Frauchen und die Deiwelsmilch: Kultblondine Katzenberger als kriminalistisch begabte Sparkassenangestellte im Pfälzer Regionalkrimi.
Harmloser Regionalkrimi, in dem die Privatfernseh-Ikone Daniela Katzenberger ihr überraschend überzeugendes Schauspieldebüt gibt.
Im Grunde verdankt Daniela Katzenberger ihre Prominenz der Tatsache, dass sie es nicht geschafft hat, nackt im Männermagazin „Playboy“ zu erscheinen. Auf dieser ebenso fragwürdigen wie fragilen Basis eine erfolgreiche TV-Karriere aufzubauen, ist ziemlich imposant. Dass der SWR und die ARD-Tochter Degeto der Pfälzerin nun sogar eine Laufbahn als Schauspielerin ermöglichen, sagt allerdings vor allem viel über die ARD. Natürlich hat die Reality-Ikone mittlerweile eine Menge Medienerfahrung, selbst wenn sie in den diversen Doku-Formaten von Vox vorwiegend als Verkörperin in eigener Sache aufgetreten ist. Trotzdem ist ihre Leistung in „Frauchen und die Deiwelsmilch“ unter der Regie von Thomas Bohn durchaus bemerkenswert, was aber auch daran liegen kann, dass es keinen rechten Maßstab für ihre Darbietungen gibt: Die Krimikomödie wirkt stellenweise wie ein Laienstück. Allerdings war es vermutlich auch nicht leicht, gestandene Schauspieler zu finden, die den nötigen Dialekt beherrschen. Es ist zwar mutig vom SWR, sich nach „
Der Bulle und das Landei“ erneut an einem Mundartkrimi zu versuchen, aber qualitativ gibt es doch gewisse Unterschiede, zumal die Titelfiguren der erfolgreichen Reihe von Uwe Ochsenknecht und Diana Amft verkörpert werden. Die Handlung des Films (Buch: Holger Badura, nach einer Idee von SWR-Redakteur Ulrich Herrmann) ist ähnlich harmlos wie die Geschichten, die das „Erste“ am Vorabend erzählt. Originell ist allerdings die Spielerei mit dem Titel: Beim „Frauchen“ handelt es sich keineswegs um die Hauptdarstellerin, sondern um einen Rauhaardackel, der zudem ein Männchen ist; und die Teufelsmilch ist ein Weinberg, unter dem Erdöl entdeckt worden ist. Der Besitzer weiß davon aber nichts, ganz im Gegensatz zum habgierigen Bürgermeister (Klaus Zmorek). Katzenberger spielt eine Bankangestellte namens Miri, die dem Schurken durch Zufall auf die Schliche kommt. Immerhin gibt es ein Merkmal, das „Frauchen und die Deiwelsmilch“ von anderen Heimatkrimis unterscheidet: Miri ist ein Zahlengenie, und wenn sie am Computer recherchiert, sausen die Zahlenkolonnen wie im High-Tech-Krimi über das Filmbild. Sieht man von der Führung der Hauptdarstellerin ab, ist der Film gemessen an früheren Arbeiten Bohns („Eine Frage des Gewissens“) eher Durchschnitt. tpg.