Regisseur Terry Gilliam dreht einen neuen Film und hat sich dafür die Dienste von Johnny Depp und Jeff Bridges in wahrlich irren Rollen gesichert.
Johnny Depp hat es schon immer geliebt, in unkonventionelle Rollen zu schlüpfen und die Erwartung des Publikums gänzlich auf den Kopf zu stellen. Während andere Kollegen ihren großen Durchbruch als Herzensbrecher oder als Actionhelden erlebten, stolperte Depp mit etwa 27 Jahren und lange vor seiner ikonischen Rolle als Captain Jack in der „Fluch der Karibik“-Reihe als künstlich erschaffener Mensch durch Tim Burtons grotesken Klassiker „Edward mit den Scherenhänden“: unbeholfen, mit grausamer Frisur gesegnet und mit eben jenen titelgebenden Händen, die keine wahre Nähe zuließen – dafür mit jeder Menge Herz und Güte. In eine gänzlich andere Richtung, aber nicht weniger kurios ging es für Depp mit Terry Gilliams „Fear and Loathing in Las Vegas“, in dem er den exzentrischen Journalisten Raoul Duke verkörperte, der nach Las Vegas geht, um über ein Wüstenrennen zu berichten, in Wahrheit aber den Drogentrip seines Lebens durchleidet.
„Fear and Loathing in Las Vegas“ sollte nicht die einzige Kollaboration zwischen Filmemacher Gilliam und Depp bleiben, auch in „Das Kabinett des Doktor Parnassus“ wirkte der Schauspieler mit. Nun werden sie erneut für einen ungewöhnlichen Film zusammenarbeiten, wie Gilliam gegenüber dem Magazin Premiere verraten hat. In „The Carnival at the End of Days“ wird Depp erneut sein ganzes schauspielerisches Können zur Schau stellen dürfen, wenn er Satan höchstpersönlich verkörpert. Ihm gegenüber wird Jeff Bridges („Hell or High Water“) als Gott auftreten, aber nicht in der Form, wie man ihn bislang auf der Leinwand zu sehen bekam, betont Gilliam:
„[Jeff Bridges] wird nicht der Gott sein, an den wir gewöhnt sind. In diesem Film ist Gott die Natur. Aber eine Natur, die zu euch sprechen kann. Ich werde Animationen benötigen, um ihm Leben einzuhauchen, denn in der Szene mit Gott wird es mindestens 15 Tiere geben. Und das wird kompliziert, weil es realistisch sein muss. Und es wird teuer werden. Wir werden sehen, was passiert. Aber es ist ein gutes Szenario. Es wird lustig für diejenigen werden, die gerne beleidigt reagieren.“
Ganz offensichtlich wird Gilliam also einmal mehr seiner sarkastischen Seite freien Lauf lassen mit dem als Komödie bezeichneten Projekt. Auch wird Bridges demnach Gott wohl nur seine Stimme in der Originalfassung leihen, wenn dieser komplett als Natur animiert werden soll. Das klingt definitiv verlockend, zumal man sich als Fan schon sehr gut vorstellen kann, wie Depp Satan spielen könnte. Aber vielleicht ist die Besetzung des Verführers mit Depp ja ein gewollter Schachzug, der das Publikum schachmatt setzen soll.
Die Dreharbeiten sollen noch im Januar 2025 beginnen. Mit einem Kinostart sollte man also nicht vor 2026 rechnen, wenn die Komödie wie angekündigt äußerst effektlastig ausfallen wird. Ebenfalls humorvoll fällt auch die Animationsfilmfortsetzung „Alles steht Kopf 2“ (deutscher Kinostart am 12. Juni 2024) aus, den Trailer dazu könnt ihr hier ansehen:
„The Carnival at the End of Days“ wird ein Fest mit Stars
Eines steht jetzt schon fest: Regisseur Terry Gilliam hat sich für seine Rückkehr auf die Leinwand sechs Jahre nach „The Man Who Killed Don Quixote“ so einige Stars rausgepickt, die jeder für sich einen gewichtigen Grund darstellen würden, einen Film anzusehen. Neben Johnny Depp und Jeff Bridges Gegenspieler werden in weiteren Rollen Adam Driver („Megalopolis“) und „Aquaman“-Star Jason Momoa zu sehen sein.
Bei Gilliam muss man natürlich hoffen, dass ein Filmprojekt tatsächlich zügig voranschreitet, immer wieder hat es in der Vergangenheit bei seinen zugegebenermaßen nicht immer massenkompatiblen Filmen Hürden gegeben, die der 83-Jährige erst nach etlichen Versuchen und Jahren zu nehmen vermochte.
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