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Miss Julie: Darstellerisch brillante Verfilmung von August Strindbergs Tragödie über den Macht- und Verführungskampf, den eine Baroness und ihr Hausdiener in einer einzigen Nacht austragen.

Handlung und Hintergrund

Irland, 1890. Auf dem Landsitz ihres vermögenden, gerade abwesenden Vaters spielt Baroness Julie mit dem Feuer, flirtet in der Mittsommernacht mit Hausdiener John, der den Distanzbruch zunächst als ungehöriges Spiel mit seiner Abhängigkeitsposition verachtet, dann aber selbst die Kontrolle übernimmt und Fräulein gibt, was die gesellschaftlichen Konventionen verbieten. Danach sucht sich gegenseitige Verachtung ein Ventil, zeigt sich die Unmöglichkeit dieser Beziehung und des damit verbundenen Entkommens vor den zugewiesenen Rollen.

Irland, 1890. Auf dem Landsitz ihres vermögenden Vaters spielt Baroness Julie mit dem Feuer, flirtet in der Mittsommernacht mit Hausdiener John, der den Distanzbruch zunächst als ungehöriges Spiel mit seiner Abhängigkeitsposition verachtet, dann aber selbst die Kontrolle übernimmt und dem Fräulein gibt, was die gesellschaftlichen Konventionen verbieten. Danach sucht sich gegenseitige Verachtung ein Ventil, zeigt sich die Unmöglichkeit dieser Beziehung und des damit verbundenen Entkommens vor den zugewiesenen Rollen.

Eine Baroness und ihr Hausdiener tragen in einer einzigen Nacht einen Macht- und Verführungskampf aus. Darstellerisch brillante Verfilmung von August Strindbergs Tragödie mit Starbesetzung.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Liv Ullmann
Produzent
  • Synnøve Hørsdal,
  • Teun Hilte,
  • Oliver Dungey
Darsteller
  • Jessica Chastain,
  • Colin Farrell,
  • Samantha Morton,
  • Nora McMenamy
Drehbuch
  • Liv Ullmann
Musik
  • Arve Tellevsen,
  • Havard Gimse,
  • Truls Mork
Kamera
  • Mikhail Kritschman
Schnitt
  • Michal Leszczylowski

Kritikerrezensionen

    1. Das Drama "Fräulein Julie" ist eine Verfilmung des berühmten, gleichnamigen Theaterstücks von August Strindberg aus dem Jahr 1888. Die norwegische Regisseurin Liv Ullmann ("Kristin Lavrans Tochter", "Die Treulosen") verlegt den Schauplatz von Schweden ins Irland des Jahres 1890, bleibt aber ansonsten weitgehend werktreu. Das intensives Kammerspiel dreier Charaktere fördert die Essenz von Strindbergs Drama zutage und dekomprimiert sie zugleich mit dezenten, hilfreichen Ausschmückungen.

      Fräulein Julie und der Kammerdiener John setzen in der Mittsommernacht die Regeln der Standesgesellschaft außer Kraft. Von Anfang bis Ende ist diese Beziehung ein spannender Machtkampf mit wechselnden Rollen. John konfrontiert die exaltierte Julie unabsichtlich mit ihren Wunden als ungeliebtes Kind, während er mit einem eigenen Trauma hadert. Obwohl sich beide danach sehnen, verstanden zu werden, ist ihre emotionale Annäherung nicht von Dauer. Die sozialen und psychologischen Ebenen geraten in dieser Mittsommernacht wie Irrlichter in Bewegung, springen durcheinander.

      Jessica Chastain spielt die labile Julie ergreifend, indem sie ihre Weltfremdheit und ihr Gefangensein in einem inneren Drama offenlegt. Colin Farrell fasziniert auf ganz andere Weise als unterdrückt aggressiver Diener, der davon träumt, sein eigener Herr zu werden. Samantha Morton schließlich spielt die bodenständige Bedienstete, hinter deren Unscheinbarkeit sich eine überraschende Stärke verbirgt. Der nuancierten Inszenierung sieht man in jedem Moment an, wie intensiv sich Ullmann, die ja über eine jahrzehntelange Schauspielerfahrung verfügt, mit Strindbergs Stück befasst hat. Sie bringt es in diesem Film zum Strahlen, als verstörende, in der Realität verhaftete Tragödie. Das einzige, was nicht ganz zu diesem kurzen Bühnenwerk passt, ist die mit 129 Minuten doch etwas gedehnte Länge, welche die Gelegenheit zu furioser Konsequenz ausschlägt.

      Fazit: Liv Ullmanns Verfilmung des Strindberg-Dramas "Fräulein Julie" fächert die vielen Aspekte einer unmöglichen Affäre geschickt auf und bringt sie dabei zum Glänzen. Die drei Darsteller Jessica Chastain, Colin Farrell und Samantha Morton fesseln mit der psychologischen Tiefe ihres Kammerspiels.
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    2. Fräulein Julie: Darstellerisch brillante Verfilmung von August Strindbergs Tragödie über den Macht- und Verführungskampf, den eine Baroness und ihr Hausdiener in einer einzigen Nacht austragen.

