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Gainsbourg, vie héroïque: Obwohl sich Serge Gainsbourg, die größte Musiklegende Frankreichs, für hässlich hielt und immer wieder betonte, dass man mit einer 'gueule (Fresse)' wie der seinen nicht zartfühlend sein könne, strahlte er eine unwiderstehliche, linkisch-charmante Verwegenheit aus und eroberte die Musikszene mit visionärer Stilsicherheit. Mit seiner 'gueule' und der hypnotisierenden Anziehungskraft verführte er die begehrtesten...

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Handlung und Hintergrund

Vom wilden und aufregenden Leben des legendären Serge Gainsbourg - eine der französischen Ikonen des 20. Jahrhunderts! - erzählt Comic- Star Joann Sfar in einem ebenso komischen wie fantastischen Biopic. Es ist die Geschichte eines Poeten und Provokateurs, der mit seinen Liedern die Musikgeschichte verändert hat, eines unwiderstehlichen Herzensbrechers, dem die schönsten Frauen- Brigitte Bardot, Juliette Gréco, Jane Birkin - zu Füßen lagen. Mit Witz und Fantasie zeichnet der Film zentrale Stationen von Gainsbourgs Leben nach und wirft einen Blick hinter die öffentliche Maske eines schillernden Genies.

Serge Gainsbourg wächst als Sohn russisch-jüdischer Eltern auf und lernt schnell, dass mit seiner Visage kein Staat zu machen ist. Nachdem er sich als junger Mann zunächst erfolglos als Maler versucht, entdeckt er seine Liebe zur Musik. Vom Barpianisten arbeitet sich Serge hoch zur Ikone des Chansons, der die Popkultur Frankreichs verändert und auch als Womanizer Schlagzeilen macht. Brigitte Bardot, Juliette Gréco und Jane Birkin gehören zu seinen Eroberungen, denen er maßgeschneiderte Songs auf den kurvenreichen Leib schreibt.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Joann Sfar
Produzent
  • Marc du Pontavice,
  • Didier Lupfer
Darsteller
  • Eric Elmosnino,
  • Lucy Gordon,
  • Laetitia Casta,
  • Doug Jones,
  • Anna Mouglalis,
  • Mylène Jampanoi,
  • Sara Forestier,
  • Kacey Mottet Klein,
  • Razvan Vasilescu,
  • Dinara Drukarowa,
  • Philippe Katerine,
  • Yolande Moreau,
  • Orphelia Kolb,
  • Claude Chabrol,
  • François Morel,
  • Philippe Duquesne,
  • Angelo Debarre,
  • Grégory Gadebois,
  • Alice Carel,
  • Roger Mollien
Drehbuch
  • Joann Sfar
Kamera
  • Guillaume Schiffman
Schnitt
  • Maryline Monthieux
Casting
  • Stéphane Batut

Kritikerrezensionen

    1. In dem ersten Spielfilm, den er inszeniert, setzt der französische Comiczeichner Joann Sfar seinem großen Jugendidol Serge Gainsbourg ein Denkmal. Er garniert sein Biopic mit stimmungsvollen Fantasie-Einlagen und mit Comicfiguren. Eine Besetzung mit großen Namen – selbst Altregisseur Claude Chabrol hat eine kleine Rolle – und ein reicher, von den Darstellern gesungener Soundtrack versetzen zurück in die wilden Sechziger, die Zeit der sexuellen Revolution und der Tabubrüche.

      Ein Mann muss nicht gut aussehen, um den Frauen zu gefallen. Diese Lebensweisheit gilt erst recht für den schmächtigen Serge Gainsbourg mit der großen Hakennase und den abstehenden Ohren, wie ihn in diesem Film Éric Elmosnino verkörpert. Säße er nicht am Piano, um mit dunkler Stimme poetisch-freizügige Lieder vorzutragen, bliebe es gänzlich ein Rätsel, was die schönen und erfolgreichen Frauen in den Bann dieses Kettenrauchers zog.

      Der Film beginnt im besetzten Frankreich, als der Junge Lucien Ginsburg, der sich einen Judenstern anheften muss, die Autoritätspersonen mit frechen Sprüchen irritiert. Auf den Mund gefallen, das zeigt der Film, ist schon der gleichwohl schüchterne Junge nicht. Trotzdem verfolgt ihn eine aufgeblähte Judenkarikatur, die von einem antisemitischen Hetzplakat herabsteigt, durch die Straßen. Sfar verwendet für sein betont subjektives Porträt solche surrealen Einlagen, um die inneren Konflikte Gainsbourgs zu interpretieren. So begleitet den Sänger und Liedkomponisten auch meistens eine ungebetene Comicgestalt mit sehr langen Fingern und einer noch längeren Nase, die „Fresse“. Dieses Alter Ego Gainsbourgs kennt keine Angst oder Scham, sondern weist ihm den Weg mit rücksichtslosen Kommentaren.

      Die Frauen: Der Besuch Gainsbourgs bei der Gréco wird als Mysterium, als Eintritt in das Reich einer überirdischen Person inszeniert. Anna Mouglalis spielt die Gréco als erotische Hexe, vor der Gainsbourg etwas zu viel Respekt entwickelt. Der Reigen der Schönen an seiner Seite entlarvt den deutschen Untertitel „Der Mann, der die Frauen liebte“, als etwas irreführend. Es sieht hier nämlich ganz so aus, als hätten sich die Covergirls ihm an den Hals geworfen. Laetitia Casta spielt Brigitte Bardot, die ihre Ehe mit Gunter Sachs nicht daran hinderte, eine intensive Affäre mit Gainsbourg zu beginnen.

      Lucy Gordon, die sich kurz nach Ende der Dreharbeiten das Leben nahm, stellt Jane Birkin dar, die langjährige Lebensgefährtin Gainsbourgs. Ihre schlanke Figur in den ultrakurzen Minikleidchen und ihr unschuldiges Lächeln geben einen starken Kontrast zum übernächtigten Raucher und Trinker Gainsbourg ab – auch so ein stilistisches Zeitdokument der siebziger Jahre. Sfars künstlerische Annäherung an Gainsbourg bezieht auch dessen russische Eltern mit ein, die im Film jeden mit sauren Gurken und Wodka bewirten, der bei ihnen vorbeischaut, einmal auch gerne die Bardot. Vielleicht erinnert dieser Film gar nicht so sehr an den wirklichen Menschen Gainsbourg – der 1991 starb -, als an die ferne Zeit der Revolten, als ein Look oder ein Lied noch Skandale verursachten.

      Fazit: Mit surrealen Einlagen und viel Musik geschmücktes, subjektives Porträt über den wilden französischen Pop-Komponisten.
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