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„Fast & Furious 9“ erhört den Wunsch der Fans, aber ignoriert das wahre Problem: Doms Fehler

„Fast & Furious 9“ erhört den Wunsch der Fans, aber ignoriert das wahre Problem: Doms Fehler
© Universal

Fans hatten eine große Forderung für den neuesten Teil der „Fast & Furious“-Saga. Doch wurde diese wirklich schon zur Zufriedenheit aller erfüllt?

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– Achtung: Es folgen Spoiler für „Fast & Furious 9“! –

Neben einem Ausflug ins Weltall wünschten sich die Fans vor allem eines vonFast & Furious 9: #JusticeForHan. Unter diesem Hashtag (zu Deutsch: Gerechtigkeit für Han) setzen sie sich für den vermeintlich verstorbenen Charakter Han (Sung Kang) ein. Den lernte das Publikum erstmals in der Reihe in „The Fast and the Furious: Tokyo Drift“ kennen, wo er direkt zum Fanliebling aufstieg. Leider starb Han jedoch am Ende des Films.

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Dieses vermeintliche Problem wurde in den Teilen vier bis sechs schlicht umgangen, indem sie zeitlich vor „Tokyo Drift“ angesiedelt wurden. Am Ende von „Fast & Furious 6“ holte Han sein Schicksal jedoch ein und wir erfuhren endlich, wer für seinen Tod verantwortlich war: Deckard Shaw (Jason Statham).

In „Fast & Furious 7“ war Shaw dann wenig überraschend der Gegenspieler, in „Fast & Furious 8“ folgte jedoch für einen Großteil der Fans das Sakrileg: Dom (Vin Diesel) verbündete sich mit Shaw und nahm ihn am Ende des Films beim obligatorischen Familiendinner offensichtlich gar in der Familie auf. Dass Deckard Han ermordet hatte, störte die Familie anscheinend überhaupt nicht mehr.

Justin Lin sprach im Interview mit kino.de über die #JusticeForHan-Bewegung. Hier seht ihr das Video:

Justin Lin bringt Han zurück – aber reicht das?

Mit „Fast & Furious 9“ sollte jetzt jedoch #JusticeForHan folgen. Eine wichtige Rolle nahm hierbei Regisseur Justin Lin ein, der für den neunten Teil nach zwei Filmen Pause zurückkehrte. Er war es, der Han einst für seinen Film „Better Luck Tomorrow“ erschaffen hatte und ihn dann vier Jahre später schlicht zu „Tokyo Drift“ mitnahm.

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Lin war offensichtlich nicht begeistert vom Umgang mit seiner Figur nach seinem Abgang und trug beim Dreh für den neuen Film gar ein #JusticeForHan-Shirt. Fans durften also auf Wiedergutmachung hoffen und tatsächlich bekamen wir diese. Teilweise.

In „Fast & Furious 9“ wurde enthüllt, dass Han gar nicht von Deckard Shaw getötet worden war. Er hatte seinen Tod mit der Hilfe von Mr. Nobody (Kurt Russell) in Wahrheit vorgetäuscht, um Elle (Anna Sawai), seine Adoptivtochter, besser beschützen zu können. In der Post-Credit-Scene von „Fast & Furious 9“ stellte Han letztlich Deckard zur Rede. Wie diese Begegnung ausgeht, zeigt uns aber wohl erst „Fast & Furious 10“, bei dem erneut Justin Lin die Regie führt.

Da müssten Lin und Co. dann sicherlich auch nachliefern, denn wirkliche #JusticeForHan wurde uns im neuesten Teil nicht geboten. Zum einen wirkt die Erklärung, dass Han in Wahrheit noch lebt, natürlich ein wenig bequem, zumal die Saga diesen Trick schon bei Letty (Michelle Rodriguez) anwandte, um sie zurückzuholen. Das können wir aber leicht übersehen, wenn uns dafür mehr Han geboten wird.

„Fast & Furious 9“ ignoriert das Dom-Problem

Es wirkt jedoch, als würde das eigentliche Problem von #JusticeForHan zunächst nicht thematisiert werden. Deckard Shaw erwartet im nächsten Teil zwar seine Abrechnung, doch Han könnte ihm vielleicht sogar vergeben. Immerhin war Shaw davon getrieben, seinen eigenen Bruder Owen Shaw (Luke Evans) zu rächen. Familie als Motivator steht in der Filmreihe ganz hoch im Kurs, entsprechend könne Han, der seinen Tod ja auch für seine Adoptiv-Tochter vortäuschte, Deckards Handlung eventuell verstehen und verzeihen.

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Die Fans störten sich aber bei #JusticeForHan weniger an Deckards Tat, sondern daran, dass Dom ihn in die Familie aufnahm und Shaw zu einer Säule des Franchise aufstieg, ein Spin-off mit Dwayne Johnsons Luke Hobbs inklusive. Entsprechend müsste „Fast & Furious 10“ viel stärker darauf eingehen, warum Dom dies tat. Dass er mit Shaw gemeinsame Sache machte, um seinerseits seine Familie zu retten, ist nicht direkt ein Problem und das dürfte Han ebenfalls nachvollziehen können. Das führt aber natürlich nicht zwangsläufig dazu, dass Deckards vermeintlicher Mord für Dom keine Rolle mehr spielte und er ihm sogar die Ehre zuteilwerden ließ, ihn im engeren Kreis willkommen zu heißen.

Ob das Finale der Reihe aber tatsächlich den Finger in diese Wunde drückt, bleibt abzuwarten. Mit der Post-Credit-Scene in „Fast & Furious 9“ und Justin Lins Beteiligung an den zwei kommenden, abschließenden Teilen stehen die Zeichen aber immerhin gut, dass #JusticeForHan noch nicht am Ende angekommen ist.

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