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New York'ta 5 Minare: Nicht alle Moslems sind Terroristen, erklärt uns dieser aus türkischer Manufaktur stammende und um internationale Stars angereicherte Actionthriller, wenn die im Alltag als Arabesk-Musiker wirkenden Mustafa Sandal und Mahsun Kirmizigül (auch Regie, Buch, Musik) als Cop-Duo einen gesuchten Terroristen jagen, der sich jedoch als weniger fanatisch entpuppt als manche seiner Verfolger. Actiongeladen, gut ausgestattet,...

Handlung und Hintergrund

Die Spur einer Terrorserie in der Türkei führt geradewegs nach New York, wo seit fast vierzig Jahren der vom Staat als gefährlich eingestufte Exiltürke Haci residiert. Der scheint sich gut integriert zu haben mit amerikanischer Frau und Tochter, doch das hilft ihm auch nichts, als das FBI ihn verhaftet und zwei aus Istanbul angereisten Beamten zur Rückführung übergibt. Doch Haci hat Unterstützer und wird gewaltsam befreit. Das wiederum lassen die türkischen Cops nicht auf sich sitzen und jagen den Flüchtling auf eigene Faust durch die fremde Stadt.

Zwei türkische Polizisten jagen einen türkischen Terrorverdächtigen in New York und müssen sich dabei übereifriger amerikanischer Kollegen erwehren. Türkischer Actionthriller mit teils internationaler Besetzung.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Mahsun Kirmizigül
Darsteller
  • Danny Glover,
  • Gina Gershon,
  • Robert Patrick,
  • Haluk Bilginer,
  • Mahsun Kirmizigül,
  • Mustafa Sandal

Kritikerrezensionen

    1. Vor vier Jahren sorgte „Tal der Wölfe: Irak“ nicht nur aufgrund überzogener Gewaltdarstellungen und antisemitischer Tendenzen für Aufsehen, sondern ebenfalls durch den Coup, US-Stars der zweiten Reihe wie Billy Zane und Gary Busey für die Schurkenrollen gewonnen zu haben. Mit seinem dritten Spielfilm schlägt Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur Mahsun Kirmizigül („Weißer Engel“) die gleiche Richtung ein, indem er Danny Glover, Robert Patrick, Gina Gershon und einige unbekannte Akteure für sein politisches Polizeidrama besetzte. Den Filmemacher brachte dies schon im Vorfeld in Verdacht, ein ähnlich zweifelhaftes Werk produziert zu haben, zumal islamitische Fanatiker eine nicht unwesentliche Rolle spielen. Man mag sich daher streiten, ob die teils in New York angesiedelte Geschichte zur Verteidigung bestimmter Zeitgenossen gedacht sei, doch immerhin läuft die Aussage auf eine völker- und religionsversöhnliche Tendenz hin.

      Nach der Ermordung eines Journalisten in der Eröffnungsszene geht die Istanbuler Anti-Terroreinheit mit aller Härte gegen die offensichtlichen Täter vor, wobei die Konfrontation der schießwütiger Parteien mit hohen Verlusten auf beiden Seiten endet (sechs erschossene Polizisten gegen 18 tote Attentäter). In den ersten Minuten bauen Schnitt und Kamera einen Welt überspannenden Blick auf die internationale Vernetzung des Terrorismus und deren Bekämpfung auf. Dabei zeigt sich der vom Regisseur Kirmizigül verkörperte Protagonist Firat als reichlich rücksichtslos in Sachen Polizeigewalt gegen potentielle Kriminelle und Anarchisten. Für von den seinem anatolischen Großvater erzogenen, vaterlosen Ermittler heiligt der Zweck alle Mittel. Erstmals spielt Krimizigül hier das Motiv von Generationskonflikt und Familientreue an, das sich durch den gesamten Film zieht und die zweite Hälfte komplett überlagert.

      Firats offensichtlicher Gegenspieler, der nach New York geflohene Prediger Haci, gibt sich als aufgeklärter Muslim, der eine amerikanische Frau (Gina Gershon) ehelichte und seiner Tochter Jasmine eine christlich-islamische Heirat gestattet. Stets zitiert der von einem überzeugenden Haluk Bilginer („The International“) verkörperte Lehrer den Koran und gibt sich in seinen Ansichten erstaunlich moderat („Allah und Gott sind letztlich das Gleiche.“). Dass der tolerante Muslim mit seinen Weisheiten allerdings jeden Skeptiker problemlos überzeugt und sogar einen fanatischen Hassprediger mit stechendem Blick zum Schweigen bringt, gehört zu den zahlreichen Ungereimtheiten des Skripts. Niemand kommt es in den Sinn, Haci könnte einfach nur ein perfekter Lügner sein – nicht einmal die erzürnten Geheimdienstchefs zweifeln bald mehr.

      Ebenso eindimensional tritt Robert Patrick als FBI-Beamter David Becker auf, der aufgrund seines Irakeinsatzes einige Brocken kurdisch spricht, was in der einheitlich türkisch synchronisierten Fassung weniger eindrucksvoll wirkt als in der zweisprachigen Version. Doch für den sturen, unsensiblen Beamten sind alle Muslime potentielle Terroristen, weshalb er kein Problem darin sieht, eine Gebetszeremonie rücksichtslos zu stören. Als Anlass für Beckers ruppiges Vorgehens liefert das Drehbuch später den Tod seines Bruder bei den Anschlägen vom 11. September. Auch er muss sich vom gemäßigten Agenten und Korankenner Acar eines Besseren belehren lassen.

      Während sich die erste Hälfte noch auf die Suche nach dem gewaltsam entführten Haci konzentriert, als befände man sich in einem typischen Cop-Reißer der Achtziger, verkommt die zweite Hälfte zum tränenreichen Familiendrama. Über die zahlreichen Löcher in der Plotentwicklung sollte man sich besser nicht den Kopf zerbrechen. So problemlos wie Haci befreit und wieder aufgespürt wird, tappen die türkischen Agenten in jede offensichtliche Falle. Aufgrund welcher Beweise man den Verdächtigen inhaftierte, wird niemals ganz deutlich. Nach einem Rachemord nebst Bekennervideo besteht für die US-Polizei kein Problem, die islamischen Fanatiker dingfest zu machen, als befände sich ihr Versteck geradezu um die Revierecke.

      So schlingert die klischeehafte Story zähflüssig bis zur Auflösung aller Zusammenhänge in Hacis Heimat Bitlis in Ostanatolien dahin. Am Ende heißt es, Taschentücher bereit zu halten. Was bleibt, sind teils atemberaubende Kamerafahrten über New York, Istanbul und Bitlis, aber für einen fast zweistündigen Blick auf die Konflikte zwischen muslimischer und westlicher Welt erscheint dies etwas mager.

      Fazit: Holzschnittartige Mischung aus Cop- und Familiendrama mit Völkerverständigungstendenz, die zunehmend Sentimentalitäten mit Spannung verwechselt.
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    2. Nicht alle Moslems sind Terroristen, erklärt uns dieser aus türkischer Manufaktur stammende und um internationale Stars angereicherte Actionthriller, wenn die im Alltag als Arabesk-Musiker wirkenden Mustafa Sandal und Mahsun Kirmizigül (auch Regie, Buch, Musik) als Cop-Duo einen gesuchten Terroristen jagen, der sich jedoch als weniger fanatisch entpuppt als manche seiner Verfolger. Actiongeladen, gut ausgestattet, statt patriotischem Eifer gibt’s eine Toleranzbotschaft. Mit Danny Glover, Robert Patrick und Gina Gershon durchaus zugkräftig.
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