Eindrucksvolle Dokumentation eines ungewöhnlichen Naturschauspiels: Nach erfolgreicher Verpuppung startet der Monarchfalter seine Reise in Kanada, durchquert die Weiten der USA bis nach Mexiko, wo er überwintert, um sich dann wieder gen Norden aufzumachen. Neben den Angriffen von natürlichen Feinden ist der Schmetterling vor allem bedroht durch die Abholzung seiner Winterquartiere und die Zerstörung seines Lebensraumes aufgrund der Profitgier und Fahrlässigkeit der Menschen. Unterwegs auf der langen Route mit dem farbenprächtigen Falter sammelt der Film ganz unterschiedliche, bildgewaltige Eindrücke, gibt aber auch biologisch ökologische und kulturelle Hintergrundinformationen, wie die Schilderung mexikanischer Traditionen um die Ankunft der Schmetterlingsschwärme. Mit viel Sachverstand werden spektakuläre Naturphänomene und die Faszination der natürlichen Lebenszyklen erfahrbar gemacht.
Jurybegründung:
Die Dokumentation widmet sich dem Monarchfalter, der vor allem in Nord- und Mittelamerika zu finden und ein ganz besonderer Schmetterling ist. Seine Reise über tausende von Kilometern stellt ein Naturphänomen dar. Der Monarch paart sich in Texas und überwintert in Mexiko. Der Film versucht der Route des Falters zu folgen und begegnet dabei Forschern, Hobbybiologen, Beschützern des auf seiner Reise häufig gefährdeten Insekts.
Aber auch ein Schmetterlingszüchter kommt zu Wort, der die Tierchen für Hochzeiten und andere romantische Anlässe verkauft. Denn Schmetterlinge sollen Glücksboten sein, sie kommen aus einer anderen Welt, sagen die Mexikaner und sie sind ein Geschenk, denn sie verhelfen dem Ort an dem sie zu Hunderttausenden überwintern zu einem sonst nicht vorhandenen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Schmetterlinge sind die Seelen der Toten, das glauben die Mexikaner. Sie brauchen ganz bestimmte geoökologische Voraussetzungen zum Überleben. An ihren Überwinterungsplätzen in Mexiko, wo ein dichter Wald ihr Überleben sichern kann, wird immer mehr abgeholzt. Dieser kritische Aspekt wird zwar etwas ungeschickt ins Bild gesetzt, erscheint aber umso wichtiger, da das Bewusstsein für dieses Naturphänomen immer wieder neu geweckt werden muss,da die Bevölkerung teils aus Not teils aus Ignoranz den Lebensraum der Schmetterlinge zunehmend zerstört.
Die Dokumentation bemüht sich, alle Aspekte zu erwähnen und in Text und Bild zu erläutern. Dabei kommt es gelegentlich zu Doppelungen und die Fülle der Informationen führt manchmal zu Passagen, die die Aufmerksamkeit des unvorbereiteten Zuschauers stark beanspruchen. Dramaturgie und Schnitt tragen noch dazu bei, dass am Ende des Films Fragen offen bleiben. Die musikalische Ebene betont das mystische Bild des Schmetterlings.
Dennoch schafft es der Film, das Bemühen um die Existenz des Monarchfalters zu zeigen und zu würdigen. Der Umweltgedanke wird deutlich und die wenigen stillen Momente und beeindruckenden Bilder der Dokumentation können wirken.
Die Jury entschied sich einstimmig für das Prädikat wertvoll.
Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)