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Garagenvolk: Dokumentation über eine Garagensiedlung im hohen Norden Russlands, in der sich vorwiegend Männer einen Ort des Rückzugs erschaffen.

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Handlung und Hintergrund

Von außen wirken sie industriell, kahl und wenig einladend. Doch für die überwiegend männliche Bevölkerung in einer nördlichen Provinz Russlands, die vom Bergbau bestimmt wird, bieten die kleinen Garagen einen Ort für das eigene Refugium.

Ob als Sportstätte, für die Wachtelzüchtung, als Sammelsurium für Schrott, als Werkstätte oder gegrabenen Untergeschossen, die ins Tiefe Innere vordringen und Platz, so weit das Auge reicht bietet – hier verwirklichen sich die Männer einen Traum. Regeln weichen hier Erfindungskraft.

Regisseurin Natalija Yefimkina widmet sich in ihrem ersten Debütfilm „Garagenvolk“ einer unwirklichen Welt in Russland. Ab dem 16. September 2021 erscheint der Dokumentarfilm in den deutschen Kinos.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Natalija Yefimkina

Kritikerrezensionen

    1. FBW-Pressetext:

      Der russische Norden. Am Rande einer Stadt, in der ein Bergbaukonzern der einzige Arbeitgeber ist, erstrecken sie sich ins Unendliche: Garagen, hinter deren rostigen Toren sich alles findet, nur kein Auto. Ein Mikrokosmos, in dem sich ein verborgener Teil der Gesellschaft zeigt und in dem auch Platz für Humor ist.

      FBW-Jury-Begründung:

      Am Rande eines nicht näher bestimmten Städtchens irgendwo in den Weiten Russlands erstreckt sich eine Reihe von alten Garagen, die jedoch schon lange nicht mehr nur als bloße Unterstände für Fahrzeuge dienen. Vielmehr verbergen sich hinter ihren Türen ungeahnte Welten individueller Formen der Selbstverwirklichung. Die Filmemacherin Natalija Yefimkina gewährt in ihrem Debütfilm spannende Einblicke hinter diese Türen. Wie einer ihrer Protagonist*innen, der über Jahrzehnte hinweg den Boden seiner Garage immer tiefer ausschachtete, dringt Yefimkina Schicht für Schicht zu den Untiefen ihrer Porträtierten vor, die ihre Garagen zum Refugium ihres offiziellen Daseins ausgebaut haben. Mit zunehmender Dauer entwickelt sich der Film zu einem faszinierenden Panorama postindustrieller Lebensverhältnisse in Russland. Dafür sorgen nicht nur die Protagonist*innen mit ihren Persönlichkeiten und teilweise schrägen Hobbys und Tätigkeiten selbst, sondern insbesondere auch die herausragend fotografierten Bilder innerhalb der Garagenwelt und das Zeigen der Welt „da draußen“. Und so betten durchkomponierte Aufnahmen einer von jahrzehntelang aktiver Schwerindustrie geprägten Landschaft die Porträts der Menschen auf äußerst stimmige Weise ein - sind sie doch ihrerseits von dieser Schwerindustrie geprägt, deren Blütezeit lange zurückliegt. In den mitunter durchaus heiteren Erzählton brechen zuweilen sehr heftige Momente, in denen sich die Auswirkungen des extremen Alkoholismus zeigen, der Teile dieses Ortes beherrscht. Diese inhaltliche Zuspitzung ist in der Montage hervorragend gelungen und fußt auf einer geschickt gebauten Dramaturgie feiner Beobachtungen, mit denen der Film immer weiter zu den Menschen vordringt. Der Film entblättert ein Kaleidoskop von Typen und lebt vom Vertrauen, das die Filmemacherin zu ihnen hat aufbauen können. In dieser souveränen Orchestrierung der verschiedenen Tonlagen bleibt zum Ende hin gar Platz für Ironie: Putin als Schäfer, der über allem thront - solche vielschichtigen Dimensionen hat GARAGENVOLK reichlich zu bieten.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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