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Long men fei jia: Martial-Arts-Film von Tsui Hark in der gegen Ende der Ming-Dynastie korrupte Herrscher und Rebellen aneinandergeraten.

Handlung und Hintergrund

Im China zum Ende der Ming-Dynastie terrorisieren korrupte Eunuchen das Land. Besonders gnadenlos geht das West-Büro unter seinem Kommandanten Yu vor. Ihm stellt sich der Rebell Chow Wai On in den Weg, der sich als ebenbürtiger Gegner erweist. Im Gasthaus am Dragon Gate, wo auch eine Gruppe trinkfester mongolischer Stammeskrieger Station macht, treffen Gut und Böse aufeinander. Als ein Sandsturm unter der Schänke einen riesigen Goldschatz zum Vorschein bringt, kommt es zu handfesten Auseinandersetzungen.

Im China der Ming-Dynastie kämpft der Rebell Zhao gegen die übermächtigen kaiserlichen Eunuchen und ihre das Land durchstreifenden Mörderbanden. Als Rückzugsraum dient ihm (sowie auch jeder Menge anderem gewaltbereiten Gelichter) ein einsames Gehöft in der Wüste. Im Gasthaus zum Drachentor kommt es zum Wiedersehen mit Zhaos alter Flamme Lung. Die schleppt eine leibhaftige Konkubine des Kaisers herbei, was schnell mehr Gauner und Verfolger auf den Plan ruft, als allen Beteiligten recht sein kann.

In der fernab gelegenen Herberge zum Drachentor treffen Rebellen auf Agenten und Serienmörder auf Serienbetrüger. Spektakulärer Effektzauber im 3D-Actionfeuerwerk und Remake von „Dragon Gate Inn“ durch Chinas Spielberg Tsui Hark.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Tsui Hark
Produzent
  • Jeffrey Chan
Darsteller
  • Jet Li,
  • Zhou Xun,
  • Chen Kun,
  • Lunmei Kwai,
  • Yuchun Li,
  • Mavis Fan,
  • Fan Siu-wong,
  • Gordon Liu
Drehbuch
  • Tsui Hark
Kamera
  • Johnny Choi
Schnitt
  • Chi Wai Yau

Kritikerrezensionen

    1. Längst kommt auch das Berlinale-Programm nicht mehr ohne 3D-Screenings aus. Allerdings boten die beiden asiatischen Beiträge von 2012 zwei sehr unterschiedliche Resultate im Umgang mit dem Stereoskopieverfahren. Beim Trickfilm "Monkey King: Uproar in Heaven", der Restaurierung eines Trickfilmklassikers, brachte die 3D-Konvertierung dem Actionmärchen kaum optischen Zugewinn.

      Wesentlich stärker auf den 3D-Effekt ausgerichtet erscheint Tsui Harks neues Martial Arts-Spektakel "Flying Swords of Dragon Gate", bei dem sich der Zuschauer angesichts auf ihn zustürmender Menschen oder Waffen mitten im Kampfgetümmel wähnt. Hautsächlich konzentrierte man sich bei den 3D-Einlagen auf den Prolog und das Finale, doch die ökonomische Handhabung von visuellen Pointen erscheint durchaus sinnvoll.

      Mit "Dragon Gate Inn" ("Die Herberge zum Drachentor", 1967) des wegweisenden Regisseurs King Hu stand ein klassisches Martial Art-Epos Pate. Ebenso wie zahlreiche Kollegen seiner Generation wurde Tsui Hark von den bahnbrechenden Epen des Kampfkunstexperten beeinflusst. Zu Hu hegte der Regisseur Hark stets eine starke Affinität, seitdem er dessen letzten Film "Swordsman" ("China Swordsman", 1990) finanzierte, ihn dann aber aufgrund von Konflikten mit dem Altmeister und gesundheitlichen Problemen selbst beendete. 1992 produzierte der umtriebige Hark mit "(The New) Dragon Inn" ein Star bestücktes, bei uns unveröffentlichtes Remake, dem er jetzt eine in Quasi-Fortsetzung nachfolgen lässt. In die Fußstapfen von Maggie Cheung als verschlagene Wirtin Jade tritt nun Zhou Xun, während der damals für die Hauptrolle vorgesehene Jet Li jetzt verspätet ihren unglücklichen Liebhaber verkörpern darf.

