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Get On Up: Biopic über den Godfather of Soul, James Brown und seine steile Karriere. Inszeniert vom Regisseur des Oscar-prämierten "The Help".

Handlung und Hintergrund

Mit dem Biopic „Get on Top“ beleuchtet Regisseur Tate Taylor das ereignisreiche Leben des Soul-Sängers und hardest working man in showbusiness James Brown. Gespielt wird der legendäre Sänger und Schöpfer von Hits wie “I Feel Good“ oder “Sex Machine“ von Chadwick Boseman. Der Schauspieler schlüpft in die Rolle des jungen Mannes James Brown, der sich auf dem Weg nach oben an die Spitze der Soulmusik in den 1960er Jahren befindet.

James Brown ist ein schwieriger Charakter, der öfters mal mit dem Gesetz in Konflikt kommt und durch zahlreiche Exzesse auffällt. Auch sein Verhältnis zu seiner Mutter und der Familie ist schwierig und reich an Konflikten. Als Teenager saß James Brown sogar für einige Zeit im Gefängnis.

Seine Anfänge bestreitet James Brown als Mitglied eines Gospel-Chors, später wird er Sänger in einer R&B-Band und der Talentscout Ben Bart (Dan Aykroyd) wird auf das Talent aufmerksam. Von da an geht es steil bergauf und der wilde Sänger erarbeitet sich besonders als Performer einen legendären Ruf.

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Die USA der 1960 Jahre sind natürlich geprägt von Rassenunruhen und auch der mittlerweile berühmte Künstler James Brown bleibt von rassistischen Anfeindungen nicht verschont, was seinem impulsiven und wilden Charakter zusätzlich Schaden zufügt. Trotz aller Widrigkeiten schafft es der Egomane aber, sich über Jahrzehnte an der Spitze des Showbusiness zu halten und immer wieder für ausverkaufte Konzertsäle zu sorgen.

Das Biopic „Get on Up“  handelt nicht nur von einem Musiker, sondern wurde auch von einem Musiker-Kollegen produziert. Dabei handelt es sich um niemanden geringeren als den Frontmann der Rolling Stones, Mick Jagger.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Tate Taylor
Produzent
  • Trish Hofmann,
  • Peter Afterman,
  • John Norris,
  • Anna Culp,
  • Brian Grazer,
  • Erica Huggins,
  • Mick Jagger,
  • Victoria Pearman
Darsteller
  • Chadwick Boseman,
  • Nelsan Ellis,
  • Dan Aykroyd,
  • Viola Davis,
  • Craig Robinson,
  • Octavia Spencer,
  • Lennie James,
  • Jill Scott,
  • Tika Sumpter,
  • Fred Melamed,
  • Brandon Smith,
  • Tariq Trotter
Drehbuch
  • Jez Butterworth,
  • John-Henry Butterworth
Musik
  • Thomas Newman
Kamera
  • Stephen Goldblatt
Schnitt
  • Michael McCusker
Casting
  • Kerry Barden,
  • Paul Schnee
Idee
  • Jez Butterworth,
  • John-Henry Butterworth

Kritikerrezensionen

    1. Das Biopic "Get on Up" lässt das Leben und die Musik des legendären Soul- und Funksängers James Brown Revue passieren. Regisseur Tate Taylor ("The Help", "Pretty Ugly People") gelingt ein trotz Überlänge spannender und ergreifender Spielfilm, den unter anderen Mick Jagger produziert hat. Der Schauspieler Chadwick Boseman spielt den 2006 verstorbenen James Brown im Alter von 16 bis 63 Jahren. Seine Bühnenperformance wird in den Konzertszenen flankiert von Originalaufnahmen mit der Stimme von James Brown.

      Der Film und seine originelle Montage mit ihrem Vor und Zurück auf der Zeitachse verzahnen Musik und Kindheit dieses Ausnahmetalents eng. Little Richard (Brandon Smith) warnt ihn 1954 davor, dass der Ruhm ihn auch mit den Dämonen seiner frühen Jahre konfrontieren werde. Diese Perspektive macht sich der Film zu eigen und blendet wiederholt zurück in die Welt des verlassenen und gedemütigten Jungen. Diese Sequenzen tauchen tief in die Südstaaten-Tristesse einer anderen Ära ein.

