The Awakening: Gothic-Horror mit Rebecca Hall als Jungdetektivin, die dem Spuk in einem Waisenhaus ein Ende bereiten soll
Handlung und Hintergrund
Im von vielfachem privatem Verlust gezeichneten England kurz nach dem Ersten Weltkrieg haben Okkultisten und Geisterbeschwörer Hochkonjunktur. Florence Cathcart hat es sich zur Aufgabe gemacht, Scharlatane zu entlarven, und ist darin so erfolgreich, dass man sie nach Nordengland bittet, einen Spuk zu untersuchen, der die Knaben eines Eliteinternats in helle Aufregung versetzt. Die Ankunft der schönen Frau bleibt nicht ohne Folgen für das filigrane Gefüge der Männertrutzburg, und auch der Spuk lässt nicht auf sich warten.
Florence enttarnt hauptberuflich Scharlatane. Ein Spuk im Knabeninternat gibt ihr eine harte Nuss zu knacken. Stimmungsvoller Gothic-Spukschlossgrusel mit doppeltem Boden und Jungstar Rebecca Hall in der Hauptrolle.
Besetzung und Crew
Regisseur
Produzent
- Jenny Borgars,
- Will Clarke,
- Joe Oppenheimer,
- Sarah Curtis,
- David M. Thompson,
- Julia Stannard
Darsteller
- Rebecca Hall,
- Dominic West,
- Imelda Staunton,
- Lucy Cohu,
- John Shrapnel,
- Diana Kent,
- Richard Durden,
- Alfie Field,
- Tilly Vosburgh,
- Ian Hanmore,
- Cal Macaninch,
- Isaac Hempstead Wright,
- Anastasia Hille,
- Andrew Havill,
- Joseph Mawle,
- Shaun Dooley,
- Nicolas Amer,
- Steven Cree,
- Sidney Johnston
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Casting
Kritikerrezensionen
Cinefacts.de
Knarrende Holzdielen, quietschende Türen, Wind, in dem sich ein Flüstern zu verstecken scheint der klassische Gruselfilm lebt von seiner schaurigen Atmosphäre, die langsam entsteht, sich stetig steigert, aber nicht immer in einem Schockmoment gipfeln muss. Regisseur Nick Murphy hat dieses Prinzip verstanden und exerziert es in seinem Kinofilmdebüt "The Awakening" lehrbuchmäßig durch: Für den Spannungsaufbau lässt er sich Zeit. Er zeigt die Skeptikerin Florence bei ihrer Arbeit, lässt seine Figuren ausschließlich Gespräche über Geister und deren mögliche Beschwörung führen und schürt so die gewünschte Erwartungshaltung beim Zuschauer.
Der grobkörnige, grau-neblige Look des Films, die oft quälend langen Einstellungen und der Schauplatz des Geschehens selbst das riesige alte Gemäuer mit seinen endlos scheinenden Gängen und unüberschaubar vielen Zimmern sind ebenfalls Bestandteil der unheimlichen Atmosphäre. Neue Mechanismen und Stilmittel präsentiert Murphy dabei keine. Das schließt auch den finalen Twist mit ein, aber das macht nichts. Kinderspielzeug, das in einem absolut stillen Moment plötzlich mit mechanisch klingender Stimme ein Kinderlied singt in diesem Fall ein Hase in einem pinkfarbenen Kleid oder sich auf andere Weise wie von Geisterhand bewegt, war gruselig, ist gruselig und wird auch in Zukunft noch gruselig sein.
Murphy strapaziert die Nerven des Zuschauers nicht mit unerwarteten und dadurch äußerst kurzweiligen Schockmomenten, sondern versteht es, dem Zuschauer schon früh die Gewissheit zu vermitteln, dass es früher oder später auf einen Schockmoment hinauslaufen wird. Etwa wenn Florence Geräusche aus dem Waschraum hört, ein kleines Loch in der Wand entdeckt, sich langsam darauf zubewegt oder wenn sie sich das Puppenhaus genauer ansieht und ein Zimmer vorfindet, in dem das nach gestellt wird, was sie gerade tut: Eine Miniatur-Florence kniet vor einem Puppenhaus. Nur steht hinter ihr eine weitere Puppe. Was wird wohl passieren, wenn sich Florence umdreht? Unheilvolle Musik darf in solchen Momenten auf keinen Fall fehlen. Das Fiese an solchen Momenten ist, dass der Zuschauer nicht weiß wann genau es zu diesem Schockmoment kommt und schon gar nicht, wodurch. Auf diese Weise verpufft der Effekt nicht sofort, sondern ist beliebig dehnbar.
Den einzigen Wermutstropfen des soliden Gruselfilms bilden die Schwachstellen in der Handlung: Die Liebesgeschichte zwischen Florence und Robert Mallory (gespielt von Dominic West) dem Lehrer, der sie um Hilfe gebeten hat entwickelt sich holprig und unbeholfen und ihre Fastvergewaltigung gegen Ende ist vollkommen unnötig.
Wie bei den meisten Gruselfilmen, die sich mit der Frage nach der Existenz von Geistern auseinandersetzen, entwickelt auch The Awakening dramatische Strukturen. Es geht um unerledigte und verdrängte Dinge, die dringend in Ordnung gebracht werden müssten, damit Frieden und Ruhe einkehren kann. Im Diesseits und wer weiß vielleicht sogar im Jenseits.
Fazit: "The Awakening" ist ein Gruselfilm der alten Schule offeriert dabei nichts Neues, ist aber trotzdem solide.
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Geister der Vergangenheit Kritik
Geister der Vergangenheit: Gothic-Horror mit Rebecca Hall als Jungdetektivin, die dem Spuk in einem Waisenhaus ein Ende bereiten soll
Rebecca Hall („Alles muss raus“, „
Lady Vegas„) spielt die früh emanzipierte Jungdetektivin in diesem angenehm altmodisch angerichteten gothischen Kino-Gruselfilm mit doppeltem Boden vor den auch ohne Spuk schon ehrfurchtgebietenden Kulissen einer höheren englischen Bildungsanstalt des frühen 20. Jahrhunderts. Ein gesellschaftskritisches Damendrama steckt da drin, wird aber bald von effektvoll angerichtetem Mummenschanz an die Wand gespielt. Gute Wahl für Genrefans.
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