      Viele Motive der Vorläuferfilme werden neu arrangiert und interpretiert, wobei vom kammerspielartigen Konzept des ersten Films wenig übrig blieb. Wo im Original zwei Kinder von den Schergen eines machtgierigen Eunuchen verfolgt werden, handelt es sich in der neuen Variante um eine aus dem Palast entkommene, schwangere Konkubine. Ein Angriff auf offener See zu Beginn, der wenig zum Plot beiträgt, erinnert an die farbenfroh-blutigen Schlachten aus "The East is Red", Harks etwas verworrenen Abschluss der "Swordsman"-Trilogie. Als Hommage an frühe Eastern-Tage absolviert zudem Gordon Liu („Die 36 Kammern der Shaolin“) im Prolog einen Gastauftritt als mörderischer Eunuch.

      Während in den ersten Minuten die Positionen noch klar definiert sind - hier die gnadenlosen Anführer des Ost- und Westbüros, dort der schlagkräftige Rebell Zhao und eine wehrlose Maid in Nöten, tauchen im Verlauf des ausufernden Konflikts immer neue Parteien auf, wie etwa die als Mann verkleidete, androgyne Ling, Zhaos unerfüllte Liebe, die sich beim ersten Auftritt tatsächlich in einen Adler zu verwandeln scheint. Zudem greift nicht nur der skrupellose Despot Yu persönlich ein, sondern auch sein Doppelgänger aus dem Rebellenlager.

      Dagegen verschwindet Jet Li über Stecken aus der Handlung, um den jüngeren, eher unbekannten Darstellern den Platz zu überlassen. Ohne dass es bei der Berlinale-Pressekonferenz extra erwähnt werden musste, entstammen die chinesischen und taiwanesischen Schönheiten einmal mehr dem Popmusiksektor. Jenseits der optischen Reize gilt es aber, der verwickelten Handlung stets aufmerksam zu folgen, um mit den sich ständig ändernden Allianzen und wechselnden Identitäten Stand halten zu können. "Flying Swords of Dragon Gate“ besitzt einen recht simplen, jedoch reichlich kompliziert entwickelten Plot, was man aus vielen früheren Werken des Strippenziehers Tsui Hark gewohnt ist.

      Im Vergleich zu den frühen Jahrzehnten lässt sich eine Steigerung bei den Spezialeffekten ‚Made in Hongkong’ konstatieren. Bei Prestigeprojekten ließ man früher aus finanziellen oder zeitlichen Gründen viele CGI-Einlagen häufig in Amerika oder Australien entwickeln. Auch dieses Mal können nicht alle Computertricks restlos überzeugen, wie etwa der alle Charaktere verschlingende Wirbelsturm. Davon abgesehen gelingt Hark im Konflikt um Gold und Macht die Entfachung eines grandiosen Balletts aus Körpern und Waffen. An den meisterlichen direkten Vorgänger "Detective Dee und die Phantomflammen" kommt seine jüngste Arbeit allerdings nicht heran. Beide Werke schreien jedoch nach der großen Leinwand, wofür in Deutschland leider nicht genügend Interesse besteht.

      Fazit: Die so temporeiche wie aufwändige Neuauflage "Flying Swords of Dragon Gate" des chinesischen "Dragon Gate"-Mythos verwickelt sich in unübersichtlichen Plotwendungen, vermag aber als 3D-Märchen zu unterhalten.
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    2. Flying Swords of Dragon Gate: Martial-Arts-Film von Tsui Hark in der gegen Ende der Ming-Dynastie korrupte Herrscher und Rebellen aneinandergeraten.

      Der renommierte Hongkong-Regisseur Tsui Hark („Die sieben Schwerter“) zündet ein Martial-Arts-Feuerwerk, das an die Genreklassiker der Shaw-Brüder erinnert. Mittels bestechender Spezialeffekte, atemberaubender Stunts und spektakulärer Kampfchoreografien verknüpft der Film zwei chinesische Volksmythen, in denen es um fliegende Schwerter, magische Fähigkeiten und eine romantische Liebesgeschichte geht. Als Ein-Mann-Armee macht Actionikone Jet Li („Hero“) als schlitzohriger Freiheitskämpfer eine gewohnt gute Figur.
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