      James Brown spricht manchmal direkt in die Kamera, ein Selfmademan, der von früh an gelernt hat, niemanden zu brauchen. Bei den Proben kanzelt er seine Band ab, brummt den Musikern für Fehler Geldstrafen auf. Bobby, sehr bewegend gespielt von Nelsan Ellis, leidet unter dieser ständigen menschlichen Zurücksetzung enorm. Manchmal entsteht vor soviel Realismus der Eindruck, als wolle der Film am Nimbus des Künstlers rütteln. Aber auch die legendären Auftritte werden rekapituliert, wie in der aufgeheizten Stimmung in Boston nach der Ermordung von Martin Luther King, oder das Konzert 1971 in Paris. Browns Aufstieg ist auch eine Befreiung aus den Fesseln der Rassendiskriminierung. So lässt die Aufnahme seiner ersten Single "Please, Please, Please" 1956 den weißen Plattenproduzenten noch klagen, dass es sich ja gar nicht um ein richtiges Lied mit Strophen handele! In der Originalversion dieses nicht nur für Soul- und Funkfans sehenswerten Films kommt man auch in den Genuss des typischen sprachlichen Slangs der Charaktere.

      Fazit: Das spannende Biopic "Get on Up" kontrastiert die musikalische Karriere der Soullegende James Brown aufschlussreich mit seiner Herkunft aus armen Verhältnissen und vermeidet es, den Künstler zum Gutmenschen zu verklären.
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    2. Get On Up: Biopic über den Godfather of Soul, James Brown und seine steile Karriere. Inszeniert vom Regisseur des Oscar-prämierten "The Help".

      „The Help“-Regisseur Tate Taylor erzählt in dem musikalischen Biopic die turbulente Lebensgeschichte von Soullegende James Brown.

      Der „Godfather of Soul“ (1933-2006) war ein dermaßen charismatisch-chamäleonhafter Charakter, dass das Autorenteam John Henry und Jez Butterworth (Koautoren von „Edge of Tomorrow“) ein Übermaß an Stoff für das Drehbuch zu verarbeiten hatte. Sie entschieden sich für ein nicht-lineares Format, womit die konventionelle Struktur typischer Filmbiographien bestehend aus chronologisch ausgerollten Aufstiegs-, Erfolgs-, und Falletappen umgangen wird. Stattdessen versuchen sie Browns facettenreiche Figur zu umreißen, indem sie ihn in lockerer Folge als genialen Entertainer, tyrannischen Perfektionisten, verlorenen kleinen Jungen, smarten Geschäftsmann, charmanten Ladies‘ Man, gewalttätigen Ehemann, cholerischen Drogenkonsumenten und innovativen Musikpionier zeigen. Regelrecht auf der Leinwand zum Leben erweckt wird der schillernde Charakter in einer Oscar-würdigen Performance von Chadwick Boseman, der bereits in dem Biopic „42 - Die wahre Geschichte einer Sportslegende“ begeisterte.

