In einem Interview äußerte sich Barbossa-Darsteller Geoffrey Rush zur weiteren „Fluch der Karibik“-Zukunft ohne Johnny Depp. Das sei ein Fehler, wie er findet.
Sieben Jahre ist es nun her, dass mit „Pirates of the Caribbean: Salazars Rache“ der bislang letzte Teil der „Fluch der Karibik“-Abenteuerfilme in den Kinos lief. Die Filmreihe spielte insgesamt weltweit über 4,5 Milliarden US-Dollar ein, gehört damit zu den lukrativsten Franchisen der Filmgeschichte. Allerdings ging zuletzt ein wenig die Luft raus. Der fünfte Film konnte nur noch knapp 800 Millionen US-Dollar an Land ziehen und erreichte damit das zweitschlechteste Ergebnis der Reihe – und das nach sechs Jahren Wartezeit. Seither arbeiten die Verantwortlichen rund um Produzent Jerry Bruckheimer an der weiteren Zukunft.
Dabei herrscht doch ziemliche Verwirrung über die Richtung, in die es gehen soll. Das mag daran liegen, dass angeblich an gleich zwei „Fluch der Karibik“-Filmen gearbeitet werden soll: an einem Reboot und an einem Spin-off. Es heißt, das Spin-off werde einen neuen Charakter in den Mittelpunkt stellen, den Margot Robbie verkörpern wird. Nach ihrem sensationellen Erfolg mit „Barbie“ dürfte Disney umso mehr daran interessiert sein, ihr Momentum mitzunehmen.
Das Reboot wiederum soll den Segeln frischen Wind bescheren, wenn man so will. Die Idee dazu hatten Original-Autor Ted Elliott und Craig Mazin („The Last of Us“). Mazin bezeichnete diese als „zu abgefahren“, weswegen er zunächst davon ausgegangen war, dass Disney ablehnen würde. Zu seiner Überraschung wurde sie aber abgenickt. Dann kam es allerdings zu den Streiks der Gewerkschaften Screen Actors Guild-American Federation of Television and Radio Artists (SAG-AFTRA) und Writers Guild of America (WGA). Mittlerweile arbeitet Jeff Nathanson an diesem Reboot-Drehbuch („Catch Me If You Can“). Womöglich hat Mazin aufgrund seiner Tätigkeit als Showrunner der „The Last of Us“-Serie einfach keine Zeit mehr für weitere Projekte. Bei Nathanson dürfte das Reboot allerdings in guten Händen sein, hat er doch bereits das Skript zu „Salazars Rache“ verfasst.
Und wer weiß, vielleicht erwartet uns im nächsten Abenteuer erneut ein überraschender Gastauftritt, so wie in den Filmen im Video:
Geoffrey Rush zeigt sich unsicher über „Fluch der Karibik“-Zukunft ohne Johnny Depp
Beide aktuell in Arbeit befindlichen Filme bedeuten aber vor allem eines: das Aus für Johnny Depp als Jack Sparrow. Ein Umstand, mit dem Fans hadern dürften, hat er doch bislang in jedem Film die Hauptrolle gespielt. Und: Niemand kann seinem herrlich-skurrilen Schauspiel auch nur annähernd das Wasser reichen. Was der 61-Jährige mit dem Piraten Jack Sparrow erschaffen hat, kann man nur als Meisterleistung bezeichnen. Davon überzeugt ist auch Geoffrey Rush, der Depps Rivalen Barbossa verkörpert hat. Im Interview mit Collider äußerte er seine Bedenken, dass es gelingen kann, ihn zu ersetzen. Dabei erinnerte er sich, wie Depp auf die Idee zu Jack Sparrows Wesen kam:
„Wer auch immer die Nachfolge von Johnny [Depp] antreten wird, ich weiß nicht, was da dann passiert. Er ist unersetzbar. Jack Sparrow ist der neue Robert Newton (Verkörperte Long John Silver in ‚Die Schatzinsel‘, Anm. d. Red.). Ziemlich früh hatten wir, Orlando [Bloom], Johnny und ich, ein Gespräch, in dem er Popstars wie Keith Richards erwähnte, die diese tief verwurzelte Identität besitzen. Er sagte: ‚Ich bin einfach fasziniert von diesem Charakter, Jack, der die Hälfte seines Lebens an Land und die andere Hälfte auf dem Wasser verbracht hat. Was, wenn er nie richtig seefest geworden ist?‘“
Depp habe nicht nur eine ikonische Filmfigur erschaffen, sondern damit auch den Grundstein für den Erfolg der „Fluch der Karibik“-Filme gelegt. Ohne ihn dürfte ein Großteil der Fangemeinde von einem Kinobesuch absehen und auf den Streamingstart warten. Und ob es ausreichen wird, ein neues Zielpublikum anzupeilen, dürfte in den aktuell schwierigen Zeiten eine unberechenbare Aufgabe sein. Die Generation Z stellt ganz andere Anforderungen an gute Filmunterhaltung; und es sieht noch nicht danach aus, als hätte Hollywood die neue Formel zum Erfolg bereits geknackt.
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