zellweger das aufwühlende Porträt einer Neu-Pflegemutter, die ein kleines Mädchen zu retten glaubt. Doch sie verzweifelt an den mysteriösen, furchterregenden und chaotischen Vorkommnissen, die mit dem Kind in ihr Leben treten.

Anzeige

Von Beginn an setzte sich Alvart für eine starke, ernst zu nehmende Schauspielerin in der Rolle von Emily ein, denn für die Glaubwürdigkeit der Situation brauchte es großes Können und Mut. „Ich wusste, die Tonalität des Films steht und fällt mit der Schauspielerin“, verrät er. „Deshalb wollte ich nicht das momentane It-Girl, sondern eine starke, reife Darstellerin.“

Doch als Hollywood-Neuling rechnet man nicht damit, eine der beliebtesten, vielseitigsten und meistgefeierten Darstellerinnen des Business‘ inszenieren zu dürfen.

Mit Renée Zellwegers Zusage befand sich Alvart im siebten Himmel. „Ihre Performance ist der Dreh- und Angelpunkt des Films“, schwärmt er. „Sie zeichnet Emily so voller Würde und Gefühl. Sie rennt nicht bloß verängstigt durch die Gegend, sondern verleiht ihrer Figur Emily viele Facetten, Beweggründe für ihr Handeln. Als talentierte Schauspielerin kann sie auch mit „niederen“ Aufgaben umgehen – etwa zwei Tage lang barfuß im Regen herumzulaufen.“

Alle Mitarbeiter der Produktion freuten sich darauf, Zellweger bei ihrem Horror-Debüt begleiten zu dürfen. „Natürlich hat Renée schon viele Preise gewonnen, aber ich finde, ihre Verletzlichkeit funktioniert besonders gut in unserem Genre“, freut sich Kevin Misher. „Man hat sie noch nie in einer solchen Rolle gesehen. Zudem verdrehen wir die Köpfe unserer Zuschauer ein wenig, wenn wir ihnen zu Beginn einen mehr oder weniger konventionellen Krimi vorsetzen und ihn dann unversehens in eine übersinnliche Welt voller unterhaltsamer Schocks entführen.“

Zellweger ließ sich vom psychologischen Anspruch von Ray Wrights Drehbuch überzeugen. „Ich blieb die ganze Nacht auf, um das Skript fertig zu lesen, ich konnte es nicht aus der Hand legen“, gesteht sie. „Es war wirklich schlau und mir gefiel insbesondere der ausgefeilte Subtext. Da macht nicht einfach eine Frau einige seltsame Erfahrungen, sie erlebt ihren psychischen Verfall. Und das macht es umso beängstigender. Man fragt sich ständig: ‚Ist das jetzt echt oder verliert Emily den Verstand?‘ Als Schauspielerin bewege ich mich gerne auf so einem schmalen Grat.“

Emily Jenkins komplexe Psyche interessierte Zellweger, die sich insbesondere von deren Mix aus Moral und tiefliegenden emotionalen Wunden aus der Vergangenheit angezogen fühlte. „Emily ist eine verantwortungsbewusste, liebevolle, gutherzige Person, der die Arbeit mit den Kindern viel Freude bringt“, erklärt die Schauspielerin. „Deshalb verletzt es sie so sehr, als der Umgang mit Lillith immer schwieriger wird. Sie fragt sich, ob sie als Mutter einfach versagt, oder tatsächlich mehr dahinter steckt. Sie muss sich ihren Ängsten stellen – Angst vor dem Versagen, Verlustangst, Angst davor, sich in etwas eingemischt zu haben, das sie nichts angeht – denn es geht an ihre Substanz. Sie unternimmt eine Reise in ihre tiefsten seelischen Abgründe und genau deshalb gefiel mir das Drehbuch so sehr. Die Handlung steht mit einem Fuß fest in der Realität, mit dem anderen in einem unerklärlichen Raum.“

Anzeige

Für ein tieferes Verständnis der täglichen Herausforderung innerstädtischer Sozialarbeit, verbrachte Zellweger einige Zeit beim Jugendamt von Los Angeles und schloss sich den Besuchen bei Problemfamilien an. „Ich fand den Job extrem faszinierend, denn man braucht ein tiefes Verständnis der menschlichen Psyche. Man muss hinter die Fassade blicken und sich auf seine Intuition verlassen. Außerdem trägt man eine große Verantwortung“, verdeutlicht Zellweger.