      Der mehrere Dekaden umfassende Prolog gibt Einblick sowohl in die verschiedenen Lebensabschnitte der Hauptfigur als auch den wechselnden Erzählton des Films, der wie sein zwischen Extremen schwankender Protagonist das Spektrum von humorvoll über surreal hin zu tragisch umspannt: 1988 verschreckt Brown unter Drogeneinfluss mit einem Gewehr eine Gruppe von Versicherungsagenten und wird nach einer „Blues Brothers“-inspirierten Polizei-Verfolgungsjagd verhaftet. 1968 befindet sich Brown bereits hoch oben auf der Karriereleiter und tritt in Vietnam vor den Truppen auf. 1939 lebt er mit seinen ständig streitenden Eltern in einer Holzhütte und wird von seinem Vater misshandelt. Der Rest des Films füllt die Lücken zwischen diesen Ereignissen und wartet vor allem auch mit dynamisch in Szene gesetzten und hervorragend choreographierten Musikeinlagen von Browns zahlreichen Hits auf. Mitverantwortlich für die hohe musikalische Qualität ist Mick Jagger, der als ausführender Produzent auftritt. Den emotionalen Katalysator bildet Browns langjährige Freundschaft mit seinem musikalischen Partner Bobby Byrd, der sowohl das Genie als auch den Egomanen erkennt. Am Ende dieser ungestümen Achterbahnfahrt quer durch das Leben des „hardest working man in showbiz“ bleibt trotz offener Fragen vor allem Respekt für eine große Musiklegende. ara.
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      1. James Brown gilt bis heute als “Godfather“ des Soul und Funk. Sein Musikstil beeinflusste nachfolgende Musikergenerationen, seine Stimme galt als einzigartig, seine Live-Auftritte waren legendär. Doch der Mann, der seit den 1960er Jahren immer erfolgreicher wurde, hatte auch eine dunkle Seite. Von der Mutter verlassen und vom Vater geschlagen verbrachte er eine freudlose Kindheit. Nur die Liebe zur Musik und sein ungebrochener Wille, im Leben etwas Großes zu erreichen, lässt ihn den Glauben an sich selbst nicht verlieren. Mit seinem guten Freund Bobby Byrd gründet er die erste Band. Bald schon wird Brown vom Musikbusiness entdeckt. Doch neben dem Erfolg wachsen auch seine Egomanie und sein Jähzorn. Regisseur Tate Taylor gelingt es nicht nur, das Leben eines der größten Idole der jüngeren Musikgeschichte zu erzählen. Sein Film ist auch eine Verbeugung vor der Musik James Browns und seinem unglaublichen Talent. In den hervorragend inszenierten musikalischen Szenen spürt man die unbändige Kraft des Künstlers und die Stimmung, die von der Bühne auf den Zuschauer überspringt. Das komplexe Wesen und die schwierige Biographie James Browns entblättert Taylor wie ein Bilderbuch an verschiedenen Eindrücken. Dabei geht er nicht chronologisch vor, sondern wirft immer wieder Schlaglichter auf einzelne Stationen im Leben des Künstlers. Schlüsselszenen aus der Kindheit verbinden sich mit Sequenzen aus der Spätphase seines Schaffens und erschließen im Zusammenhang neue Perspektiven. Dass dabei ein tatsächlicher Einblick in das Wesen James Browns gelingt, verdankt der Film dazu der Leistung seines brillanten Hauptdarstellers Chadwick Boseman, dessen intensives Spiel den Sänger auf der Leinwand förmlich wieder zum Leben erweckt. GET ON UP ist eine mitreißend und hingebungsvoll erzählte Verbeugung vor James Brown - dem Musiker, dem Menschen, der Legende.

        Jurybegründung:

        James Brown, der “Godfather of Soul“ - er revolutionierte den Soul, er eroberte als schwarzer Musiker das weiße Showbiz und noch heute ist sein Werk Inspiration für die moderne Musikszene.
        Der Einstieg in dieses Biopic erfordert Konzentration, denn Browns Leben wird nicht stringent erzählt, die Handlung springt immer wieder zwischen verschiedenen Zeitebenen hin und her, um die einzelnen Einflüsse auf seine musikalische Entwicklung und sein Werk, aber auch auf seine persönliche Identität, zu verdeutlichen. Dabei ist ein mitreißender Spielfilm über einen genialen Musiker entstanden, der auch seine Ecken und Kanten, seinen schwierigen Charakter nicht verschweigt. So entsteht das Portrait eines Menschen, der von seiner Zeit genauso geformt wurde, wie er eine musikalische Epoche seinerseits geformt hat.
        Die unterschiedlichen musikalischen Etappen Browns kommen nicht als Nummernrevue daher, alles baut auf einander auf, jeder Gig, jede Probe wird szenisch eingeleitet. Und jenseits der mitreißend inszenierten Konzerte bleibt der weitere Score angenehm dezent, gönnt der Regisseur dem Zuschauer lange Einstellungen ohne jegliche musikalische Untermalung, lässt die Darsteller und die Atmosphäre wirken. Hier hat jemand zu recht vollstes Vertrauen in die Kraft seiner Inszenierung.
        Dass die die damalige Zeit beherrschenden politischen Themen, wie die Rassentrennung und die Unruhen rund um die Ermordung Martin Luther Kings, nur am Rande vorkommen, wurde eingehend diskutiert. Letztlich befand der Ausschuss jedoch mehrheitlich, dass die Reduktion auf den Musiker, dessen Biografie diese politischen Themen immer nur streift, aber nie in den Mittelpunkt gestellt werden, nicht etwa das Politische “ausklammern“, sondern in erster Linie Brown als jemanden zeigt, der seine Zeit durch seine Musik beeinflusste, nicht durch sein politisches Engagement. Denn seine Musik, seine Konzerte sind seine wahren politischen Statements.
        Die gelungene, abwechslungsreiche Kameraarbeit, das ausgeklügelte Soundkonzept, die in jeder Szene faszinierende Ausstattung und die Settings runden diesen wunderbaren, herausragenden Musikerfilm ab. GET ON UP ist ein vielschichtiges, würdiges Portrait für einen der einflussreichsten Musiker des vergangenen Jahrhunderts.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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