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For No Eyes Only: In der modernen Variante von Hitchcocks Klassiker "Das Fentser zum Hof" stößt ein Jugendlicher via Webcam auf ein Verbrechen.

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Handlung und Hintergrund

Nach einer Sportverletzung muss Computer-Crack Sam sich zuhause erholen. Währenddessen gelingt es ihm, sich heimlich in die Webcams seiner Mitschüler zu hacken. Gemeinsam mit seiner Freundin Liva macht er sich einen Freizeitspaß aus den Marotten seiner Klassenkameraden. Bis es eines Tages ernst wird: Aaron, ihr dubioser neuer Mitschüler, hat ein Messer in seinem Zimmer verstaut. Kurz darauf verschwinden dessen Eltern ganz plötzlich. Sam und Livia hüten nun einen gefährlichen Verdacht und begeben sich dabei auf unsicheres Fahrwasser.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Tali Barde
Darsteller
  • Benedict Sieverding,
  • Luisa Groß,
  • Tali Barde,
  • Evi Amon,
  • Manuel Moser,
  • Marie-Noemi Bold,
  • Simon Horvath,
  • Martin Bross,
  • Jens Eimermacher,
  • Franziska Dederichs,
  • Maren Caspers
Drehbuch
  • Tali Barde
Musik
  • Marco Heibach,
  • Philipp Seuthe
Kamera
  • Louis Bürk,
  • Lukas Häusler
Schnitt
  • Tali Barde

Kritikerrezensionen

    1. Der neue Mitschüler Aaron macht sich in der Hockeymannschaft richtig gut. Das stinkt Sam mächtig, denn nicht zuletzt wurde er genau von jenem gerade durch ein böses Foul außer Gefecht gesetzt. Mit seinem eingegipsten Bein ohnehin nicht gerade mobil, vergräbt er sich in seiner Bude und spielt bis zum Umfallen Videospiele. Als einer seiner Kumpels sich einen Scherz erlaubt und sich in Sams Webcam hackt, entschließt er sich, diese Idee für sich zu nutzen. Er beginnt ein unmoralisches, voyeuristisches Hobby, in dem er seine Mitschüler über deren Webcams ausspioniert und heimlich beobachtet. Dabei macht er durch Zufall bei seinem Konkurrenten Aaron eine verdächtige Entdeckung und verstrickt sich, zusammen mit seinem Schwarm Livia, immer tiefer in ein gefährliches Abenteuer. Tali Barde hat als Autor und Regisseur seinen ersten Langfilm als No-Budget Produktion selbst produziert. Bei der Wahl dieses hochbrisanten Themas ist es ihm gelungen, über 97 Minuten die Spannung aufrecht zu halten. Spürbar nah bewegt er sich an der Welt der Jugendlichen, fängt den Schulalltag authentisch ein und trifft mit Witz, adäquatem Musikeinsatz und guten Einfällen genau den richtigen Ton. Geschickt sensibilisiert er die „Generation Facebook“ für diese brisante, allgegenwärtige Thematik und zeigt auf, wie gläsern man sich durch die neue Kommunikationskultur macht. Dabei bezieht der Film keine wertende Stellung und konzentriert sich ganz auf die Welt der Jugendlichen. Mit FOR NO EYES ONLY erweist sich Tali Barde als echtes Naturtalent, auf dessen Werdegang man schon heute gespannt sein darf.
      Jurybegründung:

      Teenager Sam hat es hart erwischt: Beim Hockeytraining hat ihm der neue Mitschüler Aaron einen so heftigen Schlag aufs Knie versetzt, dass er nun mit Schiene und Krücken auf die Ersatzbank verbannt ist und auch sonst nicht viel unternehmen kann. Kein Wunder, dass er ziemlich sauer auf Aaron ist. In seiner Freizeit sitzt der Computer-Freak nun in seinem Zimmer vor dem Rechner, wo er ein dubioses Hacker-Programm entdeckt und es sogar noch perfektioniert. Fortan verbringt er Tag und Nacht damit, seine Mitschüler via Webcam auszuspionieren. Hinter ihren coolen Fassaden bekommt er Einblick in ihre intimsten Geheimnisse. Und ausgerechnet Aaron verhält sich in den eigenen vier Wänden äußerst merkwürdig. Bald keimt in Sam ein schlimmer Verdacht: Aaron war ihm von Anfang an suspekt, aber ist er gar ein Mörder? Sam will der Sache auf den Grund gehen und bekommt dabei überraschend Hilfe von seinem heimlichen Schwarm Livia. Gemeinsam stürzen die beiden sich in eine gefährliche Detektivarbeit.

      FOR NO EYES ONLY ist eine moderne Fassung von Alfred Hitchcocks DAS FENSTER ZUM HOF über und für die „Generation Facebook. Dabei hat Tali Barde mit seinem jungen Team und minimalem Budget nicht nur einen gut inszenierten Thriller vorgelegt, der spannend und unterhaltsam ist, sondern ihm ist in seinem Debütfilm das Kunststück gelungen, dem Original treu zu bleiben, ohne es zu kopieren oder zu persiflieren, und gleichzeitig ein vielschichtiges Bild vom webbasierten Alltag heutiger Jugendlicher zu zeichnen. Gleichzeitig leistet er einen wichtigen Beitrag zur aktuellen netzpolitischen Diskussion und wirft hochbrisante Fragen auf nach der Privatsphäre in Zeiten von Facebook und Google.

      Er ist ganz nah dran an der Welt der Jugendlichen und zeichnet ein authentisches Bild von Schulalltag und Freizeit, Träumen und Rivalitäten. Das Setting ist stimmig, nicht zuletzt weil das Team in den eigenen Jugendzimmern und Elternhäusern drehen musste, die Dialoge sind glaubwürdig, die Musik mit Elektroscore und Klavierklängen ist überzeugend eingesetzt. Der Film ist von der ersten Szene an packend: Das Hockeyspiel zu Beginn ist gut gefilmt und flott geschnitten. Auch im weiteren Verlauf gelingt es dem Regisseur mit einem guten Gefühl für Suspense und Timing, die Spannung hoch zu halten und im rechten Moment mit witzigen Einfällen und humorvollen Szenen aufzulockern. Einige lakonische Kommentare sorgen für eine selbstironische Brechung des jugendlichen Gebarens, ohne dass einzelne Personen dadurch denunziert oder abgewertet werden.

      Auch wenn nicht alle Darsteller durchgehend überzeugen, nicht jeder Dialog stimmig ist und nicht jede Pointe zündet, so besticht dieser Film durch seine enorme Authentizität und Originalität, seine Genrebeherrschung und seine Aktualität.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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