Diese Verantwortung wird besonders deutlich, als Emily den Fall Nummer 39 annimmt. In der Sullivan-Familie und deren ernster, zurückhaltender Tochter Lillith sieht Emily ihre eigene traurige Vergangenheit widergespiegelt. Doch je mehr sich Emily bemüht, Lillith zu lieben und ihr Geborgenheit zu geben, umso mehr wird ihr zuvor geregeltes Leben von Katastrophen und Zerstörung heimgesucht.

Zellweger fand sich fasziniert von Christian Alvarts Taktik, Familienprobleme, echte Furcht und seltsame übersinnliche Ereignisse kollidieren zulassen. Sie schreibt dieser Tatsache ihre Freude am Dreh der ausgiebigen Actionszenen zu. „Von Tag eins am Set, als ich mich mit Christians Arbeitsweise, seinen Techniken, seiner Bildsprache und seiner Präzision vertraut machte, wusste ich, dass da ein großer Filmemacher am Beginn seiner Karriere steht“, lobt Zellweger. „Ich freue mich schon auf seine nächsten Arbeiten. Er ist in seinem Enthusiasmus als Filmemacher echt ansteckend.“

Produktion: Jodelle Ferland ist Lillith Sullivan

Von außen betrachtet, wirkt Emily Jenkins‘ neues Pflegekind wie eine unschuldige Zehnjährige, der man Unaussprechliches angetan hat. Die hübsche, stille Lillith ist ein einsames, verstörtes Kind, das echte Liebe und liebevolle Fürsorge braucht. Doch ihr Äußeres trügt und in ihr steckt weit mehr. Lillith reiht sich ein in den Reigen verstörender Kinderfiguren aus Werken wie

„The Bad Seed“ (DIE BÖSE SAAT, 1956), „The Omen“ (DAS OMEN, 2006), „The Shining“ (SHINING, 1980) und „Joshua“ (JOSHUA, 2007).

Anzeige

Beim Casting für Lillith suchten die Filmemacher nach einer jungen, ungewöhnlich tiefgründigen und begabten Schauspielerin. Sie brauchten jemanden, der in seiner Darstellung sowohl Zuneigung, als auch abgründigen Horror hervorrufen kann, der zwischen kindlicher Unschuld und dem reinrassigen Bösen oszilliert. Die Schauspielerin sollte so glaubwürdig sein, dass sie das Publikum mit ihrem Wandel von Reinheit zu dämonischer Raserei schockieren würde. Die langwierige Suche führte sie schließlich zu Jodelle Ferland, die ihrer Karriere bereits in der Hauptrolle von Terry Gilliams „Tideland“ (TIDELAND, 2005) und im Horror-Erfolg „Silent Hill“ (SILENT HILL, 2006) überzeugte. Seit sie denken kann, steht Ferland vor der Kamera. Ihre erste Emmy®-Nominierung erhielt sie im beeindruckenden Alter von sechs Jahren.