      In ihrer vierten Kinoinszenierung weist Liv Ullmann die unveränderte Wucht von Strindbergs Klassen- und Geschlechterkampf zwischen einer Baroness und ihrem Hausdiener nach.

      Die Tragödie des schwedischen Dramatikers wurde bereits mehrfach verfilmt. Doch Ullmanns Adaption ist die prominentest besetzte, wohl bisher nuancenreichste und ein darstellerisches Schwergewicht, mit dem sich vor allem Jessica Chastain für den Oscar empfiehlt.

      Ullmann schrieb auch das Drehbuch, verlagert den Schauplatz ins Irland von 1890, wo auf einem noblen Landsitz die Barriere zwischen zwei Welten kurzfristig aufgebrochen wird, die sonst für strikte Trennung sorgt. In der Mittsommernacht, in der Ausgelassenheit unkontrollierbare Variable ist, beginnt Julie, Tochter eines einflussreichen, gerade abwesenden Barons, mit Hausdiener John (Colin Farrell) zu flirten. Was dieser zunächst als ungehöriges Spiel mit seiner Abhängigkeitsposition empfindet, entwickelt sich schnell zu einer Attraktion, die tatsächlich von echten Gefühlen gespeist, vielleicht aber auch nur Instrument sein könnte, um die unterschiedlichen Sehnsüchte beider Figuren erfüllen zu können. Denn Julie, die gerade von ihrem Verlobten verlassen wurde, sucht einen Ausweg aus ihrem Leben, das sie als Qual empfindet - und John eine Möglichkeit, ein Ventil für seinen Ehrgeiz zu finden und seinen Status zu verbessern. Beobachterin des tragisch endenden Machtkampfes zwischen Klasse und Geschlecht ist Johns Verlobte (Samantha Morton), eine unerschütterliche moralische Instanz und die Einzige der drei Figuren, die sich in ihre zugewiesene Rolle fügt.

      Ullman verlässt den Hauptschauplatz, das Haus, nur wenige, aber prächtig visualisierte Male, legt eine erlesen fotografierte Adaption vor, die nicht alles über die Motive der Figuren offenlegt, bewusst mehrdeutig bleibt. Verlorenheit und Einsamkeit werden deutlich, wie auch Dominanz und Verletzlichkeit. Aus Distanz wird plötzlich Nähe, aus Verachtung plötzlich Zuneigung. Inwieweit dahinter Berechnung erkennbar ist, bleibt Interpretation des Zuschauers, der in diesem Sturm wechselnder Emotionen gebannt ist von Farrell, der zwischen Zorn, Zärtlichkeit und Lust maskuline Macht repräsentiert, und der überragenden Chastain, die dieser gequälten Figur, die auch hochmütige, manipulative Züge hat, wirklich Seele verleiht. kob.
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      1. Ein umstrittenes Theaterstück des schwedischen Dramatikers August Strindberg. Die erste Verfilmung erfolgte bereits 1912 zu Stummfilmzeiten unter der Regie von Anna Hofman-Uddgren. 1951 fand eine weitere Verfilmung statt, diesmal unter der Regie von Alf Sjöberg. Im Laufe der Zeit wurde der Stoff noch mehrmals - auch international - verfilmt, unter anderem 1999 von Mike Figgis und jetzt 2014 von Liv Ullmann.
        Die mittlerweile 75jährige Liv Ullmann hätte wohl selber in jungen Jahren diese Paraderolle gespielt. Doch leider blieb ihr Dies verwehrt. So hat sie diesen Wunschtraum jetzt als Regisseurin umgesetzt.
        Ein Dreipersonenstück, das gegenüber dem Original nicht in Schweden sondern in Irland spielt. Auf Castle Coole lebt die adlige Julie. Seit dem Tod ihrer Mutter fühlt sie sich einsam und verlassen. In einer Mittsommernacht wird aus dem anfänglichen Flirt zwischen dem adeligen Fräulein Julie (Jessica Chastain)und dem weltgewandten Diener John (Collin Farrell)ein gefährliches Spiel aus Verführung und Zurückweisung.
        Sie ist von der Bildung des Dieners fasziniert, während John sich eine Verbesserung seiner gesellschaftlichen Stellung verspricht. Aber die Klassenunterschiede und die misstrauische Verlobte Kahtleen (Samantha Morton), die als Köchin hier dient, steht dazwischen.
        Doch verhindern lässt sich diese anbahnende Leidenschaft nicht mehr und so steigert sich der Liebesreigen, bis zur dramatischen Wendung.
        Drei schauspielerisch überzeugende Akteure, die aber sehr viel Geduld und Sitzvermögen erfordern und letztlich nur etwas für den überzeugten Theatergänger ist.
        129 Minuten – gefühlte Ewigkeit für den Zuschauer.
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