Biopics sind in aller Munde und haben Hochkonjunktur. Clint Eastwood beispielsweise verfilmt seit einer gefühlten Ewigkeit nur noch wahre Geschichten und hat mit „American Sniper“ gar den kommerziell erfolgreichsten Film seiner Karriere abgeliefert. Doch erzählen Biopics immer die ganze Wahrheit? Hier sind zehn Beispiele von Filmen, die es mit den Fakten nicht so genau nehmen.
Foxcatcher (2014)
Das Drama „Foxcatcher“ erzählt die wahre Geschichte des Multimillionärs John E. du Pont, der den Ringer David Schultz zunächst sponsert und dann tötet. Auch wenn der Film in vielen Punkten korrekt bleibt, ergeben sich einige Zeitsprünge. In Wahrheit tritt David Schultz dem Team 1989 bei. Damit vergehen sieben Jahre, bis er von seinem vermeintlichen Mentor getötet wird. Außerdem stellte sich John E. du Pont nach der Tat in der Realität nicht gleich der Polizei, sondern versteckte sich zunächst auf seinem Anwesen.
American Sniper (2014)
„American Sniper“ basiert auf Chris Kyles Autobiografie, hält sich aber nicht an alle Fakten. Sein Gegenspieler „Mustafa“ spielt im Buch so gut wie keine Rolle und wurde dem Film nur aus dramaturgischen Gründen hinzugefügt. Außerdem hat sich Chris Kyle in Wirklichkeit nicht an Hausdurchsuchungen beteiligt.
The Texas Chainsaw Massacre (1974)
Der Horrorklassiker erzählt eine fiktive Geschichte, die nur lose am Leben des echten Serienkillers Ed Gein angelehnt ist. Eine Werbekampagne hat dem Zuschauer allerdings in den 1970er Jahren suggeriert, dass es sich um einen auf wahren Ereignissen beruhenden Film handelt. Zwar zertrennte auch Gein die Leichen seiner Opfer und nutzte ihre Schädel als Schüsseln, der Rest von „The Texas Chainsaw Massacre“ entspringt allerdings der Fantasie von Drehbuchautor und Regisseur Tobe Hooper.
Das Streben nach Glück (2006)
Die Verfilmung der Autobiographie des erfolgreichen Börsenmaklers und früheren Obdachlosen Chris Gardner weist einige Ungenauigkeiten auf. So hat der echte Chris Gardner nicht etwa ein sechs Monate dauerndes Praktikum bei einer Bank absolviert, sondern wurde mit 1.000 US-Dollar im Monat entlohnt und blieb insgesamt zehn Monate. Klingt natürlich etwas weniger dramatisch als die Version im Film.
Good Morning Vietnam (1988)
„Good Morning Vietnam“ basiert auf der Biographie des AFN-Moderators Adrian Cronauer, der auch am Drehbuch zum Film mitschreiben durfte. Dennoch weist das Ergebnis einige Abweichungen von dessen echter Lebensgeschichte auf. So verkörpere Robin Williams eher eine Wunschvorstellung seiner selbst, als den wirklichen Menschen Adrian Cronauer, wie der Moderator gegenüber der Military Times zugab.
Die vierte Art (2009)
Dieser weniger bekannte Thriller mit Milla Jovovich ist eine klassische Mockumentary, sprich ein fiktiver Film, der vorgibt, reale Ereignisse zu dokumentieren. In „Die vierte Art“ geht es um das mysteriöse Verschwinden zahlreicher Menschen im Städtchen Nome in Alaska. Zwar sind dort tatsächlich Menschen verschwunden, doch mit einer Entführung durch Außerirdische, wie im Film nahegelegt, haben die Fälle in Wirklichkeit nichts zu tun. Vielmehr haben sich angetrunkene Touristen im unübersichtlichen Gelände verlaufen und sind erfroren.
Open Water (2003)
Ein Ehepaar wird bei einem Tauchausflug mitten im Meer vergessen und findet sich von Haien umzingelt. Dieses Horrorszenario ist Tom und Eileen Lonergan 1998 in Australien tatsächlich passiert, alles andere in „Open Water“ ist hingegen frei erfunden.
Catch Me If You Can (2002)
Die Gaunerkomödie von Steven Spielberg erzählt die Geschichte des echten Hochstaplers Frank Abagnale. Der Charakter von FBI-Ermittler Hanratt (Tom Hanks) basiert laut USA Today allerdings auf mehreren Beamten und ist somit frei erfunden.
300 (2006)
Dem actiongeladenen Sandalenfilm dient die Schlacht bei den Thermopylen, die während des Zweiten Perserkrieges im August 480 v. Chr. stattfand, als historischer Hintergrund. Um Genauigkeit ging es Regisseur Zack Snyder allerdings ebenso wie Vorlagengeber Frank Miller nicht. Als Beweis gelten monsterartige Kreaturen, die im Kampf plötzlich auftreten und die es im echten Leben natürlich nicht gegeben hat.
Fargo (1996)
Zum Schluss noch die größte aller Lügen: Die Coen-Brüder haben sich bei einem ihrer berühmtesten Filme einen Scherz erlaubt. Die anfängliche Einblendung, bei „Fargo“ handle es sich um die Verfilmung einer wahren Geschichte, ist in Wirklichkeit nur ausgedacht. Der Film ist rein fiktiv.