„Ich weiß nicht mehr, wie viele Tausende Kinder wir anschauten, aber in der Essenz war Jodelle die perfekte Kandidatin“, erinnert sich Alvart. „Dabei spielte ihr Aussehen keine Rolle, sie war auch nicht gruselig. Uns überzeugte vielmehr ihre darstellerische Kraft“, freut er sich. „Das war für mich ausschlaggebend, denn Lillith ist eine vielschichtige Figur. Jodelle erwies sich als derart reif, dass ich beim Inszenieren wenig Unterschied zwischen der Arbeit mit ihr und mit Renée feststellen konnte. Man musste mit ihr nie wie mit einem Kind sprechen. Sie war so präsent wie eine begabte, doppelt so alte Schauspielerin.“

„In vielen Filmen tauchen die furchteinflößenden Kinder nur hin und wieder auf, sind aber nicht in die Handlung eingebunden“, stellt Alvart fest. „In FALL 39 ist Jodelle die zweitwichtigste Figur nach Renée. Wir benutzten bei ihr sehr wenig Computergrafik, das mussten wir auch nicht, denn ihre Darstellung ist gruselig genug.“

Auch Renée Zellweger konnte das Talent ihres jungen Co-Stars kaum fassen. „An Jodelle ist quasi nichts zwölf Jahre alt,“ lacht sie. „Sie hat eine nette Art, sieht toll aus und machte mir wirklich Angst. Will sie jemanden um den Finger wickeln – kein Problem. Soll sie jemanden erschrecken, kann sie das auch. Sie ist wahnsinnig klug und gewitzt und hat aus Lillith Erstaunliches herausgeholt.“

„Ich mag es, Gruselfilme zu drehen“, gesteht Ferland. „Mich interessiert es, in dem einen Moment das süße Mädchen zu spielen und schon im nächsten Gänsehaut zu erzeugen, denn das macht es umso erschreckender. In vielerlei Hinsicht ist Lilith einfach ein unschuldiges kleines Mädchen, doch sie kann sich nicht gegen das Böse wehren, das sie mitbringt. Je besser die Leute sie kennen, umso mehr seltsame Dinge passieren – sehr, sehr eigenartiges Zeug.“

Am besten gefiel Ferland an FALL 39 die Chance, mit Oscar®-Gewinnerin Renée Zellweger zusammen zu arbeiten. „Ich habe BRIDGET JONES – SCHOKOLADE ZUM FRÜHSTÜCK geliebt und freute mich immens über diese Gelegenheit“, schwärmt sie. „Mit ihr machte es ungemein Spaß.“

Ferland achtet immer auf den Spaß bei der Sache, ungeachtet der Düsternis der Rolle, die sie spielt. Auch wenn es für die umstehende Crew verstörend zu sehen war, besteht Ferland darauf, bei der Szene, in der sie in einen Ofen gesteckt wird, Spaß gehabt zu haben. „Ich mochte es da drin irgendwie“, gesteht sie. „Der Boden des Ofens war gummiert, deshalb machte es Spaß, obwohl ich schreien und um mich schlagen musste.“

Ferlands Begabung, trotz der unglaublichen Intensität ihrer Darbietung, Freude an der Arbeit zu haben, inspirierte auch ihre Kollegen. „Christian bewies bei Jodelle von Anfang an den richtigen Riecher“, erinnert sich Kevin Misher. „Er erkannte in ihr das Potential zu großer Liebenswürdigkeit, aber auch das Vermögen, andere vor Angst in den Wahnsinn zu treiben. Sie hat beides absolut im Griff.“

Produktion: Der Ermittler und der Kinderpsychologe

Bekannt geworden durch seine Golden-Globe®-gekrönte Darstellung des Fieslings Al Swearengen in der Serie „Deadwood“, übernimmt Ian McShane in FALL 39 eine diametral entgegengesetzte Rolle. Er verkörpert einen raubeinigen Cop mit einem Faible für Emily Jenkins und ihre hilfebedürftigen Kinder. Das Magazin People wählte ihn zum erotischsten TV-Bösewicht, Christian Alvarts Instinkt hielt ihn hingegen für den richtigen Darsteller des Detective Mike Barron, der als guter Ermittler einige sehr finstere und unerklärliche Vorfälle aufklären soll.

