Se, jie: Shanghai, 1942: Wie große Teile Chinas befindet sich auch die Metropole unter japanischer Okkupation. Über seine Ehefrau macht der einflussreiche Regierungsbeamte Herr Yi, ein Kollaborateur der verhassten Besatzer, die Bekanntschaft mit der verführerischen Wang Jiazhi. Eine fatale Begegnung! Denn was Herr Yi nicht ahnt: Wang arbeitet für den Widerstand und hat den Auftrag erhalten, ihn in eine tödliche Falle zu locken...
Erfahre mehr zu unseren Affiliate-Links
Wenn du über diese Links einkaufst, erhalten wir eine Provision, die unsere
redaktionelle Arbeit unterstützt. Der Preis für dich bleibt dabei
unverändert. Diese Affiliate-Links sind durch ein Symbol
gekennzeichnet. Mehr erfahren.
Handlung und Hintergrund
Wie weite Teile Chinas befindet sich auch die Metropole Shanghai 1941 unter japanischer Besatzung. Regierungsbeamter Yi (Tony Leung Chiu-wai) nutzt die Gunst der Stunde, um sich als Kollaborateur der verhassten Besatzer Status und Einfluss zu sichern. Über seine Frau (Joan Chen) lernt er dadurch die verführerische Wang Jiazhi (Wei Tang) kennen und verliebt sich in sie. Bedenkenlos gibt er sich ihr hin und betrügt seine Gattin mit der neuen Liebhaberin. Yi ahnt nicht, dass Wang für den Widerstand arbeitet und auf ihn angesetzt wurde.
Nach seinem Oscar-Erfolg „Brokeback Mountain“ widmet sich Ang Lee einem erotischen Spionagethriller während des Zweiten Weltkriegs. Asienstar Tony Leung („Hero„) verfängt sich in einem gefährlichen Netz aus Verführung, Obsession, Begierden und Gefühlen.
Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs schließt sich Wong Chia Chi einer studentischen Widerstandsgruppe an. Sie soll als Lockvogel für den Kollaborateur der japanischen Besatzer Lee eingesetzt werden. Lee kann sich ihrem Charme nicht entziehen, und auch die junge Schauspielerin verliebt sich in den Verhörexperten.
Anzeige
Kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs schließt sich die junge Schauspielerin Wong Chia Chi einer studentischen Widerstandsgruppe an. Sie soll als Lockvogel für Lee, einen hochrangigen Kollaborateur mit den japanischen Besatzern, eingesetzt werden und ihn in eine Falle locken. Ein erstes Attentat schlägt jedoch fehl. Jahre später wird Chi erneut auf Herrn Lee angesetzt. Die beiden verfallen einander. Kurz vor einem neuen Mordanschlag trifft sie eine folgenschwere Entscheidung.
Besetzung und Crew
Regisseur
Ang Lee
Produzent
James Schamus,
James Schamus,
Bill Kong
Darsteller
Tony Leung Chiu-wai,
Wei Tang,
Joan Chen,
Lee-Hom Wang,
Anupam Kher,
Chih-ying Chu,
Johnson Yuen
Drehbuch
James Schamus,
Wang Hui Ling
Musik
Alexandre Desplat
Kamera
Rick Prieto
Schnitt
Tim Squyres
Kritikerrezensionen
Cinefacts.de
Ang Lees Gefahr und Begierde in chinesischer Sprache gewann den Goldenen Löwen in Venedig. Mit dieser Juryentscheidung waren nicht alle Filmkritiker einverstanden und manche bezeichneten das 156 Minuten lange Epos als langweilig. Viel Spannung oder gar Thrill bietet der Film nach einer Kurzgeschichte von Eileen Chang tatsächlich nicht, und auch die Sexszenen sind für europäische Begriffe nicht revolutionär. Und dennoch hat das offensichtlich mit viel Sorgfalt und Liebe gestaltete Werk eine eigene Atmosphäre, die vor allem die opulenten Bilder und das dämmerige Licht befördern.
Kameramann Rodrigo Prieto arbeitete mit Ang Lee schon bei Brokeback Mountain zusammen. Für Gefahr und Begierde bekam er in Venedig den Osella-Preis für die Beste Kamera. Die Beleuchtung ist fast durchgehend gedimmt, erzeugt Schatten, die zum Beispiel in einer Restaurant-Szene mit Frau Mak und Herrn Yi Farben und Formen weich umspielen. Es ist auch dieses gedimmte Licht, das die Eleganz der jungen Frau Mak, etwa in ihrem nachtblauen Cheongsam-Kleid, strahlen lässt. Die Kamera pflegt zur Hauptdarstellerin, der chinesischen Newcomerin Tang Wei, ein sinnliches Verhältnis, in das auch der schattenhafte, wortkarge Herr Yi, gespielt von Tony Leung, einbezogen wird.
Für die Außenszenen im Shanghai der vierziger Jahre wurden ganze Straßenzüge nachgebaut. Das Café im Wiener Stil, aus dem Wang ihren konspirativen Anruf tätigt, gab es damals tatsächlich. Die Menschen trugen westliche Kleidung, sahen amerikanische Filme im Kino und hatten ihre Wohnungen mit Tapeten und Bücherwänden eingerichtet. Dass es einmal eine solche Epoche in Chinas Großstädten gab, mag überraschen, und der Film bezieht seine Attraktivität auch aus dem Schwärmen der jungen Wang für das Leben ihrer Hollywood-Heldinnen.
Das Komplott der Widerstandsgruppe wird zwar bis zum Filmende die Handlung begleiten, in den Vordergrund rückt aber schon bald die romantische Beziehung. Tony Leung versteht es hervorragend, die Gefährlichkeit seines lauernden, misstrauischen Charakters mit der Leidenschaft für die junge Frau Mak zu kombinieren. In einigen expliziten Sex-Szenen entwickelt sich zwischen den beiden ein Kampf widerstreitender Gefühle, Angst und Sehnsucht, Verwundbarkeit und Vertrauen nicht immer frei von Gewalt.
Mit seiner Sorgfalt hinsichtlich Kulissen, Kostümierung und Nostalgie erinnert der Film in kurzen Momenten an klassische Leinwandepen wie Vom Winde verweht. Bis zum Schluss bleibt jedoch unklar, was Ang Lee bezweckte, denn weder die Tragödie noch die große Liebe noch die zeitgeschichtliche Thematik können ihre Anlagen entfalten. Es bleibt ein bisschen was von allem.
Fazit: Ang Lee spielt mit opulenten Bildern und sinnlicher Nostalgie in einem eher verhaltenen Film.