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Geschlossene Gesellschaft: Im Sommer 2010 beherrschte der Missbrauch an der Odenwaldschule die deutschen Medien und Feuilletons. Es schien, als ob die deutsche Öffentlichkeit aufarbeiten wollte, was sie elf Jahre lang versäumt hatte: Dem nachzuforschen, was seit November 1999 durch einen Artikel in der Frankfurter Rundschau bekannt war. Niemand stellte sich damals die Frage, weshalb gerade an der Heppenheimer Vorzeigeschule Lehrer über Jahrzehnte...

Handlung und Hintergrund

Jahrzehntelang gilt das Internat Odenwaldschule im hessischen Heppenheim als reformpädagogische Vorzeigeeinrichtung. Doch die Innenwelt dieses Landschulheims zeigt gerade ab den 70er-Jahren ein dem unmittelbar entgegengesetztes Gesicht. In dieser Zeit ist der sexuelle Missbrauch von Schülern durch Lehrer dort an der Tagesordnung. Erst zur Jahrtausendwende setzt eine zögerliche Aufarbeitung des Geschehenen ein. Die Opferzahlen gehen in einen letztlich nicht ermittelbaren dreistelligen Bereich.

Doku zu den Aufsehen erregenden, lange unter Verschluss gehaltenen Fällen sexuellen Missbrauchs am Internat Odenwaldschule.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Regina Schilling,
  • Luzia Schmidt
Produzent
  • Thomas Kufus
Drehbuch
  • Luzia Schmid
Kamera
  • Johann Feindt,
  • Hajo Schomerus,
  • Jörg Adams
Schnitt
  • Barbara Gies

Kritikerrezensionen

  • Geschlossene Gesellschaft: Im Sommer 2010 beherrschte der Missbrauch an der Odenwaldschule die deutschen Medien und Feuilletons. Es schien, als ob die deutsche Öffentlichkeit aufarbeiten wollte, was sie elf Jahre lang versäumt hatte: Dem nachzuforschen, was seit November 1999 durch einen Artikel in der Frankfurter Rundschau bekannt war. Niemand stellte sich damals die Frage, weshalb gerade an der Heppenheimer Vorzeigeschule Lehrer über Jahrzehnte hinweg Schüler missbrauchen konnten, weshalb so viele davon wussten und sich trotzdem nichts änderte. Mittlerweile weiß man von mindestens 132 Missbrauchsfällen an der Odenwaldschule seit 1969. Die Dunkelziffer liegt weit darüber, weil viele Betroffene bis heute nicht darüber sprechen können oder wollen. Zum ersten Mal beantworten Hauptverantwortliche für die sogenannte »Vertuschung« von 1998/99 vor der Kamera diese Fragen. Betroffene erzählen ihre Geschichte. Altschüler, die als Jugendliche Zeugen des Missbrauchs wurden, berichten, warum sie 30 Jahre lang schwiegen.

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