„Ian McShane war der erste, der mir beim Gedanken an die Besetzung des Detektivs einfiel“, erinnert sich Alvart. „Ich halte ihn für einen sehr guten, bodenständigen Schauspieler, der auch die abstrusesten Dinge glaubwürdig erscheinen lässt. Genau so jemanden braucht ein Horrorfilm.“

Renée Zellweger zeigte sich erfreut über ihre erste Zusammenarbeit mit McShane. „Die Leute, die ihn aus „Deadwood“ kennen, fragten mich immer ‚Ist er unanständig und grob?‘. Aber ich fand ihn wunderbar. Er sorgte mit seiner Fröhlichkeit immer für gute Stimmung am Set“, erzählt sie. „Detective Barron und Emily sind sich darin einig, dass das System bei manchen Kindern versagt. Deshalb nimmt er die Sache in die Hand.“

Auch McShane gefiel das Drehbuch, doch er gesteht: „Mich überzeugte vor allem Christians Arbeit bei ANTIKÖRPER, den ich großartig finde. Für solch einen Horrorfilm muss man seinen Job extrem gut beherrschen und das ist bei Mr. Alvart absolut der Fall. Außerdem ist es schön, einmal den Guten zu spielen. Diese Rolle unterscheidet sich von meinem sonstigen Repertoire ganz entschieden.“

Obwohl Barron zur Polizei gehört, vergleicht ihn McShane mit einer aus vielen Horrorklassikern bekannten Figur. „Man denke nur an Werke wie DIE BÖSE SAAT oder DER EXORZIST – und ich bin so wie der Priester. Er ist ein guter, moralisch gefestigter Typ, der Emily dabei zu helfen versucht, die psychologischen Gründe ihrer Erlebnisse auszuloten“, erklärt er. „Er hat 25 Jahre Erfahrung im Dienst und stand Emily immer beim Schutz der Kinder zur Seite. Auch bei Lillith versucht er seinen Prinzipien zu folgen, aber diesmal ist alles anders.“

Es ist Barron, der erstmals eine tiefergehende Störung bei Lillith vermutet und ihr die Lügen über nächtliche Telefonanrufe nicht abnimmt. Sie bringen einen von Emilys Schützlingen dazu, etwas Schockierendes zu tun. „Die meiste Zeit des Films glaubt Barron noch immer, Lillith sei nur ein flunkerndes Kind“, erzählt McShane. „Er sieht nicht, dass mehr dahinter steckt, bis immer neue Ereignisse passieren und es beinahe zu spät ist.“

McShane freute sich immens auf die Arbeit mit Talenten wie Renée Zellweger, Jodelle Ferland und insbesondere Christian Alvart. „Christian liebt Filme und kennt sich unglaublich gut aus. Deshalb kann er sich bei verschiedenen klassischen Psychothrillern bedienen und sein eigenes Ding daraus fabrizieren“, erzählt er. „Er fertigte das gesamte Storyboard des Films an und setzte jede Menge interessante Tricks ein. Wir alle hatten großen Spaß daran, bei diesem Schöpfungsprozess mit von der Partie sein zu dürfen.“

Während Ian McShanes Figur eine eher väterliche Beziehung zu Emily pflegt, käme der Kinderpsychologe Doug Ames als Partner in Frage – vorausgesetzt, Emily würde sich die Zeit zum Dating nehmen. In der Rolle überzeugt Bradley Cooper, bekannt aus den TV-Serien „Alias“ und „Nip/Tuck“ aber auch den Kinoproduktionen „The Wedding Crashers“ (DIE HOCHZEITS-CRASHER, 2005), „He’s Just Not That Into You“ (ER STEHT EINFACH NICHT AUF DICH, 2008) und zuletzt „The Hangover“ (HANGOVER, 2009).

