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Full Metal Village: Im Mittelpunkt des Films stehen die Einwohner des kleinen Ortes, der jährlich zum Open-Air-Festival von Fans der Heavy-Metal-Szene überschwemmt wird. Am ersten Augustwochenende treffen sich zirka 60.000 Fans aus aller Welt in Wacken, das nur 1.800 Einwohner zählt. Der Film zeigt die Wackener in ihrem Alltag und wie sie die Zeit des Festivals erleben, bei dem sie zum Teil mit eingebunden sind. Der Dokumentarfilm trägt...

Handlung und Hintergrund

Das Wacken Open Air hat sich seit Jahren zum wichtigsten Festival für Heavy-Metal-Fans entwickelt. Die internationale Szene trifft sich alljährlich zur ohrenbetäubenden Party - in einem winzigen schleswig-holsteinischen Dorf. Dann stehen 2000 gutbürgerliche Einwohner 40.000 ausgewachsenen Schwermetallern gegenüber. Zwei Kulturen prallen aufeinander, symbolisiert durch Kirchenchor und gotteslästerliche Combos. Aber der kleine Ort lebt auch von den Nebeneinkünften. Und manchen begeistert der Mentalitätswandel gar.

Witzige Doku über ein verschlafenes Dorf, das alljährlich zum Metal-Mekka mutiert. Die Koreanerin Sung Hyung Cho gewann mit ihren skurrilen Einsichten über den Umgang der Bewohner mit dem Massenphänomen den renommierten Max-Ophüls-Preis.

In Schleswig-Holstein, da ist die Welt noch in Ordnung. Kühe grasen auf Wiesen, die Felder scheinen einer landwirtschaftlichen Postkartenidylle entsprungen. Doch einmal pro Jahr findet hier das beliebteste Heavy-Metal-Festival Deutschlands statt, ein Open Air, das auch internationales Publikum anzieht. Zwei Welten prallen dann aufeinander, zwei Kulturen, die sonst fast überschneidungsfrei nebeneinander existieren.

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In Schleswig-Holstein, da ist die Welt noch in Ordnung. Kühe grasen auf den Wiesen und die Felder scheinen einer landwirtschaftlichen Postkartenidylle entsprungen. Doch einmal pro Jahr wird es schwarz in Wacken: Dann findet hier das beliebteste Heavy-Metal-Festival Deutschlands statt, ein Open Air, das auch internationales Publikum anzieht. Zwei widersprüchliche Welten prallen dann aufeinander, zwei Kulturen, die sonst fast überschneidungsfrei nebeneinander existieren.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Cho Sung-Hyung
Produzent
  • Helge Albers,
  • Roshanak Behesht Nedjad,
  • Konstantin Kröning
Drehbuch
  • Cho Sung-Hyung
Kamera
  • Marcus Winterbauer
Schnitt
  • Cho Sung-Hyung

Kritikerrezensionen

    1. Full Metal Village, ein Dokumentarfilm der in Deutschland lebenden koreanischen Regisseurin Sung-Hyung Cho, war 2006 ein ganz besonderes, viel beachtetes Ausrufezeichen der nationalen Dokumentarfilmszene. Schildert er doch eine Begegnung der ganz besonderen Art: die Kollision zweier Kulturen und Lebensformen.

      Seit 15 Jahren wird am ersten Augustwochenende das kleine schleswig-holsteinische Dorf Wacken, eine 2000 Seelen-Gemeinde, zum Mekka der Heavy und Full Metal Fans. Waren die Anfänge noch bescheiden und überschaubar, so kommen inzwischen etwa 40.000 Besucher aus der ganzen Welt angereist.

      Ein größerer Kontrast ist schwerlich denkbar: hie eine scheinbar seit Jahrhunderten kaum veränderte, dörfliche Gemeinschaft, da die verschworene Fangemeinde mit ihren eigenwilligen Ritualen. Folglich eine Begegnung mit absurden, paradoxen oder auch reichlich skurrilen Zügen.

      Sung-Hyung Cho nennt „Full Metal Village“ einen „Heimatfilm“. Zurecht, wird man doch dem Film am ehesten gerecht, wenn man seine Selbstdefinition ernst nimmt. Etwa drei Fünftel des Films dominiert der Duktus der ethnografischen Spurensuche.

      Die Regisseurin entdeckt eine auch für sie ganz persönlich wenig vertraute Welt, lässt den Zuschauer Schritt für Schritt an ihren Entdeckungen teilhaben. Wir erleben unmittelbar den Charme dieser Annäherung. Nach und nach offenbart sich: Auch diese bäuerliche Gemeinschaft ist im Wandel, das bäuerliche Selbstverständnis ist teilweise radikal verändert.

      Bauer Trede, der die Festivalwiesen verpachtet, betreibt eine Biogas-Anlage und macht in Aktiengeschäften - gemäß seinem neuen Leitspruch: „Menschen sind besser zu melken als Kühe.“ Junge Mädchen träumen von einer Karriere als Fotomodel, dörfliche Seniorinnen tanzen nach Country-Klängen, auch wenn sie noch Satanismusgerüchte über die „fremdartigen Gäste“ kolportieren. Auch die aktuellen existentiellen Ängste in Deutschland haben vor Wacken nicht Halt gemacht.

      Der Film steigert elegant und allmählich sein Tempo, verändert seinen Rhythmus. Der beschaulich-behutsamen Schilderung folgt der „Einbruch“ der Heavy Metal Welt, der sich bis zum Furioso einer Walpurgisnacht unserer Zeit steigert.

      Dann noch einmal ein Stilwechsel im Schluss-Epilog, Bilder der Ermüdung, ja des Katzenjammers nach der Orgie, nach der Party.

      Die allmähliche Rückkehr zur „Normalität“, wenn das „Schlachtfeld“ aufgeräumt wird.

      Eine besonders in der Strukturierung und der Komposition der Stimmungswechsel gelungene Arbeit (Kamera: Marcus Winterbauer). Sie wahrt die besondere Tugend des Dokumentarischen, genau zu beobachten und zu zeigen - und die Wertung dem Betrachter zu überlassen.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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