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Fake-News-Vorwurf gegen Disney-Kult: Marvel-Regisseur soll kultigen 90er-Hit doch nicht verfilmen

Fake-News-Vorwurf gegen Disney-Kult: Marvel-Regisseur soll kultigen 90er-Hit doch nicht verfilmen
© Imago/Everett Collection

Das ließ nicht wenige Erwachsene aufhorchen: „Gargoyles“ soll endlich eine Live-Action-Verfilmung erhalten. Für die Regie ist ein Marvel-Mann vorgesehen. Oder etwa doch nicht?

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Als Kind hatte man es in den 1980er- bis Mitte der 1990er-Jahren wirklich gut: Die Eltern verstanden oft gar nicht, was für Video- und Computerspiele man mit den Freunden gesuchtet hat (Stichwort: „Doom 2“). In Sachen Filme und Serien durfte man als heranwachsendes Kind häufig direkt neben Mama und Papa Platz nehmen, wenn Filme wie „Gremlins“ und „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ im Fernsehen ausgestrahlt wurden. Aber selbst wenn die Eltern streng den Altersempfehlungen in der Programmzeitschrift folgten, gab es genug Spannendes für Kids. Eine für die damalige Zeit und für das vermeintliche Zielpublikum erstaunlich düstere und erwachsene Zeichentrickserie kam ausgerechnet von Disney selbst: „Gargoyles – Auf den Schwingen der Gerechtigkeit“.

Die unter anderem von Greg Weisman verantwortete Zeichentrickserie behandelte Themen wie Loyalität, Verrat, Blutschuld und Vergebung, nutzte Verweise auf die klassische Literatur und entfaltete vor allem in der zweiten Staffel eine geradezu Shakespeare’sche Dramatik, die in dieser Form unerreicht blieb – zumindest in Bezug auf vergleichbare westliche Zeichentrickserien. Insgesamt erschienen von 1994 bis 1997 drei Staffeln mit 78 Episoden, die deutsche Erstausstrahlung war am 25. November 1995 auf RTL.

In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Anzeichen für eine Fortsetzung beziehungsweise Kino-Adaption von „Gargoyles“, materialisiert hat sich bis dato nichts davon. Produzent Todd Garner („Mortal Kombat“) hatte sich genauso daran versucht (via Polygon), wie Horrormeister und Comedian Jordan Peele („Get Out“) (via /Film).

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Nun berichtete Belfast Telegraph, dass Disney einen erneuten Versuch gestartet hat, die Ritter der Nacht auf die große Leinwand zu bringen, und zwar als Live-Action-Verfilmung. Und so wie es aussieht, ist ein Regisseur bereits gefunden: Niemand Geringeres als Kenneth Branagh soll sich für den Micky-Maus-Konzern in das wilde Getümmel stürzen. Ob Branagh das 2011 von den Autoren David Elliot („Down a Dark Hall“) und Paul Lovett („Vier Brüder“) verfasste Drehbuch verfilmen oder ein komplett neues verfasst wird, steht noch nicht fest, genauso wenig ein Kinostart. Ohnehin dürfte in Hollywood aufgrund eines Doppelstreiks der Gewerkschaften Writer’s Guild of America (WGA) und Screen Actors Guild-American Federation of Television and Radio Artists (SAG-AFTRA) momentan gar nichts mehr laufen. Da bleibt nur zu hoffen, dass das Projekt dadurch nicht schon wieder in der Versenkung verschwinden wird.

Dennoch: Dass der 62-jährige Branagh es versteht, opulente Action zu inszenieren, stellte er schon 2011 mit dem Marvel-Film „Thor“ unter Beweis. Der britische Filmemacher ist zudem ein echter Disney-Routinier, hat für das Unternehmen neben „Thor“ noch die Filme „Cinderella“, „Artemis Fowl“ sowie die beiden Hercule-Poirot-Verfilmungen „Mord im Orient Express“ und „Tod auf dem Nil“ inszeniert, in denen er zudem die Hauptrolle übernahm. Mit „A Haunting in Venice“ steht Teil 3 in den Startlöchern (deutscher Kinostart am 14. September 2023). Einen Dämpfer gibt es aber nun doch: Auf die Anfrage eines Fans, was dran sei an der Meldung, äußert sich Weisman eher skeptisch:

„Ich denke, dass es schlichtweg nicht wahr ist.“

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Und offenbar hatte der Serienschöpfer recht: Wie Geek Tyrant berichtet, sei an der „Gargoyles“-Meldung nichts dran. So ginge die Meldung ursprünglich von Giant Freakin‘ Robot aus, Belfast Telegraph verbreitete sie anschließend ohne Quellenangabe, daraufhin zog sie im Internet ihre Kreise. Geek Tyrant sprach laut eigenen Angaben mit Personen, die am „Gargoyles“-Franchise beteiligt sind sowie anderen Quellen und der Tenor war, dass kein Live-Action-Film in Planung sei. Giant Freakin‘ Robot bezichtigte die Seite deswegen, Fake-News für Klicks zu fabrizieren. Da der Serienschöpfer selbst davon ausging, dass kein Film geplant sei, scheint dies derzeit die plausibelste Lösung für dieses Kuddelmuddel zu sein. Falls ihr jetzt zur Entspannung erst einmal eure Kindheitserinnerungen auffrischen wollt, im Video haben wir euch die zehn besten Zeichentrickfilme überhaupt aufgelistet.

„Gargoyles“: Darum geht es in der Kult-Zeichentrickserie

Im Schottland des Jahres 994 n. Chr. kämpfen Gargoyles und Menschen Seite an Seite gegen eine nordische Belagerung durch Wikinger. Nachtsüber schützen die Gargoyles die Menschen der Burg, tagsüber werden sie in Steinform von den Menschen beschützt. Doch trotz eines gemeinsamen Feindes herrscht Zwietracht zwischen den ungleichen Verbündeten. Und so wird der Clan der Gargoyles durch einen Hinterhalt und darauffolgende Missverständnisse fast gänzlich ausgelöscht. Nur sechs von ihnen, darunter ihr Anführer Goliath, bleiben am Leben – mehr oder weniger. Denn durch einen Fluch bleiben sie so lange versteinert, bis sich ihre Burg über die Wolken erhebt. Das ist ganze 1.000 Jahre später der Fall.

Alle drei Staffeln von „Gargoyles – Auf den Schwingen der Gerechtigkeit“ könnt ihr über Disney+ streamen.

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Ihr habt eure Kindheit in den Achtzigern und Neunzigern verbracht? Beste Voraussetzung, um dieses Quiz zu bestehen:

Quiz: Kennst du noch diese Zeichentrickserien aus 80ern und 90ern?

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