Von Beginn an suchte Alvart nach einem Darsteller, der Zellwegers Intensität auf natürliche Weise kontrastieren konnte. „Ich wünschte mir jemand sehr leichtfüßigen, witzigen“, erklärt er. „Ich schaute mir sogar einige Stand-Up Comedians an! An Bradley gefiel mir seine Bandbreite zwischen ernsten und komischen Rollen. Außerdem stimmte die knisternde Chemie zwischen ihm und Renée.“

Cooper faszinierte die Möglichkeit, sich mit den innersten Ängsten eines Mannes auseinanderzusetzen, ebenso wie das Drehbuch. „Ich hielt FALL 39 schon immer für eine großartige Geschichte, nicht nur einen gewöhnlichen Gruselfilm. Mich erschreckt es immer am meisten, wenn Realität und Fantasie, wie in diesem Fall, Hand in Hand gehen“, verrät er. „Der Film ist nicht allzu blutig, dafür ungemein spannend. Außerdem fand ich es toll, mit Renée Zellweger und Christian Alvart, den ich für einen großen Autorenfilmer halte, zusammenzuarbeiten“, freut sich Cooper. „Und Jodelle ist so gut, dass ich mich anstrengen musste, um mithalten zu können.“

Cooper erlebte den Höhepunkt dieses Drehs am Tag, als er sich einem wortwörtlichen Hornissen-Nest stellen musste – das Resultat von Dougs größter Angst, die Gestalt angenommen hatte. Die Szene wurde an zwei aufreibenden Tagen gedreht. „Bradley war bei dieser Szene echt mutig“, erinnert sich Alvart. „Er schlug im Badezimmer wild um sich und zerlegt dabei das halbe Interieur. Ich fand es auf jeden Fall ziemlich beeindruckend.“

„Ich kann mich in Dougs Angst vor fliegenden Insekten gut hineinversetzen“, kichert Cooper. „Der interessanteste Teil am Dreh dieser Szene bestand darin, dass Doug komplett den Verstand verliert und ich es sehr aufregend, aber auch gefährlich fand, diese Emotionen auszudrücken. Das gehörte zu den schwierigsten Herausforderungen meiner Karriere und ich habe mich wirklich reingehängt.“

„So etwas lässt sich nicht faken, in diese Todesangst muss man sich wirklich hineinversetzen“, verrät er. „Wir benutzten ein paar lebendige Hornissen und viele tote Exemplare. Mir kamen die toten Hornissen sogar aus den Ohren! Das ging mir echt nahe, aber mir gefiel es auch, bei der ersten wegweisenden Begebenheit der Handlung dabei zu sein.“

Produktion: Weitere Besetzungen

Zu den undurchsichtigsten Charakteren von FALL 39 gehören ohne Zweifel Lilliths Eltern, denn die erschöpften, wütenden und scheinbar geistig verwirrten Sullivans misshandeln ihre kleine Tochter auf schrecklichste Weise. Sind Margaret und Ed Sullivan so verrückt wie sie wirken? Oder haben sie recht mit ihrer Behauptung, es stecke mehr dahinter?

Für die Darstellung dieser zwiespältigen Personen setzte Christian Alvart auf das Können zweier versierter Schauspieler: Kerry O’Malley, bekannt als vielseitige Broadway-Akteurin und aus der Serie „Brotherhood“, sowie der preisgekrönte kanadische Star Callum Keith Rennie, der bereits für Regie-Ikonen wie Christopher Nolan („Memento“, MEMENTO, 2000) und David Cronenberg („eXistenZ“, EXISTENZ, 1998) vor der Kamera stand.

