„Barbie“ und „Oppenheimer“ sind in weiterhin an der Spitze der Kinocharts. Für andere Neuerscheinungen hat das jedoch ein ungünstiges Nachspiel, wie die jüngste Disney-Veröffentlichung zeigt.
Der Kampf an den Kinokassen kann mit einem einzigen Blockbuster-Start schon hart genug sein. Mit zwei Blockbustern besteht für andere Filme kaum eine Chance, wirklich signifikanten Ertrag am Eröffnungswochenende einzuspielen. Genau das war der Fall bei Disneys neusten Film „Geistervilla“, welcher auf einer beliebten Disney-Freizeitpark-Attraktion basiert. Den Film ereilte das Unglück, nur eine Woche nach dem Kassenschlager-Duo „Barbenheimer“ – „Barbie“ und „Oppenheimer“ – in den Kinos angelaufen zu sein. Allein die beiden Sommer-Blockbuster führten ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen an den globalen Kinokassen, bei dem „Geistervilla“ einfach nicht mithalten konnte.
„Geistervilla“ spielte am Eröffnungswochenende lediglich 24,08 Millionen US-Dollar ein (via Box Office Mojo). Der Film gilt damit als der schlechteste US-Kinostart einer Adaption einer Disney-Freizeitpark-Attraktion seit zwei Jahrzehnten. Somit löst er seinen Vorgänger „Die Geistervilla“ aus 2003 ab, der damals am Eröffnungswochenende 24,27 Millionen US-Dollar einspielte. Durchaus besser gestartete Freizeitpark-Attraktions-Filme von Disney sind beispielsweise „Fluch der Karibik“ (Einspielergebnis am ersten Wochenende: 47 Millionen US-Dollar) und „Jungle Cruise“ (welcher trotz Pandemie-Kinostart 34 Millionen US-Dollar einbrachte). Vielleicht kann euch dieser Trailer dennoch davon überzeugen, dem Film trotz miserablen Startes eine Chance zu geben:
Schaurige Aussicht an den Kinokassen für Disneys „Geistervilla“
Neben der Blockbuster-Konkurrenz ist der unzureichende Anlauf auf den SAG-AFTRA-Streik in Hollywood zurückzuführen. Seit wenigen Wochen streiken in Hollywood neben den Drehbuchautor*innen nun auch die Schauspieler*innen, welche aktuell nicht für ihre Filme werben und keine Premieren besuchen. Bei einem Cast mit unter anderen Rosario Dawson („Ahsoka“) und Owen Wilson („Loki“) ist das natürlich überaus nachteilig. Die Premiere fand trotzdem statt, allerdings ohne Stars, sondern mit als Disney-Charaktere verkleideten Personen.
Außerdem erhielt der Film bisher eher negative Kritiken, wie etwa auf Rotten Tomatoes, wo er lediglich 41% auf dem Tomatometer erreichen konnte. Allerdings ist dabei zu erwähnen, dass die Publikums-Wertung derzeit 84% beträgt. Die erste Inszenierung der Geistervilla-Attraktion aus 2003, die ihr mit einer Mitgliedschaft bei Disney+ schauen könnt, hat zwar einen noch schlechteren Tomatometer-Score als das Remake, dennoch konnte sie den geplanten Profit zum Eröffnungswochenende erreichen.
Ein weiteres Problem könnte die von Disney-CEO Bob Iger kritisierte Nutzer*innen-Mentalität sein, wegen der einige Zuschauer*innen darauf verzichten, sich neue Disney-Produktionen im Kino anzuschauen und stattdessen auf einen Start auf Disney+ warten. Daher bleibt es abzuwarten, ob der Film letztendlich genug einspielen wird, um nicht nur die Produktionskosten von 150 Millionen US-Dollar zu decken, sondern auch tatsächlichen Profit zu machen. „Geistervilla“ läuft aktuell in den Kinos.
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