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Rodinny film: Als Mutter Irena (Vanda Hybnerová) und Vater Igor (Karel Roden) sich voller Freiheitsdrang von ihren Kindern Erik (Daniel Kadlec) und Anna (Jenovéfa Boková) verabschieden, ahnen sie noch nicht, welches Unheil über die Familie herreinbrechen wird. Während sich die Eltern ihren Traum von einem mehrwöchigen Segeltrip erfüllen, genießen die Sprößlinge ihre neu gewonnene Freiheit im unbewachten Luxusappartment. Anna...

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Handlung und Hintergrund

Als Mutter Irena (Vanda Hybnerová) und Vater Igor (Karel Roden) sich voller Freiheitsdrang von ihren Kindern Erik (Daniel Kadlec) und Anna (Jenovéfa Boková) verabschieden, ahnen sie noch nicht, welches Unheil über die Familie herreinbrechen wird. Während sich die Eltern ihren Traum von einem mehrwöchigen Segeltrip erfüllen, genießen die Sprößlinge ihre neu gewonnene Freiheit im unbewachten Luxusappartment. Anna und Erik spielen Streiche, schlagen sich die Nächte um die Ohren und schwänzen die Schule/Uni. Nur durch gelegentliche Skype-Anrufe von ihren Eltern und die Besuche des älteren Bruders Martin (Martin Pechlat) wird das unbeschwerte Leben gestört. Das ändert sich, als Annas laszive Freundin Kristina (Eliska Krenkova) dazu kommt. Sie bringt Gras mit, rebelliert und schleppt die beiden auf eine Party, wo der 15-jährige Erik seine erste schmerzliche Liebeserfahrung macht. Kurz darauf verschwindet Erik und kollabiert mit Nierenversagen im Krankenhaus. Ein Transplantationstest fördert schließlich Überraschendes zu Tage. In der Ferne passiert derweil ein noch größeres Unglück. Die Eltern geraten in einen Sturm und reagieren nicht mehr auf die Anrufe ihrer Kinder, die das Schlimmste erwarten. Ist das Boot etwa auf See gekentert? Und was hat es mit dem Familienhund Otto auf sich, der einsam auf einer Insel gestrandet ist und ums Überleben kämpft?

Familienfilm - Hintergründe

Mit dem präzise beobachteten Familienporträt orientiert sich der junge tschechische Regisseur Olmo Omerzu am europäischen Autorenkino. Herausgekommen ist eine kühl durchkomponierte Studie voll poetischer Momente, die bis zum Schluss viele Wendungen bereithält und die klaren Familienstrukturen langsam auseinander brechen lässt. Das Drama wurde unter anderem auf internationalen Filmfestivals in Tokyo und Slowenien ausgezeichnet und mehrfach für Preise nominiert.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Olmo Omerzu
Produzent
  • Jiri Konecny
Darsteller
  • Karel Roden,
  • Eliska Krenková,
  • Jenovefa Bokova,
  • Martin Pechlát,
  • Vanda Hybnerová,
  • Daniel Kadlec
Drehbuch
  • Olmo Omerzu,
  • Nebojsa Pop-Tasic
Kamera
  • Lukás Milota
Casting
  • Mirka Hyzikova

Kritikerrezensionen

    1. Für eine wohlhabende tschechische Familie gerät der Weihnachtsurlaub zur Zerreißprobe. Während die Eltern bereits vor der Küste Thailands in ihrer Privatjacht segeln, genießen die Kinder ihre neugewonnene Freiheit im Luxusapartment zuhause in Prag. Der 15-jährige Erik bandelt mit der besten Freundin seiner älteren Schwester Anna an. Dabei wird ihm jedoch bald bewusst, dass er für sie nicht mehr ist als bloßer Zeitvertreib. Probleme gibt es zudem in der Schule. Nachdem die Eltern auf einmal nicht mehr auf die Anrufe der Kinder reagieren, rechnen alle mit dem Schlimmsten. Als Erik auch noch mit Nierenversagen in der Notaufnahme landet, droht die Situation vollends im Chaos zu versinken. Regisseur und Drehbuchautor Olmo Omerzu gelingt ein eindringliches Familienporträt, das sich auf den Spuren großer europäischer Autorenfilmer bewegt. Fernab von gängigen Osteuropa-Klischees präsentiert er eine Familie der Prager Oberschicht, deren innere Konflikte eine visuelle Entsprechung in den kühlen Bildern von Kameramann Lukás Milota finden. Poetische Momente findet Omerzu in der Gegenüberstellung menschlicher Passivität mit dem Auflehnen des fünften Familienmitglieds, Border Collie Otto, gegen die Naturgewalten. Neben der exquisiten Kameraarbeit und der durchdachten Entwicklung der Geschichte besticht FAMILIENFILM aber auch durch das naturalistische Spiel vor allem seiner jungen Akteure, das auch ohne lange Dialoge überzeugen kann. FAMLIENFILM ist ein besonders wertvoller Film für Cineasten jeden Alters.

      Jurybegründung:

      Vater, Mutter, Tochter und Sohn fahren zum Flughafen, verabschieden sich: die Eltern wollen mit Hund Otto über den Ozean segeln, die Kinder sollen Weihnachten nachkommen. Zu den Geschwistern, der 19jährigen Anna und dem 15jährigen Eric, ziehen Annas Freundin Christina und Erics bester Freund. Das Leben ohne elterliche Aufsicht ist anfangs ungezwungen und leicht, sie machen Party, Eric und Christina haben Sex. Als herauskommt, dass Eric dauerhaft die Schule schwänzt, bringt Onkel Martin zunächst wieder Struktur in das Leben der Jugendlichen. Doch dann melden sich die Eltern nicht mehr und die polizeiliche Suche nach ihnen bleibt erfolglos. Der verzweifelte Eric wird volltrunken im Schnee gefunden und in ein künstliches Koma versetzt. Er braucht dringend eine Spenderniere. Auf dem Höhepunkt des Dramas kommen die aus Seenot geretteten Eltern zurück. Die Familiensituation spitzt sich zu während zeitgleich der Hund Otto, der es auf eine einsame Insel geschafft hat, um sein Überleben kämpft.
      Der slowenische Regisseur Olmo Omerzu zeigt mit FAMILIENFILM großes europäisches Autorenkino, in dem jeder Schnitt und jeder Übergang stimmt. Die Geschichte, die in Prag angesiedelt ist, könnte in fast jeder europäischen Stadt spielen. Olmo Omerzu vertraut seiner Geschichte, er lässt geschlossene Erzählblöcke stehen, ohne diese bis ins letzte Detail auszuerzählen. Die jugendlichen Schauspieler sind hervorragend gecastet und geführt. Auf höchstem Niveau sind auch die Tonebene und die handverlesene Musik, die nie dazu benutzt wird, zusätzliche Dramatik aufzubauen. Die Ausstattung ist durchweg stimmig. Es gibt immer wieder tolle Bildideen wie etwa die einer Mutprobe, wenn die Jugendlichen nackt in einen Fahrstuhl steigen. Großartige Bilder und emotionale Momente gelingen dem Film, wenn der Hund auf der einsamen Insel um sein Überleben kämpft und immer wieder in das Meer springt, um zu seiner Familie zurückzukehren: Eine starke Rolle des Hundes und eine bemerkenswerte Leistung des Tiertrainers. Die Jury hat FAMILIENFILM mit großem Genuss gesehen und vergibt einstimmig das Prädikat „besonders wertvoll“.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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