Für die Rolle der Margaret musste sich O’Malley kopfüber ins Gefühlschaos stürzen. Renée Zellweger zeigte sich von so viel professioneller Hingabe überrascht. „Wenn Kerry schließlich in die Psychiatrie eingewiesen wird, zieht sie schauspielerisch sämtliche Register“, schwärmt sie. „Mit Kerry und dem gleichermaßen großartigen Callum Keith hatten wir wirklich Glück.“

Margarets Urangst ist das Feuer – das Höllenfeuer ebenso, wie das Ofenfeuer, mit dem sie Lillith aus dem Weg zu räumen versucht. In der Psychiatrie konfrontiert ihre verbrannte Seele sie schließlich jeden Tag damit. O’Malley genoss den Kampf mit den inneren Dämonen. „Ich fand es interessant, dass sich die ehemals nette, großzügige, warmherzige und hilfsbereite Person mit der Ankunft von Lillith in einen schwer gestressten, tief verstörten Therapiefall verwandelt“, erklärt sie. „Der Terror, der sie und ihren Mann gefangen hält, veränderte sie.“

O’Malley versetzte sich derart tief in ihre Rolle, dass sie bisweilen sogar das Team ängstigte. „Ich musste viele wirklich düstere, verstörende Dinge tun und man schminkte mich so, dass ich aussah, als würde ich gerade verfaulen“, erinnert sie sich. „Die Leute am Set gingen mir aus dem Weg. Es ist schon wirklich erschreckend, wenn eine Frau aus Leibeskräften schreit und ständig so tut, als stünde sie in Flammen. Im Studio traute sich keiner, mir in die Augen zu schauen! Das fand ich ziemlich anstrengend. Aber als ich am Set wieder ich selbst sein durfte, sprach man auch wieder mit mir…“

Laut O’Malley machte einzig Jodelle Ferland die grauenvolle Szene erträglich, in der Margaret und Edward ihre Tochter aufs Grausigste zu ermorden versuchen. „Wir hätten es nicht geschafft, wäre Jodelle nicht derart cool und abgeklärt und professionell“, gesteht sie. „Sie hat sich wirklich tapfer geschlagen. Sie wusste genau, dass man zwar gruselig wirken musste, aber alles nur ein Spiel war. Schließlich ist es unser Job, Geschichten zu erzählen.“

O’Malley musste täglich sechs Stunden in der Maske ertragen, damit man die von Margaret eingebildeten Brandwunden und Prothesen anbringen konnte. „Das hat mich wirklich erschreckt. Man schaut in den Spiegel und es sieht unfassbar schmerzhaft aus!“, bemerkt sie. „Sie hatten sogar künstliche Kratzspuren für die Wunden, die sich Margaret an ihren Armen selbst zufügt, als sie zu brennen glaubt. Das ging mir sehr nahe.“

Die interessanteste Erfahrung dürfte O’Malley dennoch gemacht haben, als man sie tatsächlich in Brand steckte! „Wenn man in Flammen steht, wird das Schauspielern ziemlich schwierig“, verrät sie. „Dauernd hofft man, weder seine eigenen Haare, noch das Gesicht, noch den Kameramann anzuzünden. Gleichzeitig versucht man, seinen Job zu machen. Das war gleichzeitig völlig absurd und cool. Am Schluss war ich trotzdem sehr zufrieden!“

Produktion: Das Design

Für Christian Alvart liegt die Wurzel aller Ängste in der Psyche und den Gefühlen. Er benutzte alle vorhandenen filmischen Elemente dazu, ein Gefühl des Kontrollverlusts heraufzubeschwören. Mit speziellen Kulissen, die visuelle Effekte ermöglichen, sowie einer vielsagenden Farbauswahl, kombiniert Alvart alte und neue Techniken, um beim Publikum Gänsehaut zu erzeugen.

Alvart setzte für die gewünschten überwältigenden Bilder auf das Können eines befreundeten Kameramanns: Hagen Bogdanski setzte beim Oscar®-gekrönten Stasi-Krimi DAS LEBEN DER ANDEREN (2005) das Licht. Zusammen hatten sie schon an ANTIKÖRPER gearbeitet. „Unsere Beziehung ist innig, aber kompliziert“, verrät Alvart. „Seine Leistungen bei FALL 39 haben mich umgehauen. Er arbeitet ungeheuer schnell und dennoch präzise. Ich glaube, kein anderer Kameramann hätte diesen speziellen Film in genau diesem Stil in der Zeit geschafft. Meines Erachtens wird das nicht sein letzter Hollywood-Job gewesen sein; er träumt davon, einen James Bond Film zu drehen.“

Alvart und Bogdanski setzten sich bei der Kameraarbeit keine Grenzen, benutzten Vogelperspektiven mit dem Kamerakran, um beständig Spannung zu erzeugen, sowie optische Kameraeffekte, die das an weniger subtile Computergrafiken gewohnte Publikum überraschen werden. „Ich liebe diese altmodischen Kameratricks aus den 1920er 1930er Jahren“, verrät Alvart. „Man kann Szenen rückwärts filmen, verschiedene Geschwindigkeiten einsetzen, die Blende öffnen oder das Bild schütteln. Das sieht toll aus und tut seine erstaunliche Wirkung. Deshalb entschieden wir uns oft gegen CGI und für die „erzwungene Perspektive“.

Bei FALL 39 sorgt die Kameraarbeit dafür, dass das Publikum immer bei der Stange bleibt und sich nie sicher fühlt. Alles verbindet sich zu einer gruseligen, dennoch amüsanten Erfahrung, die den Zuschauer auf unerwartete Weise berühren wird.“

Das Unerwartete bestimmte auch die Arbeit des Produktionsdesigners John Willett, der schon die frostigen Sets des Arktis-Abenteuers „Eight Below“ (ANTARCTICA – GEFANGEN IM EIS, 2005) gestaltete. Bei FALL 39 arbeiteten Alvart und Willett erstmals zusammen und der Regisseur zeigte sich von der kreativen Experimentierfreude des Kollegen sehr beeindruckt. „Ab dem ersten Augenblick unserer Zusammenarbeit lief Willetts Gehirn auf Hochtouren und er überschüttete mich mit Farbschemata, Modellen und Zeichnungen“, erinnert sich der Filmemacher. „Da wusste ich, es würde eine fruchtbare, kreative Arbeitsbeziehung ergeben. Und er übertraf meine Erwartungen jedes Mal.“

Willett freute sich immens über die Aufgabe. „Ich habe schon an mehreren Horrorfilmen mitgearbeitet, doch die meisten sind sehr schwerfällig inszeniert. Mir gefiel besonders an FALL 39, dass es sich so ähnlich wie ROSEMARIES BABY las. Auch dort steigert sich die Spannung von einer Atmosphäre trügerischen Geborgenheit bis hin zu unermesslichem Terror. Solch eine Geschichte steht und fällt mit der Qualität des Drehbuchs und anschließend mit den Darstellern und der Regie“, erklärt er. „Ich konzentriere mich auf den roten Faden des Skripts und versuche ihn bildlich umzusetzen. Das Drehbuch ist derart beängstigend, dass einige im künstlerischen Team es sich nur bei Tageslicht zu lesen trauten!“

Willett lieferte sein Meisterstück mit der Gestaltung von Emilys Haus. Dabei bildete er nicht nur ihren Geschmack und ihre Persönlichkeit ab, sondern integrierte auch eine Reihe unverwechselbarer und überraschender Besonderheiten. Um die emotionalen und psychologischen Veränderungen zu betonen, die mit Lilliths Ankunft einhergehen, gestaltete Willett Gänge, die sich auf Kommando neigen und eine absenkbare Bürodecke. So erweckte er ohne CGI-Einsatz ein Gefühl der Orientierungslosigkeit. Die Besonderheiten der Struktur waren so versteckt gestaltet, dass selbst Renée Zellweger sie erst bemerkte, als sich die Wände bewegten.

Aus der Sicht des Produktionsdesigners bot sich in der Möglichkeit völlig neuartiger Ansätze eine unwiderstehliche Herausforderung, insbesondere, da Christian und die Produzenten völlig seiner Meinung waren. Die Anstrengungen resultierten in einer durch und durch manipulierten Welt, die die Hauptfiguren bewohnen. „Wir entwarfen sich neigende Wände und absinkende Zimmerdecken, die Emilys zunehmende Beklommenheit widerspiegeln“, verrät er. „Man bekommt den Eindruck einer leicht verschobenen Realität – irgendetwas stimmt nicht, aber man kann es nicht genau benennen. Die Perspektive stimmt einfach nicht.“

Auch in Emilys Büro ist die Zimmerdecke zuerst 3,66 Meter hoch, dann 2,44 Meter und schließlich, mit dem zunehmenden Gefühl, die Welt würde sie erdrücken, nur noch 2,13 Meter.

Willett gestaltete schlussendlich sogar viele der simpleren Innenräume, um die größtmögliche Kontrolle über den Look zu erlangen. Das traf insbesondere auf das Badezimmer zu, in dem Coopers Figur Doug von den Hornissen angegriffen wird. „Für die optimale Umsetzung unserer visuellen Wünsche entwarfen wir jedes einzelne Objekt in diesem Bad“, erklärt er.

Obwohl Alvart CGI nicht ablehnt, feuerte er sein Team dennoch zu möglichst vielen realen Effekten an. Für die Szene, in der Emily und Jodelle mit einem Hochhaus-Fahrstuhl abstürzen, ließ Alvart einen Miniatur-Aufzugschacht bauen. Der ermöglichte einen 1,4 Meter tiefen Fall und gab Renée Zellweger und Jodelle Ferland das bekannte Gefühl, dass sich der Magen umdreht. „Ich glaube, Renée erlebte einen großen Adrenalinschub.“

Natürlich wurde auch viel mit Farben experimentiert. „Während des gesamten Films assoziiert man gewisse Farben mit bestimmten Personen und Gefühlen. Zum Beispiel ist Lilliths Zimmer und vieles, was mit ihr zu tun hat, in einem sehr kalten Dunkelblau gehalten. Gleichermaßen umgeben Emily meist wärmere Farben, Grün- oder Brauntöne, eben gute, sichere Nuancen. Sobald aber Furcht und Wahnsinn um sich greifen, benutzen wir viele Weißschattierungen.“

„Es ging darum, die Sets in die Story und die Darstellungen zu integrieren, um ein umfassendes Gefühl der Bedrohlichkeit zu schaffen“, erklärt Willett. „Ich fand es aufregend, zu beobachten, wie das Design mit den schauspielerischen Leistungen Hand in Hand ging“, freut er sich. „Da kamen plötzlich alle Gefühle zum Vorschein, die ich schon beim ersten Durchlesen empfand.“

Ebenso sorgten unzählige präzise ausgewählte Details für eine Kontinuität in der Produktion, etwa bei den Kostümen, dem Make-Up und den visuellen Effekten. Monique Prudhommes („Juno“, JUNO, 2007) zeitgemäße Outfits spiegelten eine ebenso sorgfältig ausgewählte Farbpalette wider wie John Willetts Designs. Zum Special Effects Make-Up von Julie Beaton und Harlow McFarlane zählten auch feine blaue Äderchen, die sie in Jodelle Ferlands Gesicht malten, um es gruseliger wirken zu lassen. Nicht zuletzt sorgten auch Künste von Special Effects Supervisor Chris Watts („300“, 300, 2007) für eine diabolische Wirkung von Emilys Umgebung.

Das Filmdesign diente ebenso wie die Performances dazu, Schicht für Schicht zu einem stetig steigenden Gefühl der Angst beizutragen. „Zu Beginn von FALL 39 fühlt man sich wie in einem von Sidney Lumets Filmen“, erklärt Misher. „Man steckt mitten in dieser harten Welt voller Sozialarbeiter und vernachlässigter Kinder. Langsam aber, Schale für Schale, häutet sich die Zwiebel und man erkennt eine übersinnliche Welt, die nach ihren eigenen Regeln funktioniert.“

Anzeige